Samstag, 25. Juni 2016
"Suche weichen Sessel. Tausche, gegen harten Stuhl."
Nee, was ist das nur lustig das Seniorenleben. Naja, wenn die Gesundheit mitmacht. Das Schwert des Damokles für Alle.

Mich hat es gerade dämlich erwischt. So wie meine Wühlerei im Garten zu Grenzüberschreitungen führt, die ich dann als schmerzhaftes Sahnehäubchen serviert bekomme. So ist meine geschwundene Überempfindlichkeit gegen "Kälte" ebenfalls ein Phänomen, welches mich über Grenzen zu treiben in der Lage ist.
Mein Temperaturfenster bis zu diesem Frühjahr lag irgendwo jenseits der 25°, und über 38° oben unter der Zimmerdecke oder in direkter Ofennähe habe ich mich auch nicht beschwert.
Ich lief immer in ein oder notfalls zwei Decken gewickelt herum (darunter in voller Montur) und das über Jahre. Wenn ich mal kurz zu leicht bekleidet draußen war oder die Bude nicht richtig warm, dann brauchte ich Stunden, um mich einigermaßen "einzukuscheln". Denn mit dem Frieren habe ich es gehalten wie mit den Ganzkörperschmerzen, ich habe sie "wegmeditiert".
Dass ich hier das Verb meditieren verwende, hat öfter schon zu Protesten aus der Fraktion der "echten (richtigen? wahren?) Meditierer" geführt. Die haben das Wort nämlich geclaimt und rücken es nicht raus. "Das ist kein richtiges Meditieren, was du da machst." heißt es dann. OK, bin schließlich weder Zen-Buddhist noch indischer Fakir, oder wer sonst noch zu dieser Fraktion zählen mag, und sowieso grundsätzlich bereit, dem Wort des Fachmanns zu vertrauen (außer natürlich bei [lange Liste verlogener Experten] wegen der Aufklärung und so) Deswegen "meditiere" ich nur in Gänsefüßchen (oder hießen die Tüttelchen?), Hauptsache ich bewältige meine Schmerzen respektive den innerlichen Frost. Ein Freund nannte mich deswegen immer "Väterchen Frost". Das klang sogar noch cool :-)

Wie auch immer, jetzt laufe ich normal gekleidet herum und kann auch mal kurz ohne Jacke vor die Tür. Tja, und da haben wir dann auch die Grenze. Dieses "kurz" ist relativ relativ, weshalb hier die Fehlerwahrscheinlichkeit ziemlich unwägbar ist.

Vor zwei Tagen war der Gemeindediener vor meinem Grundstück tätig.



Der Leitpfosten ist der wahre Übeltäter. Denn der war der Grund für des Gemeindedieners Auftritt. Allerdings hatte er die Zeit, sich mit mir zu unterhalten. Ich war gerade mal raus, den Hund pieseln lassen, das Wetter live checken und ne Fluppe durchziehen. Dabei nen netten Schnack zu halten, kam dann als Bonus.
Wir mäanderten so durch die Themen, und der Gute lies durchblicken, dass er mich noch immer so nett findet wie früher. Er gehört mit zu den ersten indigenen Kontakten, die ich damals Anfang der 80er hier im Dorf knüpfte.
Aber auch er hatte ne Phase, in der er grimmig dreinschaute. Wie einige Andere auch aus dem Dorf. Weil es mir immer so schlecht ging, und ich mich so scheiße fand, dachte ich zumeist, die hätten wohl was gegen mich.
Aber bei solchen Gesprächen wie jetzt vor meiner Haustür musste ich mehrfach schon feststellen, dass die Muffelfressen ganz andere Ursachen hatten, als ich das eingeschätzt hatte. Einmal war es das Ende des Alkoholismus begleitet vom Ende des Unternehmertums. Klar guckt man dann scheiße aus der Wäsche, wenn dir dein gewohntes Leben weggeschreddert wird vom Schicksal. Da kann ich ein Lied von singen, hmm könnte, wenn ich des Singens mächtig wäre.
Und beim Klönschnack vor der Tür erfuhr ich jetzt vom Bandscheibenvorfall, und eine heftige Narbe durfte ich mir auch ansehen. "Da haben sie mir die Schulter wieder zurecht geflickt." lauteten die beschreibenden Sätze. Für einen Gärtner sind das schwere Blessuren. Der Gemeindedienerjob ist da zum Glück ziemlich elastisch. Es gibt zwar Zeiten zum Reinhauen wie irre, aber eben auch welche, in denen Erholung möglich ist, sofern man sich das entsprechend einteilen kann.
Der andere Opi meiner Enkelin ist auch Gärtner und hat mit Mitte Fünfzig eine neue Hüfte benötigt. Aha, deswegen war er deutlich unlustiger und anfallweise ungerecht geworden. Es lebt sich nicht gut mit Schmerzen, die dann auch noch ein Weiterarbeiten fraglich machen.
Warum wir gesamtgesellschaftlich so sehr auf das Vorhandensein eines validen Geschäftsmodells für jeden Menschen fixiert sind, ist mir überhaupt nicht einsichtig. Es ließe sich auch anders organisieren, und die aktuellen Mängel in der Aufstellung müssten doch für Jedermann erkennbar sein, oder nicht?

