Donnerstag, 9. Juni 2016
"Sich sägen, bringt Regen..."
herr klimlof, 17:35h
heißt es ja. Aber soweit bin ich denn doch noch nicht. Noch habe ich Geduld, obwohl ich doch schon mal den alten Regenmachertrick zur Anwendung brachte, etwas nicht richtig Regenfestes einfach draußen stehen zu lassen. Das funktioniert allerdings besser, wenn man etwas unabsichtlich vergisst, ein Mobiltelphon beispielsweise oder ein kostbares Buch.
"Nach Regen sieht es aber gar nicht aus." wusste meine Pflegerin heute. Meine aktuelle nahezu vollständige Medienabstinenz sorgt dafür, dass ich so gut wie garnix aus der großen weiten Welt mitbekomme, nicht einmal die Wetterprognosen.
Doch da wir gerade auf die hellste Zeit im Jahr zueiern, werde ich wieder meine nächstgelegene Wetterstation in einen Tab legen. Die Zeit des Sonnenauf- und untergangs interessiert mich, denn der dort angegebene Zeitpunkt weicht deutlich von der lokalen Realität ab. Dieser Unterschied müsste zu Sonnenwendzeiten am größten sein. Bin mal gespannt.
Die Daten werden ca 10km von mir entfernt erhoben, aber dennoch gibt es bei Regen, Wind und Temperatur manchmal erstaunliche Differenzen zu meinen hier allerdings nur gefühlten "Daten".
OK, ein Außenthermometer habe ich wohl am Küchenfenster. Son olles rundes Teil, mechanisch und ohne jeden Bezugspunkt hinsichtlich seiner Richtigkeit.
Ganz daneben liegt es sicherlich nicht, da es sauber oder besser glaubwürdig zwischen Frost und Wärme zu unterscheiden vermag. Auch die jetzt angezeigten Temperaturen machen einen plausiblen Eindruck, und auf zwei drei Grad dürfte es ja auch nicht ankommen, denke ich. Allerdings beim Fernvergleich mit meterologennormgerechter Messung könnte genau das für den Stauneffekt sorgen. Allerdings muss ich für einen solchen das Dorf oder sogar meinen Hof nicht verlassen. Es ist kein ganz ungewöhnliches Phänomen, dass bei bestimmten Witterungen bei mir trockenes Wetter ist, aber fünfhundert Meter weiter am Ortseingang ist eine Regengrenze. Umgekehrt habe ich es auch schon erlebt. Das ist bei Schneefall manchmal spannend gewesen. kommst du einigermaßen bis ins Dorf und auf dem letzten halben Kilometer liegen dann Schneewehen und die Auffahrt ist kaum noch erreichbar.
Beeindruckender ist jedoch, wenn es auf der einen Hausseite regnet oder schneit aber auf der anderen nicht. das passiert gerne mal, wenn schwüles Gewitterwetter vorherrscht. Dann scheint ein Haus auf einer Warft genügend hoch zu sein, um einen Abregnungsprozess zu triggern. Als ich eines solchen Phänomens das erste Mal gewahr wurde, konnte ich das gar nicht glauben und hab mir das gleich von außen angesehen. Tatsächlich, im Süden überm Garten hing eine dunkle Wolke, und im Norden überm Hof war noch blauer Himmel. Von den Nachbarn aus müsste dann ein Regenbogen zu sehen sein.
So einen Miniregenbogen aus einer Miniwolke habe ich auch mal im Vorland erlebt. Das für mich Neue daran war die Geschlossenheit des Bogens. Das sieht man sonst nicht so. Aber hier hätte man wirklich intensiv diskutieren müssen, zu welcher Seite man sich denn wenden soll, um nach der Kiste am Fuße des Regenbogen zu graben.
Mein krassestes Regenbogenerlebnis hatte ich bei Mondlicht. Da war ich in der Dunkelheit noch mit dem Hund unterwegs. Richtig dunkel war es wegen des hellen Mondes nicht. Es waren auch schwarze kleine Wolken unterwegs, und Regen lag irgendwie in der Luft, weshalb ich mich eilte. Tja und dann sah ich den Regenbogen aus Silbertönen. Keine Farbe kam darin vor. Ich fühlte mich wie ins Feenreich gebeamt. Das hat richtig zugeschlagen und mir einen heftigen spirituellen Kick verpasst. Echt irre, und jetzt da ich diese inzwischen fast drei Jahrzehnte alte Erinnerung herauskrame, wirkt es wieder. Was für ein Erlebnis.
