Freitag, 22. Juli 2016
Ob das noch funktioniert?
herr klimlof, 07:55h
Irgendwie bin ich ja aus der Übung, muss ich gestehen. Es gab so viel Anderes, was meine Prioritätenliste durcheinander wirbelte, dass ich fast gar nicht mehr weiß, wie es sich anfühlt zu bloggen.
Aaaahhh, soooo, ja das ist nicht schlecht. Da habe ich schon Schlimmeres gespürt.
Beispielsweise den Anblick meiner homegrow-Experimente, der ist schlimm. Das fotographiere ich auch gar nicht, so traurig ist das Bild. Die verdammte Spanische Wegschnecke, dieser kriechende Katzenkot, ist die aktuelle Übermacht diesen Sommer.
Und was die blöden Schnecken nicht schaffen oder wollen oder vielleicht verhöhnen sie mich auch, jedenfalls sind nach den Schnecken meine doofen Katzen die Übeltäter. Ich mag sie ja eigentlich sehr, aber wie ich jemals Gärtnerfreuden genießen soll, wenn die pelzigen Antigärtner so konsequent jedes Beet sowohl als Klo als auch als Liegeplatz verwenden, ist mir noch schleierhaft. Bis zum nächsten Sommer brauche ich einen validen Plan, der keine Tiertötungen vorsieht. Wird schon klappen irgendwie.
Weil es draußen nicht rockte in der kalten Zeit. Ja, hier war es richtig kalt, was erst seit zwei Tagen wieder anders ist. 15° und ein strammer Südwest. Deswegen für mich klares Wetter zum Stubenhocken. Doch neuerdings hocke ich nicht mehr Stube, wenn ich drinnen bin, sondern ich versuche das Haus zu cleanen, was sich als fast unmöglich für eine Person erweist. Und dann noch eine, die nicht wesentlich tragen oder weit laufen kann. Spannende Sache :-)
Die tendenziell sinkende Profitrate schlägt ja auch bei einem solchen Projekt zu. Beim ersten Durchgang gab es Pfandgeld für Tabak. Danach nur noch Kleinkram. Woher wusste der Marx das schon damals? Bestimmt, weil er so ein fixer Dutt gewesen ist :-)
Und meine Garderobe vervielfacht sich. Ich wasche ständig irgendwelche Sachen, die ich mir danach dann zu den Eigenen lege. So habe ich manch lustigen Verjüngungszauber aufgetan. Eine Boxershorts mit Bugs Bunny drauf. Die bringt mindestens zwei Dekaden. Damit müsste ich wie ein 50jähriger Hüpfer rüber kommen ;-)
Nee, bringt echt Spaß, wenn ich nicht gerade stinkesauer bin auf die Mietnomaden, die den Kram angerichtet haben. Aber nützt ja nix, irgendwann muss das ja mal geregelt werden. Meine Katzen tun's nicht, mein Köter erst recht nicht, also wer bleibt dann noch? Eben, manchmal muss man sich wohl fügen, damit sich alles fügt.
Was die hiesige industrielle Landwirtschaft betrifft, habe ich jetzt zur Kenntnis nehmen müssen, dass nicht nur die klassischen Bauernhoftiere zur Seltenheit geworden sind, sondern auch die technisch ehemals triumphale Innovation des Mähdreschers. Es wird nicht mehr gedroschen respektive kaum noch. BGA-Häckseln ist das neue Dreschen. Der ganze Krempel, der früher mal zu Erntedankfesten führte, wird jetzt halbreif gehäckselt und in Biogas-Anlagen verwendet. Mais wäre zwar energetisch ergiebiger, aber der wächst auf Marschboden nicht genügend gut. Der Milchbauer hier im Dorf hat allerdings mehrere Flächen unter Mais, weil er das als Silage zum Füttern benötigt. Diese Felder sehen im Winter immer aus wie Orte, an denen ein Chemieunfall geschah.
Und es gibt mehrere Kräuter inzwischen, die Resistenzen gegen Glyphosat aufgebaut haben, womit das gesamte round-up-Konzept für'n Arsch ist, weil ihm dadurch die letzte Begründung der überlegenen Landtechnik flöten geht. Deswegen haben sich die Konzerne vielleicht ja darauf eingelassen, die Glyphosaterlaubniszeit nur um eineinhalb Jahre statt der ursprünglich geplanten 15 zu verlängern. Dabei hätte man es jetzt schon verbieten können (sollen ja sowieso).
Meine Güte, sowas ärgert mich mit Schmackes.
Das lag vor nicht allzu langer Zeit unmittelbar vor meiner Haustür:
Sie können also doch mehr als nur Beete wüst halten. Mäuse liegen auch in wechselnder Zahl auf dem Hof rum. Bis auf die Alte sind alle Katzen mittlerweile schön schlank geworden. Fette Katzen haben Mühe mit der Eleganz. Da ist dann nichts mehr katzenhaft :-)
Und beim Bild mit der Zeder kann man sehen, dass man nichts sieht. Ich hätte mir da eigentlich einen grünen Dschungel direkt vor der Kamera gewünscht, aber der sollte ja nicht wachsen (s.o.), also eben blaue Zeder vor grüner Ulme.
Von der Straße aus kann man an einigen Stellen in den Garten sehen. Das sieht dann ungefähr so aus:
Jo, zum langsam Eingewöhnen müsste das erstmal reichen. Mal abwarten, ob und wie der emotionale Nachhall sich anfühlen wird ;-)
Aaaahhh, soooo, ja das ist nicht schlecht. Da habe ich schon Schlimmeres gespürt.
Beispielsweise den Anblick meiner homegrow-Experimente, der ist schlimm. Das fotographiere ich auch gar nicht, so traurig ist das Bild. Die verdammte Spanische Wegschnecke, dieser kriechende Katzenkot, ist die aktuelle Übermacht diesen Sommer.
Und was die blöden Schnecken nicht schaffen oder wollen oder vielleicht verhöhnen sie mich auch, jedenfalls sind nach den Schnecken meine doofen Katzen die Übeltäter. Ich mag sie ja eigentlich sehr, aber wie ich jemals Gärtnerfreuden genießen soll, wenn die pelzigen Antigärtner so konsequent jedes Beet sowohl als Klo als auch als Liegeplatz verwenden, ist mir noch schleierhaft. Bis zum nächsten Sommer brauche ich einen validen Plan, der keine Tiertötungen vorsieht. Wird schon klappen irgendwie.
Weil es draußen nicht rockte in der kalten Zeit. Ja, hier war es richtig kalt, was erst seit zwei Tagen wieder anders ist. 15° und ein strammer Südwest. Deswegen für mich klares Wetter zum Stubenhocken. Doch neuerdings hocke ich nicht mehr Stube, wenn ich drinnen bin, sondern ich versuche das Haus zu cleanen, was sich als fast unmöglich für eine Person erweist. Und dann noch eine, die nicht wesentlich tragen oder weit laufen kann. Spannende Sache :-)
Die tendenziell sinkende Profitrate schlägt ja auch bei einem solchen Projekt zu. Beim ersten Durchgang gab es Pfandgeld für Tabak. Danach nur noch Kleinkram. Woher wusste der Marx das schon damals? Bestimmt, weil er so ein fixer Dutt gewesen ist :-)
Und meine Garderobe vervielfacht sich. Ich wasche ständig irgendwelche Sachen, die ich mir danach dann zu den Eigenen lege. So habe ich manch lustigen Verjüngungszauber aufgetan. Eine Boxershorts mit Bugs Bunny drauf. Die bringt mindestens zwei Dekaden. Damit müsste ich wie ein 50jähriger Hüpfer rüber kommen ;-)
Nee, bringt echt Spaß, wenn ich nicht gerade stinkesauer bin auf die Mietnomaden, die den Kram angerichtet haben. Aber nützt ja nix, irgendwann muss das ja mal geregelt werden. Meine Katzen tun's nicht, mein Köter erst recht nicht, also wer bleibt dann noch? Eben, manchmal muss man sich wohl fügen, damit sich alles fügt.
Was die hiesige industrielle Landwirtschaft betrifft, habe ich jetzt zur Kenntnis nehmen müssen, dass nicht nur die klassischen Bauernhoftiere zur Seltenheit geworden sind, sondern auch die technisch ehemals triumphale Innovation des Mähdreschers. Es wird nicht mehr gedroschen respektive kaum noch. BGA-Häckseln ist das neue Dreschen. Der ganze Krempel, der früher mal zu Erntedankfesten führte, wird jetzt halbreif gehäckselt und in Biogas-Anlagen verwendet. Mais wäre zwar energetisch ergiebiger, aber der wächst auf Marschboden nicht genügend gut. Der Milchbauer hier im Dorf hat allerdings mehrere Flächen unter Mais, weil er das als Silage zum Füttern benötigt. Diese Felder sehen im Winter immer aus wie Orte, an denen ein Chemieunfall geschah.
Und es gibt mehrere Kräuter inzwischen, die Resistenzen gegen Glyphosat aufgebaut haben, womit das gesamte round-up-Konzept für'n Arsch ist, weil ihm dadurch die letzte Begründung der überlegenen Landtechnik flöten geht. Deswegen haben sich die Konzerne vielleicht ja darauf eingelassen, die Glyphosaterlaubniszeit nur um eineinhalb Jahre statt der ursprünglich geplanten 15 zu verlängern. Dabei hätte man es jetzt schon verbieten können (sollen ja sowieso).
Meine Güte, sowas ärgert mich mit Schmackes.