Auf jeden Fall blieb ich zu lange draußen und dann noch stehend. Das mit dem steif gestandenen Rücken hat sich wieder gegeben, aber jetzt habe ich Fieber und son Mist. Halsschmerzen und was dazu gehört. Hoffentlich erweist sich Fußball Gucken als Wunderheilung :-)

Vor dem Gemeindediener war der Bankettenmäher ebenfalls hier. Das ist einer der Bauern, die es noch gibt, und er mäht im Auftrag der Gemeinde die Straßenränder mit nem Kreiselmäher (glaube ich). Er oder seine Vorgänger haben den Leitpfostenbestand auf 0 gebracht. Diese Kreiselmäher an nem Trecker mit mehreren hundert PS machen vor garnichts halt.



Deutlich zu sehen: beide Seiten platt.
Das lief gänzlich anders, als ich damals Ende 80er hier einzog. Da unterbrachen sie ihr Mähen beidseitig auf der gesamten Strecke meines Grundstücks. Das habe ich dann mit der Sense erledigt, aber als wir einen Rasenmäher angeschafft hatten, weil die Kinder zu laufen begannen, sollte auch die Bankette damit aufgehübscht werden.
Bis auf drei Eschen, die schon lange dort standen, ist der gesamte Bewuchs von mir. "Das ist nicht erlaubt." sagte ein Hundespaziergänger, den ich schon seit Jahren aus dem Dorf zumindest vom Sehen her kannte. Er sei der Deichvogt und hätte deswegen die Pflicht, mich darauf aufmerksam zu machen.
Jo, danke, das hätte er ruhig ein paar Wochen früher erzählen können, denn immerhin kam er tagtäglich mit seinem Köter bei uns vorbei und hat mir zugeschaut. Ist das nicht frech?
Immerhin musste ich nix entfernen und jetzt ist es zu spät. Alles voll und in der zweiten Reihe an der Sielzugböschung wachsen nur selbstausgesäte Bäume. Für die kann ich nichts, echt nicht :-)
Außerdem haben andere Nachbarn (indigene nämlich!) ebenfalls die Sielzugkante bepflanzt. Bei denen war er garantiert nicht.
Meine Kornblumen und andere Stauden, die ich dort so pöapö hingepflanzt habe, sind der Verkabelung zum Opfer gefallen. Der Strom sollte nicht mehr per Überlandkabel geliefert werden, sondern ein modernes Erdkabel markierte den Fortschritt. Den Strommast aus Beton hätte ich eigentlich gerne behalten, aber das ist ja so eine Sache hinsichtlich der Versicherung. Damals war ich zwar schon Hartzianer und bin deswegen jeden nur erdenklichen Kosten aus dem Weg gegangen, aber dass mir Versicherungen und Sämtliches dazu mal so egal sein sollten, konnte ich mir da noch nicht vorstellen.

Im Kommentarbereich sind noch ein paar schicke Blüten zu bewundern.

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Keine Blütenpracht wie bei Barnebys Klientel aber immerhin :-)
Eigentlich waren die Rosen mal rot, aber das Verwildern kostet offenbar die Farbe.



Das ist Je-länger-je-lieber im Apfelbaum. Seit der in dem Baum wächst, trägt er ein Vielfaches an Früchten. das sind ganz besondere Äpfel, die man nur vom Baum direkt genießen kann. Fallen sie runter, dann bekommen sie Druckstellen, bevor man in der Küche mit ihnen ist. Wenn man sie in die Schultasche packt oder auf einen Teller zum Anbieten, schietegol, der Hochgenuss, den sie direkt vom Baum liefern, erlangt man dann nicht mehr.