Mein letztes Regenbogenerlebnis liegt nur einige Jahre zurück. Da war tagsüber ein großer Bogen, dessen Füße man nicht einmal erahnen konnte, während ich parallel zu einem Sielzug mit dem Auto daherkam. In Blickrichtung des Sielzugs und des Regenbogens flog ein Fischadler in etwa fünfzehn bis zwanzig Meter Entfernung neben meinem Auto her. Das war auch sehr ergreifend, denn diese Konstellation hielt sich über hundert Meter bis zur nächsten Kurve. Mir kam das wie eine Ewigkeit vor. Und danach war ich für den Rest des Tages total beschwingt, klar die Kraft des Adlers. Logo fühlt die sich gut an. Ich steh auf sowas :-)
Doch die gegenwärtigen Naturerlebnisse, mit denen ich mich rumschlage, sind deutlich weniger erhebend. Irgendwas scheißt mir den Flur voll. Als ehemaliger Kotnascher und ständiger Experte für das Beschissene tippe ich auf Nacktschnecken als Verursacher. Blöderweise stoße ich nie auf Übeltäter und so schnell können die ja nicht weg, aber dennoch fällt mir kein Alternativtäter ein.
Mauseködel sehen anders aus, außerdem liegen die eher im Regal mit den Tellern und den Haferflocken. Im Flur würden die Dachhasen wohl eingreifen, was zwischen den Vorräten nicht möglich und auch nicht erwünscht ist. Da regel ich das mit Giftweizen, ganz wie ich das beim Giftschein Machen damals gelernt habe. Ich bin nämlich amtlich geprüfter Vergifter.
Zur Deichsicherheit gehörte zu der Zeit auch, dass alle wühlenden oder unterirdisch lebenden Kleintiere mit allen Mitteln verfolgt wurden zum Zwecke der gezielten Ausmerzung. Ein Deich ist eher als Bauwerk denn als Stück Natur zu begreifen.
Deswegen waren wir mit Phostoxin-Tabletten ausgerüstet hinter Maulwürfen her. Auf der anderen Grabenseite im Acker des Brunnenvergifters hätten sie unter Naturschutz gestanden, aber wegen der ganzen Gifte, die die Landwirtschaft in industriellem Maßstab ausbringt, gibt es nicht mehr genug Würmer und Getier, von dem so ein Maulwurf leben könnte.
An den Möven, die einem Pflug folgen, kann man es auch erkennen. Früher waren das fette Schwärme und jetzt ist da nur noch ein kümmerlicher Rest übrig. So wird das nix, mit dem langfristigen Überleben der Menschheit. Schade, meine Enkel tun mir irgendwie Leid. Haben sie das verdient? Können sie was dafür? Eher nicht
Warum wir Babyboomer uns in eine so lebensfeindliche Höllenbande verwandelt haben, ist mir schleierhaft. Hatten wir nicht die nötigen Werkzeuge für einen aufgeklärten Umgang mit den Grundwerten und damit eben auch mit den Menschen untereinander, vermittelt bekommen? Ich entsinne mich nicht daran, dass in der Schule der rücksichtslose Egoismus gepredigt wurde oder die Verächtlichmachung Schwächerer. Eigentlich kann ich mich nur an das Gegenteil erinnern. Sei kritisch, versetz dich in Andere, nimm dich zurück, Gemeinnutz geht vor Eigennutz usw
Und zeigen jetzt die, die sich als sogenannte Leistungsträger den Bauch pinseln lassen, auf grausigste und unverhältnismäßigste Weise ihren alten (vermutlich bereits gestorbenen) Lehrern, was ne Harke ist? Rebellion bis Ragnarök?
Mir ist das nicht begreiflich :-(
Heute hatte ich ein kurzes Telephonat mit meiner Betreuerin. Als Gehbehinderter bekommt man als geringste Vergünstigung die ÖPNV-Nutzung geschenkt und die Autosteuer zur Hälfte erlassen. Das mag sich für Nichtbetroffene nach tollem Sozialstaat anhören ("Siehste, geht doch."), aber bei genauerer Begutachtung sind viele vermeidbare Mängel zu finden. Mängel, die den eigentlich guten Gedanken des Unterstützens nahezu völlig ad absurdum führen.