Das lag vor nicht allzu langer Zeit unmittelbar vor meiner Haustür:
Sie können also doch mehr als nur Beete wüst halten. Mäuse liegen auch in wechselnder Zahl auf dem Hof rum. Bis auf die Alte sind alle Katzen mittlerweile schön schlank geworden. Fette Katzen haben Mühe mit der Eleganz. Da ist dann nichts mehr katzenhaft :-)
Und beim Bild mit der Zeder kann man sehen, dass man nichts sieht. Ich hätte mir da eigentlich einen grünen Dschungel direkt vor der Kamera gewünscht, aber der sollte ja nicht wachsen (s.o.), also eben blaue Zeder vor grüner Ulme.
Von der Straße aus kann man an einigen Stellen in den Garten sehen. Das sieht dann ungefähr so aus:
Jo, zum langsam Eingewöhnen müsste das erstmal reichen. Mal abwarten, ob und wie der emotionale Nachhall sich anfühlen wird ;-)
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Montag, 13. Juni 2016
Keine EM übers Internet - Die guten neuen Zeiten
herr klimlof, 19:44h
Nein, halt! Klare Falschmeldung als Titel. Wie kann es zu solchen Irrtümern kommen?
Seit die terrestrische Ausstrahlung des TVs von analog auf digital umgestellt wurde, schaue ich ausschließlich die ÖRs über die Mediatheken. Das "Zurückspulen" oder die kleine (<30min) selbstbestimmte Pause sehe ich als Fortschritt. Doch dass einige Sendungen mit dem Hinweis auf rechtliche Gründe dann für mich nicht erreichbar sind, finde ich ziemlich mau. Immerhin bin ich Gebührenzahler, auch wenn diese Zahlung von der Gemeinschaft getragen wird. An dieser Stelle gleich mal ein Dankeschön dafür :-)
Und warum sich diese Verweigerungsmeldung an gänzlich unpassenden Stellen, so wie heute während der Vorberichterstattung präsentieren, ist mir überhaupt nicht nachvollziehbar. Der ganze Kram, die Mediatheken, ist sowieso so designt, dass die Benutzung das Gegenteil von geschmeidig ist. Das soll wohl gar nicht genutzt werden, könnte man meinen.
Und gerade diese TV-Großveranstaltungen zeigen auf, dass die nötigen Kapazitäten für Zuschauermassen (noch?) nicht vorliegen. Auch das gestrige Spiel der Deutschen endete für mich weit vor dem Ende. bei Minute 68 blieb es letztendlich ganz stehen das bewegte Bild. Sowas kündigt sich mit einer Häufung von "Sanduhren" ("fülle Puffer" o.ä.) an. Das ist in den letzten Jahren zwar besser geworden, aber Sonntags am Abend das erste Spiel der Deutschen scheint ja reichlich Interesse zu wecken.
Hoffentlich schleift sich das irgendwie so ein, dass dieses Turnier insgesamt guckbar bleibt. Das Ergebnis des gestrigen Auftritts der Nationalmannschaft ist mir aktuell gar nicht bekannt, aber das dürfte ein Sieg sein, mindestens 1:0. Dieser Kenntnisstand müsste reichen.
Leider hat mich seit gestern ein wirklich übler Kopfschmerz im Griff. Damit habe ich eher selten zu tun, weshalb mich das dann immer ziemlich aus der Bahn wirft, wenn es mal passiert. Dagegen anzumeditieren ist ungewohnt und nur teilweise von Erfolg gekrönt. Sowohl mein Pfleger heute morgen als auch meine Betreuerin stellten spontan die Frage nach Wetterfühligkeit... so ein Quatsch denke ich diesbezüglich, aber beide scheinen eine persönliche Statistik ("Das haben Viele jetzt...") zu dem Phänomen zu haben, die Bände spricht.
Dass endlich der lang ersehnte Regen fällt, ist echt super, aber dabei weht Ostwind. Echt ne kranke Mischung Ostwind plus Regen.
Die gute Betreuerin hat ein neues Auto, konnte ich auf der Auffahrt ausmachen. Nicht mehr blau mit schwarzem Cabriodach sondern flach und Anthrazit müsste das gewesen sein. Ein Z4 mit 260 PS, cool, da kann sie mir noch schneller zu Hilfe eilen, sollte es mal richtig&wichtig sein :-)
Diese Schufanummer fand sie auch ominös. Ich zeigte ihr die Website von denen. Dann klickten wir ein wenig im "Angebot" dort herum und fragten uns, welches Produkt für welche Zielgruppe wohl feilgeboten würde. Geschäftskunden sind nachvollziehbar aber Privatkunden? Außer nem Gimmik zum Protzen fällt mir da eigentlich nix ein. "Also mein Schufaleumund ist astrein. Kann ich beweisen. Soll ich's mal ausdrucken?" So könnte einer, der stolz auf seinen kommerziellen Erfolg ist, seine Lieblingsqualität in seinem Umfeld bekannt machen.
Ist das ein echter "Mehrwert"? So einer wie beispielsweise die zusätzlichen Kameraperspektiven in den Apps, für die bei jeder Gelegenheit geworben wird. Aber sind die überhaupt ein Mehrwert wie behauptet?
Ich hege da substanzielle Zweifel. In meinem humanistischen Kosmos ist die Wiedereinführung der Negersklaverei ne grandiose Riesensauerei, der entgegen gewirkt werden sollte. OK, die Neger werden von Mohren versklavt, aber das macht doch nicht wirklich was besser. Diese Sklaven müssen Lanthal oder Coltan und so für hightech unverzichtbares Zeugs beschaffen, dass dann von Apple, Microsoft, Samsung et al für günstig erworben wird, um "Alle wollen Technik" bedienen zu können.
Jeder 2nd-screen, jedes SM-Fon und jedes Schlepptop, was nicht gekauft wird, entspricht einer guten Tat im globalen Maßstab.
So sehe ich das. Ziemlich simpel und umsatzfeindlich ;-)
Wegen meiner anfallweise immer noch bremsenden Kopfweh ist die Zeit dafür, alle Pläne zu verwerfen respektive zu verschieben. Das mit dem Noldemuseum ist vertan. Die Buchhandlung ist da zugänglicher :-)
Eigentlich wollte ich meine beiden Noldes, die hier hängen, als kulturelles Trostpflaster zum Besten geben, aber die Cam hat den deutlich schärferen Blick. Da sind Zentonen von Spinnweben vor den Bildern, die ich mit bloßen Auge plus selektiver Wahrnehmung einfach nicht registriert habe. Da muss ich noch nachbessern.
Seit die terrestrische Ausstrahlung des TVs von analog auf digital umgestellt wurde, schaue ich ausschließlich die ÖRs über die Mediatheken. Das "Zurückspulen" oder die kleine (<30min) selbstbestimmte Pause sehe ich als Fortschritt. Doch dass einige Sendungen mit dem Hinweis auf rechtliche Gründe dann für mich nicht erreichbar sind, finde ich ziemlich mau. Immerhin bin ich Gebührenzahler, auch wenn diese Zahlung von der Gemeinschaft getragen wird. An dieser Stelle gleich mal ein Dankeschön dafür :-)
Und warum sich diese Verweigerungsmeldung an gänzlich unpassenden Stellen, so wie heute während der Vorberichterstattung präsentieren, ist mir überhaupt nicht nachvollziehbar. Der ganze Kram, die Mediatheken, ist sowieso so designt, dass die Benutzung das Gegenteil von geschmeidig ist. Das soll wohl gar nicht genutzt werden, könnte man meinen.
Und gerade diese TV-Großveranstaltungen zeigen auf, dass die nötigen Kapazitäten für Zuschauermassen (noch?) nicht vorliegen. Auch das gestrige Spiel der Deutschen endete für mich weit vor dem Ende. bei Minute 68 blieb es letztendlich ganz stehen das bewegte Bild. Sowas kündigt sich mit einer Häufung von "Sanduhren" ("fülle Puffer" o.ä.) an. Das ist in den letzten Jahren zwar besser geworden, aber Sonntags am Abend das erste Spiel der Deutschen scheint ja reichlich Interesse zu wecken.
Hoffentlich schleift sich das irgendwie so ein, dass dieses Turnier insgesamt guckbar bleibt. Das Ergebnis des gestrigen Auftritts der Nationalmannschaft ist mir aktuell gar nicht bekannt, aber das dürfte ein Sieg sein, mindestens 1:0. Dieser Kenntnisstand müsste reichen.
Leider hat mich seit gestern ein wirklich übler Kopfschmerz im Griff. Damit habe ich eher selten zu tun, weshalb mich das dann immer ziemlich aus der Bahn wirft, wenn es mal passiert. Dagegen anzumeditieren ist ungewohnt und nur teilweise von Erfolg gekrönt. Sowohl mein Pfleger heute morgen als auch meine Betreuerin stellten spontan die Frage nach Wetterfühligkeit... so ein Quatsch denke ich diesbezüglich, aber beide scheinen eine persönliche Statistik ("Das haben Viele jetzt...") zu dem Phänomen zu haben, die Bände spricht.
Dass endlich der lang ersehnte Regen fällt, ist echt super, aber dabei weht Ostwind. Echt ne kranke Mischung Ostwind plus Regen.