Demnächst gibt es auch wieder ein Wenig zu Naschen im Garten. Dann freuen sich Mensch&Tier ;-)
Schaunmermal, wer schneller ist.





Der nächste Blick ist mal wieder aus der Südostecke des Grundstücks. Ziemlich zugewachsen mittlerweile.



Bei näherem Hinsehen können Brombeerblüten identifiziert werden.



Und zoomt man wieder weg, wird der Brombeerberg erst richtig erkennbar. Dahinter ist irgendwo die olle Hütte.



Mein Katzenliegewiesenklobeet ist immer noch bös braun. Dennoch gebe ich die Hoffnung nicht auf, da jedenfalls irgendetwas Essbares von zu ernten. Und wenn ich mir damit nur ein Toastbrot belegen kann, wäre das schon ein Erfolg.

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Sehr viel grün, echt schön! Würde dort gern mal ne Runde drehen!:-)

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Das Gelände ist Fahrzeugen absolut nicht zugänglich. Und wer schlecht zu Fuß ist so wie ich, der braucht auch eine gute Tagesform.

Wenn ich mal im Lotto gewinne, dann kommt da ein Rundweg hin, drei Gehsteigplatten breit. Das müsste für Rollifahrer, Skateboarder, Inliner und kleine Fahrradfahrer auf kleinen Fahrrädern dann passen.

Aber ob das Wunder Wirklichkeit wird, ist zweifelhaft. Ich spiele kein Lotto ;-)

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Ein sehr schöner Wildgarten! Es kann sein, dass die rote Rose eingegangen ist und dass es sich jetzt um die Wildrose handelt, auf die sie aufgesetzt war. Aber die sind ja auch schön und bringen viele Hagebutten, die die Vögel zu schätzen wissen. Oder man macht Mus daraus oder Marmelade.

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Wir haben ein Vorspannrad für den Rolli, das ihn geländetauglich macht, da brauchst du nicht Lotto spielen. ;-) Inlinern wäre vor vielen Jahren unsere Wahl gewesen, jetzt muss der Rolli reichen...

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@many-minds
Ein Vorspannspannrad also. Tja dann, wenn es tatsächlich eine technische Lösung gibt, dann seid ihr herzlichst eingeladen, die Probe auf's Exempel zu machen. Falls ihr mal einen Urlaub im schönen Nordfriesland machen wollt/könnt, hättet ihr auch die Möglichkeit euer Vorspannrad mal einem hardcore-Test zu unterziehen.
Birgits Benennung als Wildgarten gefällt mir ziemlich gut, da er umfassend zutrifft. Und das gilt eben auch für den Untergrund, der so huppelig und/oder löchrig ist, dass ich mit meinen trüben Füßen nur schwer voran komme.
Würden die vom Pflegedienst mal eine Runde um das Grundstück drehen, dann sähe ich mich danach einem Tsunami von Ratschlägen ausgesetzt, da bloß nicht alleine hinzugehen. Wer würde mich denn jemals finden, sollte ich stürzen? :-)
Dabei wird das "ins Risiko Gehen" doch heutzutage allerorts gepriesen. "No risk, no fun" heißt es ja auch.

@Birgit
Für eventuellen Hagebuttenmus habe ich einige Heckenrosen hier&da rumstehen, aber so zielstrebige Gartennutzung habe ich bisher nie betrieben. Es sieht auch nicht danach aus, als wäre das eine sinnvolle Entwicklungsrichtung für mich.
Mein aktueller Garteneinsatz stößt bereits an deutliche Grenzen. Um diese zu erfahren, habe ich mich ureigentlich auch in das Abenteuer gestürzt, Beete anzulegen und den direkten Bereich vor dem Haus etwas in Form zu bringen.
Jetzt ergeben sich in meinem verrückten langweiligen kleinen Leben plötzlich Impulse, die meine Aktivitäten nach innen verlegen. In mir ist der Ehrgeiz erwacht, meine Messiburg zu entrümpeln, um sie wieder zur einfachen Burg zu machen.
Klingt einfacher als, es letztendlich werden wird.
Vergangene Versuche endeten immer in tiefstem Frust über meine geringen Möglichkeiten.
Dank einer Portion unbegründeten Optimismus' scheine ich bereit für einen erneuten Anlauf.
Schaunmermal...

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Dein Garten ist ja auch toll so wie er ist.

Ich wünsche dir viel Spass, Kraft und Erfolg für dein "Innenvorhaben".