Diese ÖPNV-Nummer ist für meine Person schon fast ein Hohn. Jeder Weg zur Busbude wäre zu weit. Bummelbahnen darf ich (glaube ich jedenfalls) auch für lau nutzen, aber da sind dann die Bahnhöfe die undurchdringliche Schallmauer. Macht ja auch nix. Kann weder der Bahnhof noch die Busbude was für, dass sie unerreichbar sind.
Und das mit der Autosteuer ist ebenfalls nur ein Trostpflästerchen. Beim vorigen Auto, einem Renault Cleo, brachte das gigantische 40€, also nicht einmal eine Tankfüllung, was ich für ziemlich lächerlich halte.
Jetzt habe ich ein steuerlich teureres Modell, was zur Ersparnis von fast 100€ führen wird. Zwei Tankfüllungen, wow, das ist ja fast wie Laufen zu können ;-)
Aber diese reichhaltigen Gaben gibt es nicht etwa so. Da könnte ja jeder kommen, sich behindert stellen und dann die Volkswirtschaft zu Grunde richten.
um diesen verdammten Leechern zuvor zu kommen, gibt ausgeklügelte Sicherungsverfahren, die unumgänglich im entsprechenden Protokoll verankert sind. Natürlich muss ich wegen meines neuen Fahrzeugs die Ermäßigung erneut beantragen. Irgendwie ja auch zwischen logisch&natürlich, wie könnte es auch anders sein? Damit auch ja kein Beschiss möglich ist, müssen dem Antrag die passenden Originaldokumente beigefügt werden. Behindertenausweis plus Fahrzeugschein. Na dann kann ja nix passieren. Würde ich das selber machen müssen, dürfte ich mich dann entscheiden, ob ich diese üblicherweise niemandem auszuhändigenden Dokumente per bezahlbarem Brief oder mit unbezahlbarem Einschreiben mit Rückschein versende. Die Entscheidung für den Rückweg ,tja, wer fällt die? Registrieren die das da und nehmen die entsprechende Versandmethode? Oder gibt's da nur Brief und für Einschreiben müsste man einen frankierten Rückumschlag beilegen? Und dann wird der auch garantiert benutzt? Können die das überhaupt buchen mit ihrer Software?
Glücklicherweise macht meine Betreuerin den ganzen Krempel. Dazu kommt sie dann einmal, um den Fahrzeugschein zu holen, regelt das persönlich beim Amt (Hauptzollamt? Desorganisierte Staatsmacht aber auch) und bringt mir den Schein dann auch wieder ins Haus. Meistens hat sie ne Stunde Zeit mitgebracht, in der wir Kaffee schlürfen, Selbstgedrehte schmauchen und uns angeregt unterhalten. Die ist echt cool.
Und den weiten Weg kann sie teuer abrechnen, denn ihr 3er-BMW-Cabriolet fährt schließlich nicht mit Himbeersaft. Jaja, wenn Michel Kraut, der alte Sparfuchs, zuschlägt, dann geht mal richtig die Post ab in der Wirtschaft. Wenigstens ist das gut für die Märkte, die immer gerne mal beruhigt werden wollen.
Gleich will ich mich nochmal aufraffen, um mein letztes Beetprojekt zu vervollständigen. Danach ist der cat-walk zur Haustür dran.
Richtig spannend wird es eigentlich erst wieder, wenn ich die dauerhafte Pflege meines Freiluftwohnzimmers in Angriff nehmen muss. Ich habe keinen Rasenmäher und bin völlig unentschlossen, wie ich damit umgehen soll. Die vielen Optionen sind leider alle nicht verlockend oder aber außerhalb finanzieller Reichweite. So einen kleinen Roboter würde ich gerne mal ausprobieren. Im Dorf habe ich so ein Teil in Betrieb gesehen. Der fährt alleine mit Solarenergie und regelt einen nicht gerade kleinen Rasen. Mit "alleine Fahren" meine ich eine mir unbekannte Steuerung. Es gibt(gab?) welche, in die werden die Geländedaten eingegeben und solche, die mit Sensoren das Gelände selbst erfassen. Die brauchen nur die Information, wo die Grundstücksgrenze ist, sollte die nicht mit einem Hindernis kenntlich gemacht sein. Ich glaube, dass die Dinger scheißeteuer sind, denn dort im Dorf wohnen welche, die zu den Reichsten in der Gegend zählen. Ob sie's tatsächlich sind, wissen nur die Banker.