Die gute Betreuerin hat ein neues Auto, konnte ich auf der Auffahrt ausmachen. Nicht mehr blau mit schwarzem Cabriodach sondern flach und Anthrazit müsste das gewesen sein. Ein Z4 mit 260 PS, cool, da kann sie mir noch schneller zu Hilfe eilen, sollte es mal richtig&wichtig sein :-)
Diese Schufanummer fand sie auch ominös. Ich zeigte ihr die Website von denen. Dann klickten wir ein wenig im "Angebot" dort herum und fragten uns, welches Produkt für welche Zielgruppe wohl feilgeboten würde. Geschäftskunden sind nachvollziehbar aber Privatkunden? Außer nem Gimmik zum Protzen fällt mir da eigentlich nix ein. "Also mein Schufaleumund ist astrein. Kann ich beweisen. Soll ich's mal ausdrucken?" So könnte einer, der stolz auf seinen kommerziellen Erfolg ist, seine Lieblingsqualität in seinem Umfeld bekannt machen.
Ist das ein echter "Mehrwert"? So einer wie beispielsweise die zusätzlichen Kameraperspektiven in den Apps, für die bei jeder Gelegenheit geworben wird. Aber sind die überhaupt ein Mehrwert wie behauptet?
Ich hege da substanzielle Zweifel. In meinem humanistischen Kosmos ist die Wiedereinführung der Negersklaverei ne grandiose Riesensauerei, der entgegen gewirkt werden sollte. OK, die Neger werden von Mohren versklavt, aber das macht doch nicht wirklich was besser. Diese Sklaven müssen Lanthal oder Coltan und so für hightech unverzichtbares Zeugs beschaffen, dass dann von Apple, Microsoft, Samsung et al für günstig erworben wird, um "Alle wollen Technik" bedienen zu können.
Jeder 2nd-screen, jedes SM-Fon und jedes Schlepptop, was nicht gekauft wird, entspricht einer guten Tat im globalen Maßstab.
So sehe ich das. Ziemlich simpel und umsatzfeindlich ;-)
Wegen meiner anfallweise immer noch bremsenden Kopfweh ist die Zeit dafür, alle Pläne zu verwerfen respektive zu verschieben. Das mit dem Noldemuseum ist vertan. Die Buchhandlung ist da zugänglicher :-)
Eigentlich wollte ich meine beiden Noldes, die hier hängen, als kulturelles Trostpflaster zum Besten geben, aber die Cam hat den deutlich schärferen Blick. Da sind Zentonen von Spinnweben vor den Bildern, die ich mit bloßen Auge plus selektiver Wahrnehmung einfach nicht registriert habe. Da muss ich noch nachbessern.
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Sonntag, 12. Juni 2016
ZDF EM live - Highlights, Anal...
herr klimlof, 04:31h
Welch seltsamer Geist über dieser EM liegt, ist mir noch schleierhaft.
Die Überschrift dieses Beitrags lässt diesbezüglich sicherlich Einiges erahnen. Den Ausschnitt eines Beweisphotos habe ich selbstverständlich auf Lager und liefere den Beleg unaufgefordert. Möge es meiner Glaubwürdigkeit auf die Beine helfen.
Eigentlich sehe ich recht gerne die internationalen Turniere. Bundesliga ist nicht ganz so mein Fall, obwohl ich da auch mal ein Auge riskiere, wenn mir gar nix Anderes einfällt. Grundsätzlich ist mir eine ganze Saison jedoch zu lang, denn jeden Sonnabend um 18:00 die Sportschau ins Leben einzuflechten, gefällt mir nicht so sehr. Es käme mir irgendwie so vor, als würde ich mein Leben an die Sportschau flechten.
Die alternative Quelle zur passiven Bundesligateilnahme wird mit dem "aktuellen Sportstudio" geliefert. Hier wird davon ausgegangen, dass sämtliche Ergebnisse bereits bekannt sind. Mit Medienmuffeln wie mir rechnet keiner mehr. Oder steht der ungespoilert bleiben wollende Medienmuffel sogar unter einem speziellen Bann? Oder wie erklärt es sich, dass -so jedenfalls mein Kenntnisstand- nirgends Möglichkeiten bestehen, ungespoilert eine Konserve zu betrachten.
Ich habe überhaupt keinen Kummer damit, ein Spiel auch nachträglich noch anzuschauen. Doch ist das übers Internet schon mal nicht möglich, weil ich auf dem Klickweg dorthin mit dem Ergebnis bombardiert werde. Dann ist die Lust weg.
Die Champions-League-Spiele werden im ZDF immer gegen 01:00 nochmal wiederholt. Das ist auch äußerst schwierig da ungespoilert einzusteigen.
Man kann ja den live-stream in den Mediatheken um eine knappe halbe Stunde "zurückspulen", was ich für eine tolle Bereicherung halte. Wie häufig verpasse ich auch bei anderen Sendungen den Anfang. Dann schwups den Schieberegler auf den gefühlt korrekten Zeitpunkt bringen, und es geht richtig von vorne los. Schiebt man zu weit, landet man halt in den Restminuten der vorherigen Sendung. Vor der Champions-League-Wiederholung sind Nachrichten, die wie Nachrichten es nun einmal so machen, am Schluss Sportberichte bringen. Natürlich das Spiel des letzten Abends. Teilweise nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Tore im Schnelldurchgang. Wie ätzend ist das nur. Da habe ich schon verrückte Versuche gemacht, dem mit einer technischen Lösung zu begegnen. Sound muten und den rechten Zeitpunkt ohne richtiges Hingucken treffen. Also das Höchstmaß an selektiver Wahrnehmung, zu der ich vorsätzlich fähig bin. Das hat sogar ein paar mal geklappt, doch hatte ich das Gefühl, dass mich so viel blöde Verrenkungsenergie in dieselbe Ecke bringt, in der der Standardfußballfan rumlungert, um die nächsten aufwändigen Pläne für weiteren Fußballgenuss zu schmieden. Aber ich bin doch gar kein Fußballfan... jedenfalls nicht son Standardmodell und sowieso.
Eigentlich gucke ich ja auch lieber Damenfußball. Die vorletzte Frauen-WM in Deutschland hat mir riesigen Spaß gemacht. Und die Bundestrainerin ist echt ein steiler Zahn. Alle Achtung.
Letztes Jahr die FWM in Kanada war allerdings nur geht so. Die unmöglichen Zeiten (wie auch anders?) haben erfolgreich verhindert, dass ich jedes Spiel verfolgte. Auch hat mir der Kunstrasenscheiß den Spaß etwas verdorben, da ich mir sicher bin, dass etliche eigentlich gute Spielzüge an diesem Belag gescheitert sind. Und dann müssen die Dinger auch noch mit Wasser gesprengt werden, was für nur kurze Zeit Effekte zeitigt, aber gleichzeitig eine Verballhornung der globalen zunehmenden Verknappung von Trinkwasser darstellt. Äußerst unglücklich das Ganze. Genauso wie die Erhebung des Golfspiels in den olympischen Stand. Golfplätze gelten als eine der Ursachen, die für die Desertifizierung der iberischen Halbinsel verantwortlich sind. Muss angesichts derartiger Fragwürdigkeiten das Golf Spielen so geadelt werden? Nö, das hätte man geschmeidiger regeln können.
Mein Einstieg in die aktuelle EM lief wie folgt:
"Na, hast du gestern das Eröffnungsspiel gesehen?"
"Ähh, gestern?"
"Ja, Frankreich gegen Rumänien"
"Ach, das fängt gar nicht Sonntag an? Aber da spielen doch die Deutschen oder?"
"Jo, tun sie."
"Und? Wie war das Spiel gestern?"
"Für einen, der gewettet hat, dass es 3:1 ausgeht, war es bestimmt nicht schlecht. Wir haben nur die letzten fünf Minuten gesehen."
Tja, wir sind sehr fußballinteressiert hier. Das kann man sofort merken. Als ich nach meiner samstäglichen Einkaufstour wieder zu hause war, fiel mir tatsächlich ein, dass ja aller Wahrscheinlichkeit nach irgendein Nachmittagsspiel laufen müsste. Und siehe da, ich stieg in der Halbzeit zu bei Wales gegen Slowakei, das sich nicht als echter Reißer zu präsentieren wusste, obwohl es vom Torverlauf her eigentlich ganz spannend hätte sein können/müssen. 1:0, 1:1, 2:1 klingt ja so ganz OK, aber das europäische Männerniveau kommt mir keineswegs höher vor als das terranische Frauenniveau (Gilt das möglicherweise auch für Nichtfußballerisches?)
Das Abendspiel war mit England gegen Russland ja fast schon ein Politikum. Die gewaltbereiten Fans beider Mannschaften haben dann auch gezeigt (vorher&nachher), dass Sport generell völkerverbindend ist. Erst nationenübergreifende Kampfsportperformances und danach intensives Verbinden. Klingt doch fast nach einem gelungenen Volksfest.
Und was unsere Gurkentruppe, die dann als Turniermannschaft wieder zur einvernehmlich agierenden Großgurke (nipponenddarmkompatibel?) mausert, morgen abliefert, wird bestimmt mindestens schwarz, rot und gold, und das ist doch auch schon mal was.
Ursprünglich hatte ich mir für heute einen ganz verwegenen Plan ausspekuliert. Letztes Wochenende wurde mir erzählt, das Noldemuseum würde heute seinen 60ten Geburtstag feiern, und dafür sei der Eintritt frei. Hmm, das klingt verlockend. Das letzte Mal war ich vor, tja, wann denn nur? Also momentan schätze ich, dass es achtundzwanzig Jahre her sein müsste, aber ich bin mir nicht wirklich sicher. Könnte auch etwas weniger sein.
