Samstag, 21. Mai 2016
ÄtzNervGrummelHrrrmmfSonSchiet
Mal wieder im Antriebstief und indifferent genervt davon, dass ich genervt bin.
Allerdings ist sind einige Nervgründe so relevant, dass es eine Schande wäre, deswegen nicht genervt zu sein, weshalb es doppelt nervig ist, sich über das genervt sein zu nerven.
Potzdonner! Aus dem Hackehüh finde ich nur über Antriebslosigkeit raus? Eine zeitlose Rundreise durch Phantasia, das Outer Rimm, den Märchenwald und das Konjunktivische Kontinuum und zurück unter meinen virtuellen Alu-Helm. Ich habe die Macht. I'm king in my nutshell.

Gut, immerhin das funktioniert, aber gewisse "Härten des Lebens" kicken mich immer mal wieder in ziemlich weitgehende Funktionslosigkeit. Dann greifen "Die Zwei Heiligen Hs", Harndrang&Hunger, sowie andere Submodule, die ohne mein Zutun also ohne bewusste Absicht das Weiter erledigen.

Eine dieser Härten ist der Umgang mit antihumanistischen Parolen wie "Fordern&Fördern" oder auch die viel zu schnell und in jedem Fall anmaßend und übergriffig geschwungene Selbst-Schuld-Keule.
Wenn dergleichen Müll von irgendnem Profi-Arschloch abgesondert wird, wie es in den Medien oder im Internet gerne gemacht wird, dann kann ich das noch einigermaßen wechseln.
Aber wenn Leute, die ich nett finde oder an denen mir gelegen ist, so auftreten, dann wird's eng für mich. Letztens, vor ca zwei Wochen kam einer meiner Vettern auf dem eBike vorbei, als ich gerade an der Straße saß. Zwei Dekaden hatten wir uns nicht gesehen, obwohl wir in benachbarten Dörfern leben. Das ist auch nicht das Problem, denn mit mir nahestehenden Menschen kann ich eine Art Stasis in Bezug auf die Herzlichkeit der Beziehung einsetzen. Wenn man sich trifft, ist das dann vom feeling her, als hätte man sich unlängst getroffen, nur dass es viel zu erzählen gibt. So haben sich einige Freundschaften über viele Dekaden erhalten, obwohl es nur zu sporadischen Begegnungen kam.

Seit dieser hartz4-Katastrophe, die sich als Apartheid light für die Betroffenen darstellt, ist das leider sehr viel anders geworden. Wer hartz4 gut findet, ist entweder boshaft und steht dem Sozialdarwinismus nahe, oder aber er ist hardcore-unreflektiert und bis zum Stehkragen vollgestopft mit Desinformation.
Nur zur Erinnerung. Hartz4 ist ein remake von AdiHits "Gesetzgebung gegen arbeitsscheue Elemente". Das Begründungsgerüst ist identisch. Charakterliche Deformierung, die an entsetzlicher Faulheit erkennbar wird, gefährdet die Volxwirtschaft und damit den Fleißigen.
War damals Bockmist und ist es heute auch. Aber einem Fan von Fordern&Fördern ist das nicht begreiflich zu machen.
Dass ein dezentral organisierter Gulag plus Zwangspauperisierung das damalige KZ abgelöst hat, reicht als Unterschied "Das ist doch was gaaaanz anderes..."
Dabei ist in der Sozialwissenschaft bereits seit 1933 (Was für ein Zufall) bekannt, dass Ausgrenzung über Arbeitslosigkeit krank macht. In einer in Österreich erstellten Studie wurde das nachgewiesen. Alle folgenden Untersuchungen bestätigten die Kernaussage.
Hier nur ein erstaunlich zahm formulierter Ausschnitt:
... Blick auf die vier Haltungstypen der auch innerlich Ungebrochenen, der Resignierten, der Verzweifelten und der verwahrlost Apathischen – wobei lediglich der erste Typus noch „Pläne und Hoffnungen für die Zukunft“ kannte, während die Resignation, Verzweiflung und Apathie der drei anderen Typen „zum Verzicht auf eine Zukunft führte, die nicht einmal mehr in der Phantasie als Plan eine Rolle spielt“. ...
Wenn so etwas bekannt ist, dann kommt die harz4-Kampagne, die im Vorfeld dieses Super-G.A.U.s der Sozialstaatlichkeit mit Vehemenz über die Bildschirme getrieben wurde. Mehr Druck lautete die antisoziale Patentlösung.
Meine Güte, was habe ich damals manchmal heftige Wortgefechte mit aufkommenden Fans dieser "innovativen" Unart geführt. Stattdessen haben sie ihr Geld lieber zu den Gebrüdern Lehmann getragen, damit es dort an vorab insolvente Häuslebauer verteilt wird. 2008 haben sie sich dann geärgert. Hätten sie auf mich gehört, wären unsere Grundwerte besser dran und ihre Kohle hätten sie auch noch.
Habe ich damals aus der Position des Fleißigen argumentiert, hat sich durch meine persönliche Betroffenheit jegliche Kritik zu neidischem, primär egoistischem Gewinsel gewandelt... bin halt selbst schuld und will es nur nicht einsehen.