So, een Tass Kaff und ne Fluppe mit, dann rut vör de dör :-)
"Nach Regen sieht es aber gar nicht aus." wusste meine Pflegerin heute. Meine aktuelle nahezu vollständige Medienabstinenz sorgt dafür, dass ich so gut wie garnix aus der großen weiten Welt mitbekomme, nicht einmal die Wetterprognosen.
Doch da wir gerade auf die hellste Zeit im Jahr zueiern, werde ich wieder meine nächstgelegene Wetterstation in einen Tab legen. Die Zeit des Sonnenauf- und untergangs interessiert mich, denn der dort angegebene Zeitpunkt weicht deutlich von der lokalen Realität ab. Dieser Unterschied müsste zu Sonnenwendzeiten am größten sein. Bin mal gespannt.
Die Daten werden ca 10km von mir entfernt erhoben, aber dennoch gibt es bei Regen, Wind und Temperatur manchmal erstaunliche Differenzen zu meinen hier allerdings nur gefühlten "Daten".
OK, ein Außenthermometer habe ich wohl am Küchenfenster. Son olles rundes Teil, mechanisch und ohne jeden Bezugspunkt hinsichtlich seiner Richtigkeit.
Ganz daneben liegt es sicherlich nicht, da es sauber oder besser glaubwürdig zwischen Frost und Wärme zu unterscheiden vermag. Auch die jetzt angezeigten Temperaturen machen einen plausiblen Eindruck, und auf zwei drei Grad dürfte es ja auch nicht ankommen, denke ich. Allerdings beim Fernvergleich mit meterologennormgerechter Messung könnte genau das für den Stauneffekt sorgen. Allerdings muss ich für einen solchen das Dorf oder sogar meinen Hof nicht verlassen. Es ist kein ganz ungewöhnliches Phänomen, dass bei bestimmten Witterungen bei mir trockenes Wetter ist, aber fünfhundert Meter weiter am Ortseingang ist eine Regengrenze. Umgekehrt habe ich es auch schon erlebt. Das ist bei Schneefall manchmal spannend gewesen. kommst du einigermaßen bis ins Dorf und auf dem letzten halben Kilometer liegen dann Schneewehen und die Auffahrt ist kaum noch erreichbar.
Beeindruckender ist jedoch, wenn es auf der einen Hausseite regnet oder schneit aber auf der anderen nicht. das passiert gerne mal, wenn schwüles Gewitterwetter vorherrscht. Dann scheint ein Haus auf einer Warft genügend hoch zu sein, um einen Abregnungsprozess zu triggern. Als ich eines solchen Phänomens das erste Mal gewahr wurde, konnte ich das gar nicht glauben und hab mir das gleich von außen angesehen. Tatsächlich, im Süden überm Garten hing eine dunkle Wolke, und im Norden überm Hof war noch blauer Himmel. Von den Nachbarn aus müsste dann ein Regenbogen zu sehen sein.
So einen Miniregenbogen aus einer Miniwolke habe ich auch mal im Vorland erlebt. Das für mich Neue daran war die Geschlossenheit des Bogens. Das sieht man sonst nicht so. Aber hier hätte man wirklich intensiv diskutieren müssen, zu welcher Seite man sich denn wenden soll, um nach der Kiste am Fuße des Regenbogen zu graben.
Mein krassestes Regenbogenerlebnis hatte ich bei Mondlicht. Da war ich in der Dunkelheit noch mit dem Hund unterwegs. Richtig dunkel war es wegen des hellen Mondes nicht. Es waren auch schwarze kleine Wolken unterwegs, und Regen lag irgendwie in der Luft, weshalb ich mich eilte. Tja und dann sah ich den Regenbogen aus Silbertönen. Keine Farbe kam darin vor. Ich fühlte mich wie ins Feenreich gebeamt. Das hat richtig zugeschlagen und mir einen heftigen spirituellen Kick verpasst. Echt irre, und jetzt da ich diese inzwischen fast drei Jahrzehnte alte Erinnerung herauskrame, wirkt es wieder. Was für ein Erlebnis.