Deswegen fand ich den Gedanken ganz interessant, doch mal wieder dort vorbei zu schauen. Und weil meine vergangenen Besuche immer in weiblicher Begleitung verliefen, dachte ich mir, dass ich als diesbezügliche Reminiszenz dort vielleicht mit (selbstverständlich?) keuschen&lauteren Absichten ein Flirtopfer ausfindig machen könnte. Wer Museen aufsucht, dürfte nicht spontan von einem verkopften Verrückten abgeschreckt werden, ergab meine diesbezügliche Zielgruppenanalyse.
Sollst du? Sollst du nicht? Grübel grübel und studier, warum bleib' ich nicht einfach hier? Der ganze aufregende gedankliche Vorlauf zerschlug sich auf ganz simple Weise. Kein freier Eintritt heute. Einer von meinen Kumpels hatte seinen Jungen über's Wochenende und war wegen des vermeintlich auch heute stattfindenden Kinderfests vor Ort gewesen. Nö, die Kasse war auf. Morgen, am Sonntag ist das Fest.
Dann galt mein nächster zweifelhafter Punkt einem anderen eher technischen Problem. Wie nah kann man an das Museum heranfahren, ist keine unerhebliche Frage für mich. So vier- bis fünfhundert Meter müsse man schon zu Fuß zurücklegen vom Parkplatz aus. Heilige Barrierefreiheit aber auch, wie soll (ich) das denn gehen? Der Weg sei eben, ohne Huppel oder Schlaglöcher. Ich könne doch das Longboard leihen, um dann mit Armkraft dahin zu flitzen. Blöde Behindertenwitze, die genannte Strecke entspricht etwa der doppelten Entfernung meiner weitesten "Spaziergänge". Die sind so mickrig, dass ich sie in Tüttelchen schreibe, um anzudeuten, dass es eher ein prinzipielles Spazieren ist und kein echtes mit Strecken Zurücklegen, Landschaft Durchqueren und so.
Zweimal zur Brücke und zurück, und dann bin ich erst da. Tja, das Museum selbst ist nicht so supergroß, aber durch den Garten, der als obligatorisches addon zum Programm gehört, lauert da der nächste halbe Kilometer. Echter Doppelmist, ob ich mir das wirklich antun sollte, scheint mir wenig ratsam. Das Phänomen Rückweg ist ja auch noch mit im Boot. Schaunmermal...
Dass ich den Weg nach Seebüll nicht vollendete, verdanke ich dem Umstand, zuvor ein anderes Attentat als ne Flirtattacke auf der to-do-list hatte. Ich war auf der Suche nach einer Person, die für mich etwas im Internet bestellt. Genauer, einige Bücher bei Amazon. Dort hatte ich vor keine Ahnung wann mal etwas bestellt, aber an meine account-Daten kann ich mich nicht mehr erinnern. Ein neuer account kommt nicht in Frage, weil mir diese ganze Anmelderei überall inzwischen absolut zuwider ist. Deswegen wollte ich einen gewohnheitsmäßigen im-Internet-Besteller für mich gewinnen.Sollte doch nicht so schwer sein, war meine Annahme. Als bekennender Verweigerer solcher Besorgungsgepflogenheiten wähnte ich mich als im Unikatstatus befindlich.
So kann man sich täuschen. Mein erster Versuch ging an meine neue Haushaltshilfe. Die macht facebook, wie ich in den Gesprächen mit ihr erfahren hatte, weshalb ich stumpf davon ausging, dass sie "voll vernetzt" und sowieso konsumfreudig sei, halt im Rahmen ihrer bescheidenen Verhältnisse.
Doch sie teilt meine Abneigung gegen Internetgeschäfte. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. So jung und so weise, Potzdonner, was für eine angenehme Überraschung. Sie erzählte mir dann, dass sie mal geleimt worden sei. Ein Übelkübel hatte den fb-account ihrer Freundin gehackt und sie (die Haushaltshilfe) dazu getrickst, ihm ihre Handy-Nummer zu geben. Damit kann man scheinbar via Paypal dann konsumieren auf des Handy-Eigners Kosten. Die Paypal-Jungs hatten ihr versichert, dass Alles Rechtens sei, also sie keinerlei Ansprüche auf Erstattung oder sonstwas hätte. Da sie kein Paypal nutzt, wo zu auch ohne Internetkaufabsichten, bestand seitens der Paypal-Mafiosi keinerlei Grund, ihr irgendwie hilfreich entgegen zu kommen. Ihr Handy-Nummer wurde zu einer Art blacklist hinzu gefügt, um weitere "Unfälle" dieser Art zu vermeiden. Das war's. Da es "nur" um gut fünfundzwanzig Eu ging, verbucht sie das ganz munter als Lehrgeld. Retrospektiv hätte sie nämlich den fake mit dem Profil durchaus als solchen erkennen können. Selbst Schuld, sagt der Zeitgeist. Quatsch, sage ich. Wie paranoid müssen wir durch's Leben hasten, um ja der eigenen Schuld nicht zu begegnen? Und die tut immer besonders weh, wenn man sie doch mal trifft respektive von ihr in Keulenform getroffen wird. Das ließe sich geschmeidiger regeln.
Also kam meine anbetungswürdige Haushaltshilfe nicht in Frage, um für mich die eng bedruckten holzpapiernen Kohlen aus dem trickreichen Feuer zu holen. Deswegen meine Unterbrechung der Museumstour, die dann letztendlich zum vorläufigen Abbruch führte. Als ich ankam beim Ort des geplanten zweiten Versuchs, einen willigen und kompetenten Helfer zu finden, wurde ich dort mit den bedeutungsvollen Worten begrüßt, während ich mich über den Rasen auf die dort Versammelten zubewegte. "Du läufst ja wie ein Mensch." Was soll man dazu sagen? "Ich war auch noch nicht so weit heute." mehr fiel mir nicht ein. Dabei halte ich mich für schlagfertig, wie lustig. Aber immerhin, Laufen wie ein Mensch, auch nicht das Schlechteste. Gehn wie ein Ägypter ist natürlich unendlich viel cooler. ;-)
Dann brachte ich nach dem oben angerissenen Fußballschnack mein Anliegen mit der Bestellgeschichte vor. Obwohl ich dort bereits mehrfach die Ankunft von Päckchen als grundsätzlichen Beleg für die Nutzung des Beschaffungsmediums Internetbestellung persönlich miterlebt hatte, gab es niemanden mit aktivem Amazon-account. Die Dame des Hauses hatte auch so ein zombinöses account-Ding wie ich, wobei sie jedenfalls gute Chancen darauf hat, wegen ihrer bereits lange in Gebrauch befindlichen Emil-Adresse ein neues Passwort erhalten zu können.
Aber dann fing sie an zu spotten "Du willst im Internet etwas kaufen, Du?" Da hatte sie mich. Oben steht ja dass ich bekennender Verweigerer bin. Sie hat sich das gemerkt, nicht schlecht. Man hört mir offenbar zu und nimmt mich ernst. Da machte ich dann einen halben Rückzieher. Ob ich sie als Notnagel in der Hinterhand behalten dürfe, ich würde Montag in meiner Lieblingsbuchhandlung mal nachfragen, ob die mir den Kram nicht besorgen könnten. Wenn der Aufpreis in meiner finanziellen Reichweite läge, würde ich ihn um der guten Sache (Lebenserhaltung für den Einzelhandel) dann auch zu tragen bereit sein.
Nun bin ich mal gespannt, was die Profis mir wohl für ein Angebot machen werden. Mehr als 10% will ich eigentlich nicht raustun, denn dann wird mir das Gesamtpaket, das ich auf 110 - 120 € schätze, nämlich doch zuviel irgendwie. Schaunmermal...
Eine andere interessante account-Geschichte wird (hoffentlich) auch am Montag vorangetrieben werden. Dann kommt meine Betreuerin zu Besuch wegen der Fahrzeugpapiere für die Behindertenermäßigung bei der Autosteuer. Da will ich sie mal drauf ansetzen, meinem schlechten Leumund bei der Schufa mal zu Leibe zu rücken. Ich habe da zwar selber mal einen Blick geworfen, aber schon wieder einen account und das, obwohl ich die Dinger zu meiden versuche. Nee, n Schufa-account, bitte, was soll sowas nur? Wer braucht das? Hoffentlich hoffentlich hoffentlich nicht ich. Das muss doch anders gehen. Ansonsten ist das erpresserische Nötigung, ein durch's Handelsrecht und ähnliche Unmöglichkeiten inzwischen alltäglich gewordenes Vergehen.
Naja, immerhin bleibt so das Leben schön spannend und bietet viel Unangenehmes. Ist wohl die Zeit dafür.
Die Überschrift dieses Beitrags lässt diesbezüglich sicherlich Einiges erahnen. Den Ausschnitt eines Beweisphotos habe ich selbstverständlich auf Lager und liefere den Beleg unaufgefordert. Möge es meiner Glaubwürdigkeit auf die Beine helfen.
Eigentlich sehe ich recht gerne die internationalen Turniere. Bundesliga ist nicht ganz so mein Fall, obwohl ich da auch mal ein Auge riskiere, wenn mir gar nix Anderes einfällt. Grundsätzlich ist mir eine ganze Saison jedoch zu lang, denn jeden Sonnabend um 18:00 die Sportschau ins Leben einzuflechten, gefällt mir nicht so sehr. Es käme mir irgendwie so vor, als würde ich mein Leben an die Sportschau flechten.
