Montag, 16. Mai 2016
Das Tollste daran, mit der Digicam unterwegs zu sein, dürfte der Verlust des guten Stücks sein. Unlängst los gewesen, um noch mal einen anderen als "meinen" Horizont vorzuführen. Aber das hab ich irgendwie verschnackt und dafür meine Cam unwissentlich dort gelassen.
Beim Weggehen hatte ich noch gefühlt respektive glaubte es, ob da noch was in meiner Tasche wäre. Jo, fühlte sich 1a so an.

Und zuhause merkte ich leider erst viel später, dass die Tasche leer war. Und dann ging die Sucherei los. Passenderweise hatte ich den Tag relativ viel auf dem Hof geregelt, weshalb es etliche Stellen gab, an denen sie hätte liegen können. Alles dreimal abgelatscht und dann aufgegeben. Das Teil musste noch an meinem Ausflugsziel liegen. Hoffentlich nicht auf der Auffahrt, denn dort wäre sie in ernsthafter Gefahr.

Beim fernmündlichen Vorchecken am nächsten Tag bekam ich anstelle der Telephonnummer die gute Nachricht, meine Cam läge abholbereit vor Ort. Also hin da, gab auch wieder oberleckeren Espresso und nen Haufen Sportzigaretten. Da mein Gastgeber sich schon wieder mit Rotem wegzuschießen begann, und dann wird er echt nölig, sah ich zu, mich rechtzeitig vom Acker zu machen.
Allerdings diesmal mit Aufnahmen von "seinem" Horizont. Der ist zwar grundsätzlich wie bei mir, also oben Himmel und unten Deich, aber bei ihm liegt nicht die schnöde Nordsee hinterm Deich sondern das verrückte Königreich der Dänen. Auch nicht schlecht irgendwie.




Dass hier keine Windmühlen die Aussicht belasten, soll am Noldemuseum liegen. Deren Einfluss verhindert offenbar ziemlich großflächig eine weitere Ausbreitung der Mühlenpest.
Denn der Impact hinsichtlich des Landschaftsbildes ist doch krasser, als in düsteren Visionen erahnbar war. Wir saßen dann vor der Südertür und hatten Blick auf das Noldemuseum und Teile des Dorfes.
"Hui, eure Mühlen sind aber auch ziemlich zahlreich geworden." sagte ich und deutete Richtung einiger Windmühlen, die ich östlich des Dorfes vermutete von unserem Standpunkt aus. "Wieso eure?" fragt er mich erstaunt "das sind eure dahinten. Hier gibt's keine." Ich musste mehrfach noch nachfragen, um es glauben zu können, da die Dinger optisch geschätzte fünf Kilometer weg schienen, sich aber, wie auch die Rückfahrt bestätigte, tatsächlich komplett auf den zu meinem Dorf zählenden Ländereien befinden.
Ich hatte damals nicht damit gerechnet, dass mich das so stören würde mit dem Mühlenwald, aber da standen noch wenige von den Dingern rum und dann auch noch in recht begrenzten Gebieten, was für viele freie Horizonte sorgte.
Inzwischen hat sich das Verhältnis umgedreht. Es gibt kaum noch Stellen ohne Windparks. Wenn man dann noch bedenkt, dass es mittlerweile wesentlich ausgefuchstere Windkraftanlagen gibt, die ohne Mast direkt auf's Haus geschraubt werden können, dann ist diese optische Umweltverschmutzung das eindeutig nicht wert. Und der Stromkunde darf den Mist bezahlen.
Zumal bei vielversprechenden Windstärken mindestens die Hälfte der Anlagen steht, weil sie nicht wissen, wohin sie mit dem ganzen Strom sollen. Ziemliches Trauerspiel.
Vor ein paar Jahren erzählte mir einer von den Elektrikern in EON-Sold, dass die ne Investition getätigt hatten. Und zwar eine Spule, mit der sich nicht unbeträchtlich Energie in den Orkus blasen lässt. Damit die Mühlen später abgeschaltet werden können, lautete die Begründung aus der Technikerecke.
Ich sehe sowas als Betrug an, aber der Gesetzgeber geht leider nicht konform mit mir :-)

Hier nochmal die Grenzstation ins Königreich:


Da sind Läden und Krüge, die hauptsächlich von Dänen frequentiert werden. Da gibt's Sachen, die bekommt man sonst nicht so leicht. Lakritz ist ein gutes Beispiel. Wer auf Lakritz steht, muss sich dänischen Stoff besorgen. Die haben Zeug, dass darf es hier gar nicht geben :-)

Dank des kalten Nordwestwindes ist Stubenhocken angesagt. Auch nicht übel, die von mir angesetzte weed-seed keimt wie verrückt. Den ganzen Krempel verziehen und hoffen, dass es keine Verluste gibt, jedenfalls nicht bei den Kostenintensiven aus dem Bong-Paradies.
Insgesamt wird diese Saison wohl mal wieder den mengenmäßigen Kracher liefern, wenn Alles gelingt. War auch lange her das letzte Mal. Allerdings bin ich knapp mit Platz und auch nicht in der Lage, welchen zu schaffen. Schaunmermal...

Meine Tulpen habe ich jetzt geköpft. Mal sehn, ob das was bringt für's nächste Jahr. Die Lilanen mussten noch auf ein letztes happening, ein Foto-Shooting, mit in die Küche.


Und was Pfingsten überhaupt für ein Fest ist, muss ich noch mal rausfinden. Das so gar nicht zu wissen, behagt mir irgendwie nicht.

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Coole Tulpen Farbe ich drück die Daumen das sie sich fleißig vermehren ;)

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