Mein letztes Regenbogenerlebnis liegt nur einige Jahre zurück. Da war tagsüber ein großer Bogen, dessen Füße man nicht einmal erahnen konnte, während ich parallel zu einem Sielzug mit dem Auto daherkam. In Blickrichtung des Sielzugs und des Regenbogens flog ein Fischadler in etwa fünfzehn bis zwanzig Meter Entfernung neben meinem Auto her. Das war auch sehr ergreifend, denn diese Konstellation hielt sich über hundert Meter bis zur nächsten Kurve. Mir kam das wie eine Ewigkeit vor. Und danach war ich für den Rest des Tages total beschwingt, klar die Kraft des Adlers. Logo fühlt die sich gut an. Ich steh auf sowas :-)
Doch die gegenwärtigen Naturerlebnisse, mit denen ich mich rumschlage, sind deutlich weniger erhebend. Irgendwas scheißt mir den Flur voll. Als ehemaliger Kotnascher und ständiger Experte für das Beschissene tippe ich auf Nacktschnecken als Verursacher. Blöderweise stoße ich nie auf Übeltäter und so schnell können die ja nicht weg, aber dennoch fällt mir kein Alternativtäter ein.
Mauseködel sehen anders aus, außerdem liegen die eher im Regal mit den Tellern und den Haferflocken. Im Flur würden die Dachhasen wohl eingreifen, was zwischen den Vorräten nicht möglich und auch nicht erwünscht ist. Da regel ich das mit Giftweizen, ganz wie ich das beim Giftschein Machen damals gelernt habe. Ich bin nämlich amtlich geprüfter Vergifter.
Zur Deichsicherheit gehörte zu der Zeit auch, dass alle wühlenden oder unterirdisch lebenden Kleintiere mit allen Mitteln verfolgt wurden zum Zwecke der gezielten Ausmerzung. Ein Deich ist eher als Bauwerk denn als Stück Natur zu begreifen.
Deswegen waren wir mit Phostoxin-Tabletten ausgerüstet hinter Maulwürfen her. Auf der anderen Grabenseite im Acker des Brunnenvergifters hätten sie unter Naturschutz gestanden, aber wegen der ganzen Gifte, die die Landwirtschaft in industriellem Maßstab ausbringt, gibt es nicht mehr genug Würmer und Getier, von dem so ein Maulwurf leben könnte.
An den Möven, die einem Pflug folgen, kann man es auch erkennen. Früher waren das fette Schwärme und jetzt ist da nur noch ein kümmerlicher Rest übrig. So wird das nix, mit dem langfristigen Überleben der Menschheit. Schade, meine Enkel tun mir irgendwie Leid. Haben sie das verdient? Können sie was dafür? Eher nicht
Warum wir Babyboomer uns in eine so lebensfeindliche Höllenbande verwandelt haben, ist mir schleierhaft. Hatten wir nicht die nötigen Werkzeuge für einen aufgeklärten Umgang mit den Grundwerten und damit eben auch mit den Menschen untereinander, vermittelt bekommen? Ich entsinne mich nicht daran, dass in der Schule der rücksichtslose Egoismus gepredigt wurde oder die Verächtlichmachung Schwächerer. Eigentlich kann ich mich nur an das Gegenteil erinnern. Sei kritisch, versetz dich in Andere, nimm dich zurück, Gemeinnutz geht vor Eigennutz usw
Und zeigen jetzt die, die sich als sogenannte Leistungsträger den Bauch pinseln lassen, auf grausigste und unverhältnismäßigste Weise ihren alten (vermutlich bereits gestorbenen) Lehrern, was ne Harke ist? Rebellion bis Ragnarök?
Mir ist das nicht begreiflich :-(
Heute hatte ich ein kurzes Telephonat mit meiner Betreuerin. Als Gehbehinderter bekommt man als geringste Vergünstigung die ÖPNV-Nutzung geschenkt und die Autosteuer zur Hälfte erlassen. Das mag sich für Nichtbetroffene nach tollem Sozialstaat anhören ("Siehste, geht doch."), aber bei genauerer Begutachtung sind viele vermeidbare Mängel zu finden. Mängel, die den eigentlich guten Gedanken des Unterstützens nahezu völlig ad absurdum führen.