Wir müssen auch an sowas ran. Die blöde Arbeit meines Mannes und die damit zusammenhängenden Campingplatzaufenthalte haben alles durcheinandergebracht. Im Garten rette ich immer nur das nötigste und lasse alles in Haufen liegen und im Haus ..... ächz

Aber ab 10. Juli ist das vorbei, juhei.

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Wie wärs denn mit nem guten Rolli + Vorspannrad für dich? Oder mit nem E-Rolli fürs Gelände? Kannst unseren E-Rolli gerne Probefahren, der macht viel mit, gibt aber noch Bessere für Gegenden wie dein Grunstück. ;-)

Also das Friesland ist doch seeeehr weit weg von uns! Das wär wie ne Weltreise!, :-(

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@many-minds
so ein Rollstuhl würde sich nicht adäquat in mein Leben respektive in mein Selbstverständnis oder meine Selbstsicht einfügen lassen, da er ein Symbol für eine umfassende Statusänderung meiner Person darstellt.

Ich muss mich mit aller zur Verfügung stehender Kraft als Gehender wahrnehmen, auch wenn ich eher ein Hinkepunk bin aus der Außensicht. Doch zum "echten Rollifahrer" zu werden, wäre das Ende meiner Selbstbestimmung. Dann wäre mein Leben hier nicht mehr machbar. Das "Haus der Neun Ebenen" (ohne Dachgeschoss), das ich hier bewohne, ist das Gegenteil von Rolli-tauglich. Das abzuändern liegt jenseits jeglicher Handlungsreichweite.
Das hört sich jetzt möglicherweise sogar irgendwie rational an, ist aber tatsächlich ein Gefühlsding. Ich habe einige Eckpfeiler, auf denen mein selbstbestimmtes Leben ruht, auch wenn meine Selbstbestimmung in der Praxis eine erbärmliche Palette an Optionen aufweist, gruselt es mich wahnsinnig beim Gedanken daran, danach irgendwo in der geriatrischen Sonderzone verklappt zu werden. So lange ich das irgendwie hinauszögern oder gar vermeiden kann, ist Holland noch nicht in Not.

Allerdings sprechen rational einige Argumente für euren Vorschlag. Meine jungen Kumpels im Dorf wären da eventuell Ansprechpartner, um mir irgendein "cooles" und geländetaugliches Gefährt von denen zusammenbraten zu lassen. Einer ist Schlosser, einer Elektriker und der Dritte hat ne üppig ausgestattete Werkstatt bei Papi auf dem Hof.
Für die wäre das möglicherweise ne spannende Bastelherausforderung. Mal fragen, denn außer häufigeren Gartentouren könnte ich auch dem Hund das Gassi gehen nochmal beizubringen versuchen. Das kennt er nicht trotz fortgeschrittenen Alters. (Wir werden an unserem gemeinsamen Geburtstag dieses Jahr gleich alt. Er in Hunde- und ich in Menschenjahren :-))

Wenn ich im Lotto gewinne, dann hole ich euch ab, OK? Dann ist ne Weltreise drin ;-)

@Birgit
10.Juli? Sommerferien?
Skandinavien geht in den kollektiven Urlaub?

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Kann ich ja schon verstehen, was du schreibst. Als wir noch irgendwie die Wahl hatten, wurde der Rolli auch als Notlösung nicht akzeptiert. Lieber lag man nur im Bett und redete sich ein, man würde das auch tun, wenn die Beine okay wären. Nun ists vorbei mit der Wahl, wohnen im 3. Stock ohne Aufzug gar nicht mehr möglich, also haben wir uns "ergeben". Es ist mit Rolli sehr viel mehr möglich, als man sich erst vorstellt. Aber eben nicht alles und das meiste nur nach Planung. Spontanität geht da fast völlig verloren. Aber ist halt so! Blind zu sein oder nicht sprechen zu können wäre viel schlimmer für uns!

Na ja und man muss ja nicht zum Rolli-Dauernutzer werden, wenn man einen hat. ;-) Dein Hund findet die Bastel-Idee bestimmt gut! Wir kennen einen Hund, der muss aufs Katzenklo gehen, weil die Besitzerin zu depressiv ist zum Gassigehen. :-(

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Nee, 10. Juli ist sein letzter Arbeitstag
Ich habe ihm klargemacht, dass er nicht unbedingt bis Ende Oktober oder sogar Dezember zu arbeiten braucht, dass wir trotzdem nicht verhungern würden, und dann konnte es auf einmal nicht schnell genug gehen, ... freu ...!

