Mittwoch, 8. Juni 2016
Nordlichter gut im Stande, kümmerliche Weißrussen und überlegene Weiß-nicht-ob-die-gehn
Viel viel viel zu spät aber immerhin sind sämtliche Bestellvorgänge des Growens nun erledigt.
Vom Schneckenkorn tödlich kontaminierte Capopoden hinterlassen diesmal so dermaßen viel Schleim, wie noch nie zuvor in meiner Laufbahn. Himmel, ist das mal ekelhaft, brrr.
Aber die grün-metallisch glitzernden Mistfliegen sind ein Augenschmaus, weil sie funkeln wie Feenstaub und netterweise den trockenen und glitzernden Schleim verdecken. Die mögen das Zeug. Hoffentlich können sie auch das Gift darin ab, das ja Haustieren aus der Streichelecke angeblich nicht schaden soll. So steht's jedenfalls auf der Verpackung.

Wird echt Zeit, dass es mal gehörig regnet. Jetzt in der Phase des Anwachsens könnte ich zwar mit einmal einer Kanne Wasser auskommen, aber sobald die größer werden, reicht das bei Weitem nicht. Da muss Hilfe von oben her.

Mein "geheimer Garten" ist morgens schattig, aber Plätze, die den ganzen Tag Sonnenschein erleben, habe ich nicht mehr auf dem Grundstück.
Das ist zwar mal so von mir planvoll Herbeigeführt worden, aber damals (vor 25 Jahren) konnte ich mir natürlich(?) nicht vorstellen, wie es letztendlich werden würde, wenn mal alle gepflanzten Bäume groß wären.
Ziel war es tatsächlich, mit der Pflanzaktion auf die Prognosen das Weltklima betreffend zu reagieren. Dann noch das Waldsterben generell als Schock in den Gliedern und die Realisierung des Ulmensterbens, das mit so Sprüchen wie "Schon vom Ulmensterben gehört? in Holland soll es schon keine mehr geben. Der Ulmensplintkäfer macht das..." in meine Lebenswirklichkeit eindrang.
Hier in der Gegend ist die Ulme der Baum schlechthin gewesen. Zum Verbrennen zuviel Asche, als Bau- oder Tischlerholz wegen verdrehter Faserführung ungeeignet, aber genau deswegen besonders windresistent und zudem äußerst laubreich.
Das normale Friesenhaus ist immer in West-Ost-Richtung gebaut. Dann sind die kurzen Seiten den Hauptwindrichtungen zugewandt, was natürlich neben der Stabilität auch für Energievorteile sorgt.
Und die Westseiten der Häuser wurden mit einem kleinen Ulmenwald zusätzlich gegen den Wind geschützt. Je nach Größe der Warft liregen auch Obstgärten in diesen Schonungen.
Mit dem Ulmensterben, das in den 90ern hier radikal zuschlug, sind bummelig zwei Drittel bis drei Viertel der durch Bäume gebildeten Biomasse verloren gegangen.
Der Löwenanteil dürfte verheizt worden sein ungeachtet der Ascheentwicklung. Ich habe auch ein paar Winter davon "profitiert", was für mich allerdings keinen richtigen Wohlfühlprofit darstellte, weil da auch ne eklige Kriegsgewinnlerkomponente drin steckt.

Die solchermaßen kahl gewordenen Warften und Grundstücke führten zum unschönen Effekt, dass selbst alte Häuser plötzlich einen "Neubauflair" hatten, denn überall standen nun Ersatzpflanzungen wie sie in jedem Neubaugebiet zu finden sind.
Ein Haus ohne Bäume ist nach meinem Empfinden irgendwie unvollständig. Da fehlt eben was, und zwar mindestens ein Baum. Und je älter so ein Baum ist, desto mehr Atmosphäre hat das zugehörige Grundstück. Ziemlich einfach eigentlich.

Der volatile Immobilienmarkt erweist sich ätzenderweise ebenfalls als Baumkiller. Fast jedesmal, wenn ein Eigentümerwechsel vonstatten geht, findet ein Kettensägenmassaker statt, wonach des betreffende Grundstück dann aussieht wie in einem beliebigen Katalog. Der Hauskäufer heutzutage scheint sich für anderes zu interessieren als durch Bäume&Büsche erzeugtes Wohlfühlambiente, schade eigentlich :-(

Im TV fällt mir immer wieder auf, dass offenbar bundesweit so unschön mit unseren Baumbrüdern&Schwestern verfahren wird. Überall sieht's beschissener aus, als nötig wäre.
Dabei speichern Bäume in sich (sie bestehen aus) Kohlendioxid und Wasser. Das eine ist zuviel in der Luft und das andere im Meer. Warum stellen wir das Zeug nicht einfach formschön in unsere Lebenswelt und genießen das noch?

Hier also ein Bild von meinem Kampf gegen die baumfressenden Winmdmühlen respektive von einer noch existierenden Lücke im Blätterdach.



Im Bild nicht zu sehen, der überlegene Weiß-nicht-ob-die-gehn, deswegen eine klärende Nahaufnahme:



Den putzigen Namen haben die aus der Praxis. Mit den Worten wurden mir die Samen überreicht, nachdem ich gefragt hatte, ob einer wisse, wo man welche herbekäme.
Und die stellten sich als voll überlegen heraus. Nach den edlen Kaufsamen angesetzt keimten sie schneller und erweisen sich momentan als wüchsiger. Vermutlich keine Hochzuchtsorte sondern echter Knaster Qualitätsstufe Hecke. Sowas liebe ich :-)

Im Kommentarbereich gibt's die anderen im Titel angekündigten Kollegen zu sehen.

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