Diese ÖPNV-Nummer ist für meine Person schon fast ein Hohn. Jeder Weg zur Busbude wäre zu weit. Bummelbahnen darf ich (glaube ich jedenfalls) auch für lau nutzen, aber da sind dann die Bahnhöfe die undurchdringliche Schallmauer. Macht ja auch nix. Kann weder der Bahnhof noch die Busbude was für, dass sie unerreichbar sind.
Und das mit der Autosteuer ist ebenfalls nur ein Trostpflästerchen. Beim vorigen Auto, einem Renault Cleo, brachte das gigantische 40€, also nicht einmal eine Tankfüllung, was ich für ziemlich lächerlich halte.
Jetzt habe ich ein steuerlich teureres Modell, was zur Ersparnis von fast 100€ führen wird. Zwei Tankfüllungen, wow, das ist ja fast wie Laufen zu können ;-)
Aber diese reichhaltigen Gaben gibt es nicht etwa so. Da könnte ja jeder kommen, sich behindert stellen und dann die Volkswirtschaft zu Grunde richten.
um diesen verdammten Leechern zuvor zu kommen, gibt ausgeklügelte Sicherungsverfahren, die unumgänglich im entsprechenden Protokoll verankert sind. Natürlich muss ich wegen meines neuen Fahrzeugs die Ermäßigung erneut beantragen. Irgendwie ja auch zwischen logisch&natürlich, wie könnte es auch anders sein? Damit auch ja kein Beschiss möglich ist, müssen dem Antrag die passenden Originaldokumente beigefügt werden. Behindertenausweis plus Fahrzeugschein. Na dann kann ja nix passieren. Würde ich das selber machen müssen, dürfte ich mich dann entscheiden, ob ich diese üblicherweise niemandem auszuhändigenden Dokumente per bezahlbarem Brief oder mit unbezahlbarem Einschreiben mit Rückschein versende. Die Entscheidung für den Rückweg ,tja, wer fällt die? Registrieren die das da und nehmen die entsprechende Versandmethode? Oder gibt's da nur Brief und für Einschreiben müsste man einen frankierten Rückumschlag beilegen? Und dann wird der auch garantiert benutzt? Können die das überhaupt buchen mit ihrer Software?
Glücklicherweise macht meine Betreuerin den ganzen Krempel. Dazu kommt sie dann einmal, um den Fahrzeugschein zu holen, regelt das persönlich beim Amt (Hauptzollamt? Desorganisierte Staatsmacht aber auch) und bringt mir den Schein dann auch wieder ins Haus. Meistens hat sie ne Stunde Zeit mitgebracht, in der wir Kaffee schlürfen, Selbstgedrehte schmauchen und uns angeregt unterhalten. Die ist echt cool.
Und den weiten Weg kann sie teuer abrechnen, denn ihr 3er-BMW-Cabriolet fährt schließlich nicht mit Himbeersaft. Jaja, wenn Michel Kraut, der alte Sparfuchs, zuschlägt, dann geht mal richtig die Post ab in der Wirtschaft. Wenigstens ist das gut für die Märkte, die immer gerne mal beruhigt werden wollen.
Gleich will ich mich nochmal aufraffen, um mein letztes Beetprojekt zu vervollständigen. Danach ist der cat-walk zur Haustür dran.
Richtig spannend wird es eigentlich erst wieder, wenn ich die dauerhafte Pflege meines Freiluftwohnzimmers in Angriff nehmen muss. Ich habe keinen Rasenmäher und bin völlig unentschlossen, wie ich damit umgehen soll. Die vielen Optionen sind leider alle nicht verlockend oder aber außerhalb finanzieller Reichweite. So einen kleinen Roboter würde ich gerne mal ausprobieren. Im Dorf habe ich so ein Teil in Betrieb gesehen. Der fährt alleine mit Solarenergie und regelt einen nicht gerade kleinen Rasen. Mit "alleine Fahren" meine ich eine mir unbekannte Steuerung. Es gibt(gab?) welche, in die werden die Geländedaten eingegeben und solche, die mit Sensoren das Gelände selbst erfassen. Die brauchen nur die Information, wo die Grundstücksgrenze ist, sollte die nicht mit einem Hindernis kenntlich gemacht sein. Ich glaube, dass die Dinger scheißeteuer sind, denn dort im Dorf wohnen welche, die zu den Reichsten in der Gegend zählen. Ob sie's tatsächlich sind, wissen nur die Banker.
So, een Tass Kaff und ne Fluppe mit, dann rut vör de dör :-)
... comment