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Meine jetzigen Bewältigungsstrategien meine recht kleine Reichweite betreffend würden sich nicht ändern durch eine Rolli. Hier in der Gegend ist noch Alles aus der Zeit der Kutschen so großzügig angelegt, dass ich eigentlich fast überall bis "direkt vor die Haustür" komme mit dem Auto.
Den Rolli nun ins Auto zu packen, wäre schon nicht drin. Das würde ich nicht einmal mit einem Rollator schaffen. Ein Freund hat sich so ein Teil mal angeschafft, weshalb ich über dessen Vorteile gründlich nachdachte.
Auch damit wäre ich ein Stück mobiler, obwohl ich mich nicht einmal ordentlich aufstützen könnte, denn meine Hände taugen genau so wenig wie die Füße. Den Vorteil sah ich im automatisch mitgeführten Sitz, auf dem ich dann nach Belieben/Erfordernissen hätte pausieren können. Doch auch so ein Teil ist für mich nicht zu handhaben. Zu schwer.

Ich meide möglichst Stellen, die längere Wege erzeugen. Das klappte bisher ziemlich gut. Spannend wird es, wie das bei Obi laufen wird, denn unser dörflicher Baumarkt, meine Brennstoffquelle, ist mit dem verschmolzen. Jetzt muss ich in die lokale Metropole und rechne dort mit weiten Wegen. Mir wurde allerdings signalisiert auf meine Anfrage, dass ich auch dort meine Späne- und Bündelbriketts ins Auto verfrachtet bekommen würde. Nun ist nur der Weg zur Kasse noch fraglich, da ich die Ladehilfe betreffend davon ausgehe, dass die das auch performen können.

Einen Freund in Hamburg würde ich gerne besuchen. Jedoch weder der Weg per Auto noch per Bahn ist ratsam für mich. Und dann wohnt er auch noch 99 Stufen hoch in einem Altbau ohne Lift. Die Besuchsambition habe ich begraben. Aber wer weiß, vielleicht fällt mir da doch noch was ein :-)

Wenn ich zu unpässlich war, um selber mit dem Hund vor die Tür zu gehen, habe ich ihn halt so rausgelassen während meiner Klogänge. In den vielen Jahren, die ich das so gehalten habe, hat er einmal ein Huhn in der Nachbarschaft gepunkt und ein paarmal irgendwo irgendwelche Futtersäcke erwischt, sodass er aufgebläht wie ein Luftballon nach Hause kam. Ich dachte erst, der verreckt mir, aber das ging noch gut. Allerdings hat er dann die Bude vollgekackt mit knochentrockenen schwarzen Ködeln. Fast als wäre es Schafmist gewesen. War zum Glück leicht zu reinigen. Nur wenig von staubsaugergeeignet entfernt :-)

Wegen des Huhns bekam ich einen traurigen Anruf aus der Nachbarschaft. Da habe ich dann sämtliche 'Details über den Stand der Studien meiner Kinder erzählt. Sozusagen als nichtmonetäre Wiedergutmachung. Weil meine Töchter da als Teenies Baby gesittet hatten, bestand reges Interesse an diesen ja eigentlich eher als Tratschthemen einzustufenden Infos.
Jedenfalls keine Anzeige. So eine hatte ich nämlich vor über 25 Jahren wegen meines ersten Hundes und einer hundephoben Nachbarfamilie. Damals wurde ich dann offiziell über die Hundehaltungsvorschriften in Kenntnis gesetzt. Die sind nicht praktizierbarer Bockmist, aber gelten nun einmal. Da habe ich dem Polizisten dann von meiner Vision des eingezäunten Grundstücks vorgeschwärmt, und er war beruhigt. So ein Zaun war letztendlich viel viel zu teuer, musste ich feststellen.
Doch heutzutage ist es noch derselbe Polizist, der inzwischen nicht mehr auf mich steht. Warum auch immer, vielleicht weil er ärgerlich ist, dass ich das Haus seiner Oma so verhunzt habe :-)
Den möchte ich ungern auf dem Hof haben.