Da knabber ich manchmal äußerst schwer dran.



Vom Löwenzahn zur Pusteblume, noch was, das klappt. Kleinvieh macht auch Mist :-)
Blumenbilder stärken für den folgenden Quatsch, wie ich hoffe.

Jetzt, da AdiHits oller Schmöker wieder die Runde macht, scheint es wieder in seltsame Richtungen zu gehen. Dank beigefügter Denkhilfen wird der braune Mist jetzt jedenfalls gelesen. Ist doch schon besser als früher, als es ignoriert worden sein soll.
Interessanter erscheint mir da ein ähnliches Werk aus den frühen 80ern, das ebenfalls wenig gelesen und wenn, dann offenbar sträflich missverstanden wurde. Es geht um das Lampsdorff-sein-Kampf-Papier, das auch soziopathischen Bockmist enthält, der eigentlich nicht mit den Grundwerten vereinbar ist. Als das damals rauskam, konnte ich es kaum glauben, dass sowas ernsthaft zur Diskussion gestellt wurde. Ganz abgesehen, von den eher kindisch wirkenden Finanz- und Wirtschaftsbelangen, waren etliche "Vorschläge" 1:1 aus Amiland gekupfert, und die entsprechenden Folgen dort beobachtbar. Dergleichen, also die zu erwartenden Konsequenzen zu provozieren oder auch nur billigend in Kauf zu nehmen, wurde in der linken Szene als inkompatibel mit dem GG eingestuft.
Und nach einem kurzen Aufschrei der Empörung, der durch die Medienlandschaft hallte und gleichzeitig mit dem Begeisterungsgeheule der Befürworter zu einer sinnentleerten Kakophonie fühte, war der Spuk irgendwie vorüber. Das Kampf-Papier war in einer Senke medialer Bearbeitung verschwunden. Es gab neue Themen, wie es immer neue Themen gibt, weshalb auch niemals was zu Ende gebracht wird.

In dem Lampsdorff-Mist sind die Privatisierung, die Entstaatlichung, die Risikokapitalverheißung und Vieles mehr angedacht und als alternativlos behauptet.
Seit 2008 rappelt's im BigCasino, was jedoch medial nicht mehr als Krise dargestellt und somit vom Bürger nicht wahrgenommen wird. Da bleiben die Presstituierten & Co ihren Herren treu. Es wird konsequent am eigentlichen Auftrag, der durch die demokratische Aufstellung eigentlich unmissverständlich ist, vorbei gehandelt. Von wegen "Vierte Säule der Demokratie" wohl eher "Mächtigster Sargnagel der Grundwerte"