Die alternative Quelle zur passiven Bundesligateilnahme wird mit dem "aktuellen Sportstudio" geliefert. Hier wird davon ausgegangen, dass sämtliche Ergebnisse bereits bekannt sind. Mit Medienmuffeln wie mir rechnet keiner mehr. Oder steht der ungespoilert bleiben wollende Medienmuffel sogar unter einem speziellen Bann? Oder wie erklärt es sich, dass -so jedenfalls mein Kenntnisstand- nirgends Möglichkeiten bestehen, ungespoilert eine Konserve zu betrachten.
Ich habe überhaupt keinen Kummer damit, ein Spiel auch nachträglich noch anzuschauen. Doch ist das übers Internet schon mal nicht möglich, weil ich auf dem Klickweg dorthin mit dem Ergebnis bombardiert werde. Dann ist die Lust weg.
Die Champions-League-Spiele werden im ZDF immer gegen 01:00 nochmal wiederholt. Das ist auch äußerst schwierig da ungespoilert einzusteigen.
Man kann ja den live-stream in den Mediatheken um eine knappe halbe Stunde "zurückspulen", was ich für eine tolle Bereicherung halte. Wie häufig verpasse ich auch bei anderen Sendungen den Anfang. Dann schwups den Schieberegler auf den gefühlt korrekten Zeitpunkt bringen, und es geht richtig von vorne los. Schiebt man zu weit, landet man halt in den Restminuten der vorherigen Sendung. Vor der Champions-League-Wiederholung sind Nachrichten, die wie Nachrichten es nun einmal so machen, am Schluss Sportberichte bringen. Natürlich das Spiel des letzten Abends. Teilweise nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Tore im Schnelldurchgang. Wie ätzend ist das nur. Da habe ich schon verrückte Versuche gemacht, dem mit einer technischen Lösung zu begegnen. Sound muten und den rechten Zeitpunkt ohne richtiges Hingucken treffen. Also das Höchstmaß an selektiver Wahrnehmung, zu der ich vorsätzlich fähig bin. Das hat sogar ein paar mal geklappt, doch hatte ich das Gefühl, dass mich so viel blöde Verrenkungsenergie in dieselbe Ecke bringt, in der der Standardfußballfan rumlungert, um die nächsten aufwändigen Pläne für weiteren Fußballgenuss zu schmieden. Aber ich bin doch gar kein Fußballfan... jedenfalls nicht son Standardmodell und sowieso.
Eigentlich gucke ich ja auch lieber Damenfußball. Die vorletzte Frauen-WM in Deutschland hat mir riesigen Spaß gemacht. Und die Bundestrainerin ist echt ein steiler Zahn. Alle Achtung.
Letztes Jahr die FWM in Kanada war allerdings nur geht so. Die unmöglichen Zeiten (wie auch anders?) haben erfolgreich verhindert, dass ich jedes Spiel verfolgte. Auch hat mir der Kunstrasenscheiß den Spaß etwas verdorben, da ich mir sicher bin, dass etliche eigentlich gute Spielzüge an diesem Belag gescheitert sind. Und dann müssen die Dinger auch noch mit Wasser gesprengt werden, was für nur kurze Zeit Effekte zeitigt, aber gleichzeitig eine Verballhornung der globalen zunehmenden Verknappung von Trinkwasser darstellt. Äußerst unglücklich das Ganze. Genauso wie die Erhebung des Golfspiels in den olympischen Stand. Golfplätze gelten als eine der Ursachen, die für die Desertifizierung der iberischen Halbinsel verantwortlich sind. Muss angesichts derartiger Fragwürdigkeiten das Golf Spielen so geadelt werden? Nö, das hätte man geschmeidiger regeln können.
Mein Einstieg in die aktuelle EM lief wie folgt:
"Na, hast du gestern das Eröffnungsspiel gesehen?"
"Ähh, gestern?"
"Ja, Frankreich gegen Rumänien"
"Ach, das fängt gar nicht Sonntag an? Aber da spielen doch die Deutschen oder?"
"Jo, tun sie."
"Und? Wie war das Spiel gestern?"
"Für einen, der gewettet hat, dass es 3:1 ausgeht, war es bestimmt nicht schlecht. Wir haben nur die letzten fünf Minuten gesehen."
Tja, wir sind sehr fußballinteressiert hier. Das kann man sofort merken. Als ich nach meiner samstäglichen Einkaufstour wieder zu hause war, fiel mir tatsächlich ein, dass ja aller Wahrscheinlichkeit nach irgendein Nachmittagsspiel laufen müsste. Und siehe da, ich stieg in der Halbzeit zu bei Wales gegen Slowakei, das sich nicht als echter Reißer zu präsentieren wusste, obwohl es vom Torverlauf her eigentlich ganz spannend hätte sein können/müssen. 1:0, 1:1, 2:1 klingt ja so ganz OK, aber das europäische Männerniveau kommt mir keineswegs höher vor als das terranische Frauenniveau (Gilt das möglicherweise auch für Nichtfußballerisches?)
Das Abendspiel war mit England gegen Russland ja fast schon ein Politikum. Die gewaltbereiten Fans beider Mannschaften haben dann auch gezeigt (vorher&nachher), dass Sport generell völkerverbindend ist. Erst nationenübergreifende Kampfsportperformances und danach intensives Verbinden. Klingt doch fast nach einem gelungenen Volksfest.
Und was unsere Gurkentruppe, die dann als Turniermannschaft wieder zur einvernehmlich agierenden Großgurke (nipponenddarmkompatibel?) mausert, morgen abliefert, wird bestimmt mindestens schwarz, rot und gold, und das ist doch auch schon mal was.
Ursprünglich hatte ich mir für heute einen ganz verwegenen Plan ausspekuliert. Letztes Wochenende wurde mir erzählt, das Noldemuseum würde heute seinen 60ten Geburtstag feiern, und dafür sei der Eintritt frei. Hmm, das klingt verlockend. Das letzte Mal war ich vor, tja, wann denn nur? Also momentan schätze ich, dass es achtundzwanzig Jahre her sein müsste, aber ich bin mir nicht wirklich sicher. Könnte auch etwas weniger sein.
Deswegen fand ich den Gedanken ganz interessant, doch mal wieder dort vorbei zu schauen. Und weil meine vergangenen Besuche immer in weiblicher Begleitung verliefen, dachte ich mir, dass ich als diesbezügliche Reminiszenz dort vielleicht mit (selbstverständlich?) keuschen&lauteren Absichten ein Flirtopfer ausfindig machen könnte. Wer Museen aufsucht, dürfte nicht spontan von einem verkopften Verrückten abgeschreckt werden, ergab meine diesbezügliche Zielgruppenanalyse.
Sollst du? Sollst du nicht? Grübel grübel und studier, warum bleib' ich nicht einfach hier? Der ganze aufregende gedankliche Vorlauf zerschlug sich auf ganz simple Weise. Kein freier Eintritt heute. Einer von meinen Kumpels hatte seinen Jungen über's Wochenende und war wegen des vermeintlich auch heute stattfindenden Kinderfests vor Ort gewesen. Nö, die Kasse war auf. Morgen, am Sonntag ist das Fest.
Dann galt mein nächster zweifelhafter Punkt einem anderen eher technischen Problem. Wie nah kann man an das Museum heranfahren, ist keine unerhebliche Frage für mich. So vier- bis fünfhundert Meter müsse man schon zu Fuß zurücklegen vom Parkplatz aus. Heilige Barrierefreiheit aber auch, wie soll (ich) das denn gehen? Der Weg sei eben, ohne Huppel oder Schlaglöcher. Ich könne doch das Longboard leihen, um dann mit Armkraft dahin zu flitzen. Blöde Behindertenwitze, die genannte Strecke entspricht etwa der doppelten Entfernung meiner weitesten "Spaziergänge". Die sind so mickrig, dass ich sie in Tüttelchen schreibe, um anzudeuten, dass es eher ein prinzipielles Spazieren ist und kein echtes mit Strecken Zurücklegen, Landschaft Durchqueren und so.
Zweimal zur Brücke und zurück, und dann bin ich erst da. Tja, das Museum selbst ist nicht so supergroß, aber durch den Garten, der als obligatorisches addon zum Programm gehört, lauert da der nächste halbe Kilometer. Echter Doppelmist, ob ich mir das wirklich antun sollte, scheint mir wenig ratsam. Das Phänomen Rückweg ist ja auch noch mit im Boot. Schaunmermal...
Dass ich den Weg nach Seebüll nicht vollendete, verdanke ich dem Umstand, zuvor ein anderes Attentat als ne Flirtattacke auf der to-do-list hatte. Ich war auf der Suche nach einer Person, die für mich etwas im Internet bestellt. Genauer, einige Bücher bei Amazon. Dort hatte ich vor keine Ahnung wann mal etwas bestellt, aber an meine account-Daten kann ich mich nicht mehr erinnern. Ein neuer account kommt nicht in Frage, weil mir diese ganze Anmelderei überall inzwischen absolut zuwider ist. Deswegen wollte ich einen gewohnheitsmäßigen im-Internet-Besteller für mich gewinnen.Sollte doch nicht so schwer sein, war meine Annahme. Als bekennender Verweigerer solcher Besorgungsgepflogenheiten wähnte ich mich als im Unikatstatus befindlich.
So kann man sich täuschen. Mein erster Versuch ging an meine neue Haushaltshilfe. Die macht facebook, wie ich in den Gesprächen mit ihr erfahren hatte, weshalb ich stumpf davon ausging, dass sie "voll vernetzt" und sowieso konsumfreudig sei, halt im Rahmen ihrer bescheidenen Verhältnisse.