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Wir haben zwar kein Auto, noch nie gehabt, aus finanziellen Gründen, und weil wir Kleo nie hinters Steuer lassen würden, bei ihrer nicht vorhandenen Konzentrationsfähigkeit. Sie wäre definitiv eine Gefahr für die Allgemeimheit! Und wir haben keinen Führerschein. Hatten nie Interesse daran, waren Intensiv-Radfahrer vor der Rollizeit. Das Problem, den Rolli nicht selbst verladen zu können, haben wir eben auch. Die Hände sind Schrott, die Muskeln geschwächt, und die Spastik ist auch ein Problem. Also fällt Auto flach. In der Stadt ist das auch nicht so ein großes Problem, wenn man auch einen E-Rolli besitzt. Problematisch ist, dass es Ärzte gibt, die so weit weg sind, dass man mit E-Rolli zwar hin, aber nicht zurück kommt, aufgrund der begrenzten Reichweite. Da ist man dann total auf Hilfe angewiesen, was echt ankotzt, aber eben so ist. Zum Glück gibt es auch hilfsbereite Menschen! :-)

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@Birgit
Das ist ja wirklich ne fröhliche Aussicht. Dann wünschen wir uns wohl alle entsprechendes Wetter, schätze ich mal. Momentan ist es hier recht unsommerlich kühl, und das obwohl die Sonne scheint.

@many-minds
dass in Städten autos eher unpraktisch sind, haben fast alle "Auswanderer" von hier berichtet. Meine Frage, wieso denn das Fahrzeug abgeschafft wurde, erhielt manches Mal die klare Antwort "Bist du bescheuert? U-Bahn vor der Tür, da stinkt jedes Auto ab."
Wenn ich mal in Hamburg zu tun hatte beruflich, habe ich auch mein Auto irgendwo stehen lassen und ÖPNV genutzt. Erstens verfahre ich mich gerne. Und zweitens ist das Parkplatzproblem der schiere Wahnsinn. Manchmal bin ich eine Stunde um den Block gefahren, damit ich in der Nähe meiner Unterkunft einen Stellplatz fand. Aber Städte sind nicht mein Gelände. Kurzbesuche sind OK, haben immer Spaß gemacht, aber das Wissen wieder in die Weiten der Marsch zurück zu kehren, war wichtig für den Spaß.

Mit dem Fahrrad Fahren habe ich es auch nie so gehabt. Das Wetter ist schuld. Bei Regen und starkem Wind ist ein geschlossenes Fahrzeug echt Gold wert. Ich bin phasenweise auf dem Moped zur Arbeit gefahren. Die billigste Lösung und im Winter die Härteste. Aber da war ich inspiriert durch die alten Leute, die in den 50ern auch nur ihre NSU Quickly gehabt haben und damit super ausgerüstet waren. Ich hatte nen originalen Vespa-Roller, eine Herkules Supra 4GP sowie eine auf Enduro getrimmte Simson. Die Simson war der totale Abriss. Vermutlich das beste Moped, das jemals in der Menschheitsgeschichte gebaut wurde. :-)
Schade, dass der Laden kaputt gemacht wurde von der New Economy.

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Hab grad mal gegoogelt, und mein Verdacht bestätigte sich: es heißt wohl eher "Meditator" (ungefähr 908.000 Ergebnisse) als "Meditierer" ("nur" ungefähr 2.520 Ergebnisse).

Bei der Gelegenheit möchte ich Herrn Klimlof für die bisherige Nichtbeachtung und -beantwortung des (von mir wohl seinerzeit übersehenen) ausführlichen Eintrags zur Dichtkunst drüben in dem von mir bestellten Blog um Verzeihung bitten - ich habe dieses Versäumnis soeben nachgeholt.

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Dieses Missverhältnis dürfte sich dadurch leicht erklären lassen, dass auf Grund der allseitigen Streitbereitschaft der Mediator ein aufstrebender Modeberuf mit Zukunft ist.
Meditierer hingegen sind so etwas wie antropomorphisierte Entschleunigung und stehen nicht hoch im Kurs.

In meiner Bildungsferne heizt der Heizer, malt der Maler und meditiert der Meditierer.
Zur Not ist das Kunst (auch wenn keine Ziegen drin vorkommen) und müsste vor Gericht Bestand haben ;-)

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Also 360 mal so viele Treffer aufgrund falscher Google-Eingaben ("Meditator" statt "Mediator")? Eine kühne, vielleicht aber nicht ganz abwegige Vermutung.

Wichtig ist ja allerdings, das verstanden wird, was gemeint ist, und da sind die Regeln der germanischen Tuworterzeugung jenen der lateinischen Substantiv-Generierung (oder doch -Generation?) allemal ebenbürtig.

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ich hätte hier auch gerne noch ein wenig weitergelesen ;-)

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