Erstmal wieder ein Bild zur Beruhigung


Bei Diskussionen über Fordern&Fordern ist das Menschenbild ja ein wichtiger Fundamentstein. Ein Näherungspunkt wird durch die X-Y-Theorie verfügbar gemacht. Der Ansatz ist recht simpel. Theorie X schildert den Menschen als faul, verantwortungslos und widerwillig. Theorie Y geht vom Gegenteil aus. Einsatzfreudig, verantwortungsvoll und begeisterungsfähig.
Entstanden ist der Kram 1960 im Zusammenhang mit Mitarbeiterführung in Unternehmen.
Allerdings kann der Ansatz getrost auf andere Bereiche wie Familie, Schule oder das gesellschaftliche Miteinander angewendet werden, da es wenig wahrscheinlich ist, dass eine dem Typus Y entsprechende Person plötzlich zum X-Typ wird, nur weil der Feierabend beginnt.
Aus eigener Erfahrung hinsichtlich Mitarbeiterführung tendiere ich ganz klar zu Theorie Y. Sowohl als Geführter als auch als Führender hat ein Y-setting die besseren Ergebnisse hervorgebracht.
Und zwar umfassend besser, also Arbeits-output plus Stimmung/Betriebsklima.
Ein weiterer Grund für meine Entscheidung pro Y liegt in der schweren Vereinbarkeit des Würdeprinzips mit Theorie X. Leider zeigt ein Rundblick durchs Leben, dass die Verblödungsoffensive, die in den letzten vier Dekaden den Menschen, vornehmlich den jungen, angetan wurde, zu einem erheblichen Anstieg an X-Typen geführt hat. Puha, das scheinbar Primatenhafte ist auf dem Vormarsch, was ebenfalls an den ganzen rankings festzumachen ist. Die unterminieren erfolgreich das Modell des entwickelten Menschen, wie es beispielsweise bei Brecht auftaucht "... weil der Mensch ein Mensch ist..." heißt es da, deswegen wolle er unter sich keinen Knecht und über sich keinen Herrn, was in der Form zwar 1a grundwertkompatibel ist, aber keineswegs mit rankings oder dem X-Typus korrespondiert.

Wozu also Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit? Eternal competition & natural selection steht auf dem Programm, dabei gibt es dafür nicht einmal in der Natur hinlänglich überzeugende Beispiele. Warum also so ein untauglicher Müll? Damit die Reichen noch reicher werden? Kann das so wichtig sein, dass wir tatsächlich die sichtbaren Konsequenzen wegignorieren oder sogar akzeptieren? Nee, mir will das nicht einleuchten. Ich bedaure unsere Nachfahren, die ja mit dem ganzen Krempel dasitzen. Ziemlich mies von uns :-(



Außer netten Aussichten gabt es noch richtig gute Nachrichten heute Abend. Hatte meine Katzenfütterin tagsüber angerufen,, um sich wegen eines notwendigen Krankenhausbesuchs abzumelden, kam abends die Entwarnung. Sie konnte gleich wieder nach hause, was natürlich den Grund ihres Besuchs dort nicht wesentlich berührt. Helfen konnten sie ihr nicht, aber als so bedrohlich, wie es ihrem Gefühl nach geworden war, erwies sich der Kram dann doch nicht.
Wir schnackten dann noch so ein bischen über krank&gesund und Restzeit&Co, na und sie gibt sich keine Dekade mehr. Für so lange steht die Finanzierung des hiesigen Krankenhauses, dem die Schließung drohte. Das ist die andere gute Nachricht, denn ohne das Teil vor Ort müssten 50km Fahrt in Kauf genommen werden, was für wenig bis keinen Besuch mehr sorgt, sodass die Genesung noch eine Psycho-Kugel ans Bein gehängt bekommt. Denn dass die Psyche ein wichtiger Faktor beim Gesunden ist, sollte doch allgemein bekannt sein.

Durch den Fluch von Profit&Wachstumszwang rücken Belange wie Genesung ziemlich in den Hintergrund. Profit heißt die oberste Direktive, was dann dazu führt, dass nur noch soviel Genesung geliefert wird, dass keine Kundschaft fernbleibt. Aber sollte sie das trotzdem tun, zB weil mal ein oder zwei Quartale im statistischen Niedrigbereich der Erkrankungen und/oder Unfälle operiert werden muss, dann würde so ein Krankenhaus gleich mit der Existenzfrage bedroht. Es gilt immerhin eine Mindeskapitalrendite von 15% zu gewährleisten. Oder sind Krankenhäuser gar keine Realwirtschaft und haben deswegen andere Renditeziele? Keine Ahnung, muss ich wohl irgendwann mal recherchieren, wenn mir danach ist. Finanzwirtschaft sind die jedenfalls nicht :-)









So, genug gemault, ist ja auch schon spät ;-)

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