Doch sie teilt meine Abneigung gegen Internetgeschäfte. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. So jung und so weise, Potzdonner, was für eine angenehme Überraschung. Sie erzählte mir dann, dass sie mal geleimt worden sei. Ein Übelkübel hatte den fb-account ihrer Freundin gehackt und sie (die Haushaltshilfe) dazu getrickst, ihm ihre Handy-Nummer zu geben. Damit kann man scheinbar via Paypal dann konsumieren auf des Handy-Eigners Kosten. Die Paypal-Jungs hatten ihr versichert, dass Alles Rechtens sei, also sie keinerlei Ansprüche auf Erstattung oder sonstwas hätte. Da sie kein Paypal nutzt, wo zu auch ohne Internetkaufabsichten, bestand seitens der Paypal-Mafiosi keinerlei Grund, ihr irgendwie hilfreich entgegen zu kommen. Ihr Handy-Nummer wurde zu einer Art blacklist hinzu gefügt, um weitere "Unfälle" dieser Art zu vermeiden. Das war's. Da es "nur" um gut fünfundzwanzig Eu ging, verbucht sie das ganz munter als Lehrgeld. Retrospektiv hätte sie nämlich den fake mit dem Profil durchaus als solchen erkennen können. Selbst Schuld, sagt der Zeitgeist. Quatsch, sage ich. Wie paranoid müssen wir durch's Leben hasten, um ja der eigenen Schuld nicht zu begegnen? Und die tut immer besonders weh, wenn man sie doch mal trifft respektive von ihr in Keulenform getroffen wird. Das ließe sich geschmeidiger regeln.
Also kam meine anbetungswürdige Haushaltshilfe nicht in Frage, um für mich die eng bedruckten holzpapiernen Kohlen aus dem trickreichen Feuer zu holen. Deswegen meine Unterbrechung der Museumstour, die dann letztendlich zum vorläufigen Abbruch führte. Als ich ankam beim Ort des geplanten zweiten Versuchs, einen willigen und kompetenten Helfer zu finden, wurde ich dort mit den bedeutungsvollen Worten begrüßt, während ich mich über den Rasen auf die dort Versammelten zubewegte. "Du läufst ja wie ein Mensch." Was soll man dazu sagen? "Ich war auch noch nicht so weit heute." mehr fiel mir nicht ein. Dabei halte ich mich für schlagfertig, wie lustig. Aber immerhin, Laufen wie ein Mensch, auch nicht das Schlechteste. Gehn wie ein Ägypter ist natürlich unendlich viel cooler. ;-)
Dann brachte ich nach dem oben angerissenen Fußballschnack mein Anliegen mit der Bestellgeschichte vor. Obwohl ich dort bereits mehrfach die Ankunft von Päckchen als grundsätzlichen Beleg für die Nutzung des Beschaffungsmediums Internetbestellung persönlich miterlebt hatte, gab es niemanden mit aktivem Amazon-account. Die Dame des Hauses hatte auch so ein zombinöses account-Ding wie ich, wobei sie jedenfalls gute Chancen darauf hat, wegen ihrer bereits lange in Gebrauch befindlichen Emil-Adresse ein neues Passwort erhalten zu können.
Aber dann fing sie an zu spotten "Du willst im Internet etwas kaufen, Du?" Da hatte sie mich. Oben steht ja dass ich bekennender Verweigerer bin. Sie hat sich das gemerkt, nicht schlecht. Man hört mir offenbar zu und nimmt mich ernst. Da machte ich dann einen halben Rückzieher. Ob ich sie als Notnagel in der Hinterhand behalten dürfe, ich würde Montag in meiner Lieblingsbuchhandlung mal nachfragen, ob die mir den Kram nicht besorgen könnten. Wenn der Aufpreis in meiner finanziellen Reichweite läge, würde ich ihn um der guten Sache (Lebenserhaltung für den Einzelhandel) dann auch zu tragen bereit sein.
Nun bin ich mal gespannt, was die Profis mir wohl für ein Angebot machen werden. Mehr als 10% will ich eigentlich nicht raustun, denn dann wird mir das Gesamtpaket, das ich auf 110 - 120 € schätze, nämlich doch zuviel irgendwie. Schaunmermal...
Eine andere interessante account-Geschichte wird (hoffentlich) auch am Montag vorangetrieben werden. Dann kommt meine Betreuerin zu Besuch wegen der Fahrzeugpapiere für die Behindertenermäßigung bei der Autosteuer. Da will ich sie mal drauf ansetzen, meinem schlechten Leumund bei der Schufa mal zu Leibe zu rücken. Ich habe da zwar selber mal einen Blick geworfen, aber schon wieder einen account und das, obwohl ich die Dinger zu meiden versuche. Nee, n Schufa-account, bitte, was soll sowas nur? Wer braucht das? Hoffentlich hoffentlich hoffentlich nicht ich. Das muss doch anders gehen. Ansonsten ist das erpresserische Nötigung, ein durch's Handelsrecht und ähnliche Unmöglichkeiten inzwischen alltäglich gewordenes Vergehen.
Naja, immerhin bleibt so das Leben schön spannend und bietet viel Unangenehmes. Ist wohl die Zeit dafür.
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Donnerstag, 9. Juni 2016
"Sich sägen, bringt Regen..."
herr klimlof, 17:35h
heißt es ja. Aber soweit bin ich denn doch noch nicht. Noch habe ich Geduld, obwohl ich doch schon mal den alten Regenmachertrick zur Anwendung brachte, etwas nicht richtig Regenfestes einfach draußen stehen zu lassen. Das funktioniert allerdings besser, wenn man etwas unabsichtlich vergisst, ein Mobiltelphon beispielsweise oder ein kostbares Buch.
"Nach Regen sieht es aber gar nicht aus." wusste meine Pflegerin heute. Meine aktuelle nahezu vollständige Medienabstinenz sorgt dafür, dass ich so gut wie garnix aus der großen weiten Welt mitbekomme, nicht einmal die Wetterprognosen.
Doch da wir gerade auf die hellste Zeit im Jahr zueiern, werde ich wieder meine nächstgelegene Wetterstation in einen Tab legen. Die Zeit des Sonnenauf- und untergangs interessiert mich, denn der dort angegebene Zeitpunkt weicht deutlich von der lokalen Realität ab. Dieser Unterschied müsste zu Sonnenwendzeiten am größten sein. Bin mal gespannt.
Die Daten werden ca 10km von mir entfernt erhoben, aber dennoch gibt es bei Regen, Wind und Temperatur manchmal erstaunliche Differenzen zu meinen hier allerdings nur gefühlten "Daten".
OK, ein Außenthermometer habe ich wohl am Küchenfenster. Son olles rundes Teil, mechanisch und ohne jeden Bezugspunkt hinsichtlich seiner Richtigkeit.
Ganz daneben liegt es sicherlich nicht, da es sauber oder besser glaubwürdig zwischen Frost und Wärme zu unterscheiden vermag. Auch die jetzt angezeigten Temperaturen machen einen plausiblen Eindruck, und auf zwei drei Grad dürfte es ja auch nicht ankommen, denke ich. Allerdings beim Fernvergleich mit meterologennormgerechter Messung könnte genau das für den Stauneffekt sorgen. Allerdings muss ich für einen solchen das Dorf oder sogar meinen Hof nicht verlassen. Es ist kein ganz ungewöhnliches Phänomen, dass bei bestimmten Witterungen bei mir trockenes Wetter ist, aber fünfhundert Meter weiter am Ortseingang ist eine Regengrenze. Umgekehrt habe ich es auch schon erlebt. Das ist bei Schneefall manchmal spannend gewesen. kommst du einigermaßen bis ins Dorf und auf dem letzten halben Kilometer liegen dann Schneewehen und die Auffahrt ist kaum noch erreichbar.
Beeindruckender ist jedoch, wenn es auf der einen Hausseite regnet oder schneit aber auf der anderen nicht. das passiert gerne mal, wenn schwüles Gewitterwetter vorherrscht. Dann scheint ein Haus auf einer Warft genügend hoch zu sein, um einen Abregnungsprozess zu triggern. Als ich eines solchen Phänomens das erste Mal gewahr wurde, konnte ich das gar nicht glauben und hab mir das gleich von außen angesehen. Tatsächlich, im Süden überm Garten hing eine dunkle Wolke, und im Norden überm Hof war noch blauer Himmel. Von den Nachbarn aus müsste dann ein Regenbogen zu sehen sein.
So einen Miniregenbogen aus einer Miniwolke habe ich auch mal im Vorland erlebt. Das für mich Neue daran war die Geschlossenheit des Bogens. Das sieht man sonst nicht so. Aber hier hätte man wirklich intensiv diskutieren müssen, zu welcher Seite man sich denn wenden soll, um nach der Kiste am Fuße des Regenbogen zu graben.
Mein krassestes Regenbogenerlebnis hatte ich bei Mondlicht. Da war ich in der Dunkelheit noch mit dem Hund unterwegs. Richtig dunkel war es wegen des hellen Mondes nicht. Es waren auch schwarze kleine Wolken unterwegs, und Regen lag irgendwie in der Luft, weshalb ich mich eilte. Tja und dann sah ich den Regenbogen aus Silbertönen. Keine Farbe kam darin vor. Ich fühlte mich wie ins Feenreich gebeamt. Das hat richtig zugeschlagen und mir einen heftigen spirituellen Kick verpasst. Echt irre, und jetzt da ich diese inzwischen fast drei Jahrzehnte alte Erinnerung herauskrame, wirkt es wieder. Was für ein Erlebnis.
Mein letztes Regenbogenerlebnis liegt nur einige Jahre zurück. Da war tagsüber ein großer Bogen, dessen Füße man nicht einmal erahnen konnte, während ich parallel zu einem Sielzug mit dem Auto daherkam. In Blickrichtung des Sielzugs und des Regenbogens flog ein Fischadler in etwa fünfzehn bis zwanzig Meter Entfernung neben meinem Auto her. Das war auch sehr ergreifend, denn diese Konstellation hielt sich über hundert Meter bis zur nächsten Kurve. Mir kam das wie eine Ewigkeit vor. Und danach war ich für den Rest des Tages total beschwingt, klar die Kraft des Adlers. Logo fühlt die sich gut an. Ich steh auf sowas :-)
Doch die gegenwärtigen Naturerlebnisse, mit denen ich mich rumschlage, sind deutlich weniger erhebend. Irgendwas scheißt mir den Flur voll. Als ehemaliger Kotnascher und ständiger Experte für das Beschissene tippe ich auf Nacktschnecken als Verursacher. Blöderweise stoße ich nie auf Übeltäter und so schnell können die ja nicht weg, aber dennoch fällt mir kein Alternativtäter ein.
Mauseködel sehen anders aus, außerdem liegen die eher im Regal mit den Tellern und den Haferflocken. Im Flur würden die Dachhasen wohl eingreifen, was zwischen den Vorräten nicht möglich und auch nicht erwünscht ist. Da regel ich das mit Giftweizen, ganz wie ich das beim Giftschein Machen damals gelernt habe. Ich bin nämlich amtlich geprüfter Vergifter.
Zur Deichsicherheit gehörte zu der Zeit auch, dass alle wühlenden oder unterirdisch lebenden Kleintiere mit allen Mitteln verfolgt wurden zum Zwecke der gezielten Ausmerzung. Ein Deich ist eher als Bauwerk denn als Stück Natur zu begreifen.
Deswegen waren wir mit Phostoxin-Tabletten ausgerüstet hinter Maulwürfen her. Auf der anderen Grabenseite im Acker des Brunnenvergifters hätten sie unter Naturschutz gestanden, aber wegen der ganzen Gifte, die die Landwirtschaft in industriellem Maßstab ausbringt, gibt es nicht mehr genug Würmer und Getier, von dem so ein Maulwurf leben könnte.
An den Möven, die einem Pflug folgen, kann man es auch erkennen. Früher waren das fette Schwärme und jetzt ist da nur noch ein kümmerlicher Rest übrig. So wird das nix, mit dem langfristigen Überleben der Menschheit. Schade, meine Enkel tun mir irgendwie Leid. Haben sie das verdient? Können sie was dafür? Eher nicht
Warum wir Babyboomer uns in eine so lebensfeindliche Höllenbande verwandelt haben, ist mir schleierhaft. Hatten wir nicht die nötigen Werkzeuge für einen aufgeklärten Umgang mit den Grundwerten und damit eben auch mit den Menschen untereinander, vermittelt bekommen? Ich entsinne mich nicht daran, dass in der Schule der rücksichtslose Egoismus gepredigt wurde oder die Verächtlichmachung Schwächerer. Eigentlich kann ich mich nur an das Gegenteil erinnern. Sei kritisch, versetz dich in Andere, nimm dich zurück, Gemeinnutz geht vor Eigennutz usw
Und zeigen jetzt die, die sich als sogenannte Leistungsträger den Bauch pinseln lassen, auf grausigste und unverhältnismäßigste Weise ihren alten (vermutlich bereits gestorbenen) Lehrern, was ne Harke ist? Rebellion bis Ragnarök?
Mir ist das nicht begreiflich :-(
Heute hatte ich ein kurzes Telephonat mit meiner Betreuerin. Als Gehbehinderter bekommt man als geringste Vergünstigung die ÖPNV-Nutzung geschenkt und die Autosteuer zur Hälfte erlassen. Das mag sich für Nichtbetroffene nach tollem Sozialstaat anhören ("Siehste, geht doch."), aber bei genauerer Begutachtung sind viele vermeidbare Mängel zu finden. Mängel, die den eigentlich guten Gedanken des Unterstützens nahezu völlig ad absurdum führen.
Diese ÖPNV-Nummer ist für meine Person schon fast ein Hohn. Jeder Weg zur Busbude wäre zu weit. Bummelbahnen darf ich (glaube ich jedenfalls) auch für lau nutzen, aber da sind dann die Bahnhöfe die undurchdringliche Schallmauer. Macht ja auch nix. Kann weder der Bahnhof noch die Busbude was für, dass sie unerreichbar sind.
Und das mit der Autosteuer ist ebenfalls nur ein Trostpflästerchen. Beim vorigen Auto, einem Renault Cleo, brachte das gigantische 40€, also nicht einmal eine Tankfüllung, was ich für ziemlich lächerlich halte.
Jetzt habe ich ein steuerlich teureres Modell, was zur Ersparnis von fast 100€ führen wird. Zwei Tankfüllungen, wow, das ist ja fast wie Laufen zu können ;-)
Aber diese reichhaltigen Gaben gibt es nicht etwa so. Da könnte ja jeder kommen, sich behindert stellen und dann die Volkswirtschaft zu Grunde richten.
um diesen verdammten Leechern zuvor zu kommen, gibt ausgeklügelte Sicherungsverfahren, die unumgänglich im entsprechenden Protokoll verankert sind. Natürlich muss ich wegen meines neuen Fahrzeugs die Ermäßigung erneut beantragen. Irgendwie ja auch zwischen logisch&natürlich, wie könnte es auch anders sein? Damit auch ja kein Beschiss möglich ist, müssen dem Antrag die passenden Originaldokumente beigefügt werden. Behindertenausweis plus Fahrzeugschein. Na dann kann ja nix passieren. Würde ich das selber machen müssen, dürfte ich mich dann entscheiden, ob ich diese üblicherweise niemandem auszuhändigenden Dokumente per bezahlbarem Brief oder mit unbezahlbarem Einschreiben mit Rückschein versende. Die Entscheidung für den Rückweg ,tja, wer fällt die? Registrieren die das da und nehmen die entsprechende Versandmethode? Oder gibt's da nur Brief und für Einschreiben müsste man einen frankierten Rückumschlag beilegen? Und dann wird der auch garantiert benutzt? Können die das überhaupt buchen mit ihrer Software?
Glücklicherweise macht meine Betreuerin den ganzen Krempel. Dazu kommt sie dann einmal, um den Fahrzeugschein zu holen, regelt das persönlich beim Amt (Hauptzollamt? Desorganisierte Staatsmacht aber auch) und bringt mir den Schein dann auch wieder ins Haus. Meistens hat sie ne Stunde Zeit mitgebracht, in der wir Kaffee schlürfen, Selbstgedrehte schmauchen und uns angeregt unterhalten. Die ist echt cool.
Und den weiten Weg kann sie teuer abrechnen, denn ihr 3er-BMW-Cabriolet fährt schließlich nicht mit Himbeersaft. Jaja, wenn Michel Kraut, der alte Sparfuchs, zuschlägt, dann geht mal richtig die Post ab in der Wirtschaft. Wenigstens ist das gut für die Märkte, die immer gerne mal beruhigt werden wollen.
Gleich will ich mich nochmal aufraffen, um mein letztes Beetprojekt zu vervollständigen. Danach ist der cat-walk zur Haustür dran.
Richtig spannend wird es eigentlich erst wieder, wenn ich die dauerhafte Pflege meines Freiluftwohnzimmers in Angriff nehmen muss. Ich habe keinen Rasenmäher und bin völlig unentschlossen, wie ich damit umgehen soll. Die vielen Optionen sind leider alle nicht verlockend oder aber außerhalb finanzieller Reichweite. So einen kleinen Roboter würde ich gerne mal ausprobieren. Im Dorf habe ich so ein Teil in Betrieb gesehen. Der fährt alleine mit Solarenergie und regelt einen nicht gerade kleinen Rasen. Mit "alleine Fahren" meine ich eine mir unbekannte Steuerung. Es gibt(gab?) welche, in die werden die Geländedaten eingegeben und solche, die mit Sensoren das Gelände selbst erfassen. Die brauchen nur die Information, wo die Grundstücksgrenze ist, sollte die nicht mit einem Hindernis kenntlich gemacht sein. Ich glaube, dass die Dinger scheißeteuer sind, denn dort im Dorf wohnen welche, die zu den Reichsten in der Gegend zählen. Ob sie's tatsächlich sind, wissen nur die Banker.
So, een Tass Kaff und ne Fluppe mit, dann rut vör de dör :-)
"Nach Regen sieht es aber gar nicht aus." wusste meine Pflegerin heute. Meine aktuelle nahezu vollständige Medienabstinenz sorgt dafür, dass ich so gut wie garnix aus der großen weiten Welt mitbekomme, nicht einmal die Wetterprognosen.
Doch da wir gerade auf die hellste Zeit im Jahr zueiern, werde ich wieder meine nächstgelegene Wetterstation in einen Tab legen. Die Zeit des Sonnenauf- und untergangs interessiert mich, denn der dort angegebene Zeitpunkt weicht deutlich von der lokalen Realität ab. Dieser Unterschied müsste zu Sonnenwendzeiten am größten sein. Bin mal gespannt.
Die Daten werden ca 10km von mir entfernt erhoben, aber dennoch gibt es bei Regen, Wind und Temperatur manchmal erstaunliche Differenzen zu meinen hier allerdings nur gefühlten "Daten".
OK, ein Außenthermometer habe ich wohl am Küchenfenster. Son olles rundes Teil, mechanisch und ohne jeden Bezugspunkt hinsichtlich seiner Richtigkeit.
Ganz daneben liegt es sicherlich nicht, da es sauber oder besser glaubwürdig zwischen Frost und Wärme zu unterscheiden vermag. Auch die jetzt angezeigten Temperaturen machen einen plausiblen Eindruck, und auf zwei drei Grad dürfte es ja auch nicht ankommen, denke ich. Allerdings beim Fernvergleich mit meterologennormgerechter Messung könnte genau das für den Stauneffekt sorgen. Allerdings muss ich für einen solchen das Dorf oder sogar meinen Hof nicht verlassen. Es ist kein ganz ungewöhnliches Phänomen, dass bei bestimmten Witterungen bei mir trockenes Wetter ist, aber fünfhundert Meter weiter am Ortseingang ist eine Regengrenze. Umgekehrt habe ich es auch schon erlebt. Das ist bei Schneefall manchmal spannend gewesen. kommst du einigermaßen bis ins Dorf und auf dem letzten halben Kilometer liegen dann Schneewehen und die Auffahrt ist kaum noch erreichbar.
Beeindruckender ist jedoch, wenn es auf der einen Hausseite regnet oder schneit aber auf der anderen nicht. das passiert gerne mal, wenn schwüles Gewitterwetter vorherrscht. Dann scheint ein Haus auf einer Warft genügend hoch zu sein, um einen Abregnungsprozess zu triggern. Als ich eines solchen Phänomens das erste Mal gewahr wurde, konnte ich das gar nicht glauben und hab mir das gleich von außen angesehen. Tatsächlich, im Süden überm Garten hing eine dunkle Wolke, und im Norden überm Hof war noch blauer Himmel. Von den Nachbarn aus müsste dann ein Regenbogen zu sehen sein.
So einen Miniregenbogen aus einer Miniwolke habe ich auch mal im Vorland erlebt. Das für mich Neue daran war die Geschlossenheit des Bogens. Das sieht man sonst nicht so. Aber hier hätte man wirklich intensiv diskutieren müssen, zu welcher Seite man sich denn wenden soll, um nach der Kiste am Fuße des Regenbogen zu graben.
Mein krassestes Regenbogenerlebnis hatte ich bei Mondlicht. Da war ich in der Dunkelheit noch mit dem Hund unterwegs. Richtig dunkel war es wegen des hellen Mondes nicht. Es waren auch schwarze kleine Wolken unterwegs, und Regen lag irgendwie in der Luft, weshalb ich mich eilte. Tja und dann sah ich den Regenbogen aus Silbertönen. Keine Farbe kam darin vor. Ich fühlte mich wie ins Feenreich gebeamt. Das hat richtig zugeschlagen und mir einen heftigen spirituellen Kick verpasst. Echt irre, und jetzt da ich diese inzwischen fast drei Jahrzehnte alte Erinnerung herauskrame, wirkt es wieder. Was für ein Erlebnis.
Mein letztes Regenbogenerlebnis liegt nur einige Jahre zurück. Da war tagsüber ein großer Bogen, dessen Füße man nicht einmal erahnen konnte, während ich parallel zu einem Sielzug mit dem Auto daherkam. In Blickrichtung des Sielzugs und des Regenbogens flog ein Fischadler in etwa fünfzehn bis zwanzig Meter Entfernung neben meinem Auto her. Das war auch sehr ergreifend, denn diese Konstellation hielt sich über hundert Meter bis zur nächsten Kurve. Mir kam das wie eine Ewigkeit vor. Und danach war ich für den Rest des Tages total beschwingt, klar die Kraft des Adlers. Logo fühlt die sich gut an. Ich steh auf sowas :-)
Doch die gegenwärtigen Naturerlebnisse, mit denen ich mich rumschlage, sind deutlich weniger erhebend. Irgendwas scheißt mir den Flur voll. Als ehemaliger Kotnascher und ständiger Experte für das Beschissene tippe ich auf Nacktschnecken als Verursacher. Blöderweise stoße ich nie auf Übeltäter und so schnell können die ja nicht weg, aber dennoch fällt mir kein Alternativtäter ein.
Mauseködel sehen anders aus, außerdem liegen die eher im Regal mit den Tellern und den Haferflocken. Im Flur würden die Dachhasen wohl eingreifen, was zwischen den Vorräten nicht möglich und auch nicht erwünscht ist. Da regel ich das mit Giftweizen, ganz wie ich das beim Giftschein Machen damals gelernt habe. Ich bin nämlich amtlich geprüfter Vergifter.
Zur Deichsicherheit gehörte zu der Zeit auch, dass alle wühlenden oder unterirdisch lebenden Kleintiere mit allen Mitteln verfolgt wurden zum Zwecke der gezielten Ausmerzung. Ein Deich ist eher als Bauwerk denn als Stück Natur zu begreifen.
Deswegen waren wir mit Phostoxin-Tabletten ausgerüstet hinter Maulwürfen her. Auf der anderen Grabenseite im Acker des Brunnenvergifters hätten sie unter Naturschutz gestanden, aber wegen der ganzen Gifte, die die Landwirtschaft in industriellem Maßstab ausbringt, gibt es nicht mehr genug Würmer und Getier, von dem so ein Maulwurf leben könnte.
An den Möven, die einem Pflug folgen, kann man es auch erkennen. Früher waren das fette Schwärme und jetzt ist da nur noch ein kümmerlicher Rest übrig. So wird das nix, mit dem langfristigen Überleben der Menschheit. Schade, meine Enkel tun mir irgendwie Leid. Haben sie das verdient? Können sie was dafür? Eher nicht
Warum wir Babyboomer uns in eine so lebensfeindliche Höllenbande verwandelt haben, ist mir schleierhaft. Hatten wir nicht die nötigen Werkzeuge für einen aufgeklärten Umgang mit den Grundwerten und damit eben auch mit den Menschen untereinander, vermittelt bekommen? Ich entsinne mich nicht daran, dass in der Schule der rücksichtslose Egoismus gepredigt wurde oder die Verächtlichmachung Schwächerer. Eigentlich kann ich mich nur an das Gegenteil erinnern. Sei kritisch, versetz dich in Andere, nimm dich zurück, Gemeinnutz geht vor Eigennutz usw
Und zeigen jetzt die, die sich als sogenannte Leistungsträger den Bauch pinseln lassen, auf grausigste und unverhältnismäßigste Weise ihren alten (vermutlich bereits gestorbenen) Lehrern, was ne Harke ist? Rebellion bis Ragnarök?
Mir ist das nicht begreiflich :-(
Heute hatte ich ein kurzes Telephonat mit meiner Betreuerin. Als Gehbehinderter bekommt man als geringste Vergünstigung die ÖPNV-Nutzung geschenkt und die Autosteuer zur Hälfte erlassen. Das mag sich für Nichtbetroffene nach tollem Sozialstaat anhören ("Siehste, geht doch."), aber bei genauerer Begutachtung sind viele vermeidbare Mängel zu finden. Mängel, die den eigentlich guten Gedanken des Unterstützens nahezu völlig ad absurdum führen.
Diese ÖPNV-Nummer ist für meine Person schon fast ein Hohn. Jeder Weg zur Busbude wäre zu weit. Bummelbahnen darf ich (glaube ich jedenfalls) auch für lau nutzen, aber da sind dann die Bahnhöfe die undurchdringliche Schallmauer. Macht ja auch nix. Kann weder der Bahnhof noch die Busbude was für, dass sie unerreichbar sind.
Und das mit der Autosteuer ist ebenfalls nur ein Trostpflästerchen. Beim vorigen Auto, einem Renault Cleo, brachte das gigantische 40€, also nicht einmal eine Tankfüllung, was ich für ziemlich lächerlich halte.
Jetzt habe ich ein steuerlich teureres Modell, was zur Ersparnis von fast 100€ führen wird. Zwei Tankfüllungen, wow, das ist ja fast wie Laufen zu können ;-)
Aber diese reichhaltigen Gaben gibt es nicht etwa so. Da könnte ja jeder kommen, sich behindert stellen und dann die Volkswirtschaft zu Grunde richten.
um diesen verdammten Leechern zuvor zu kommen, gibt ausgeklügelte Sicherungsverfahren, die unumgänglich im entsprechenden Protokoll verankert sind. Natürlich muss ich wegen meines neuen Fahrzeugs die Ermäßigung erneut beantragen. Irgendwie ja auch zwischen logisch&natürlich, wie könnte es auch anders sein? Damit auch ja kein Beschiss möglich ist, müssen dem Antrag die passenden Originaldokumente beigefügt werden. Behindertenausweis plus Fahrzeugschein. Na dann kann ja nix passieren. Würde ich das selber machen müssen, dürfte ich mich dann entscheiden, ob ich diese üblicherweise niemandem auszuhändigenden Dokumente per bezahlbarem Brief oder mit unbezahlbarem Einschreiben mit Rückschein versende. Die Entscheidung für den Rückweg ,tja, wer fällt die? Registrieren die das da und nehmen die entsprechende Versandmethode? Oder gibt's da nur Brief und für Einschreiben müsste man einen frankierten Rückumschlag beilegen? Und dann wird der auch garantiert benutzt? Können die das überhaupt buchen mit ihrer Software?
Glücklicherweise macht meine Betreuerin den ganzen Krempel. Dazu kommt sie dann einmal, um den Fahrzeugschein zu holen, regelt das persönlich beim Amt (Hauptzollamt? Desorganisierte Staatsmacht aber auch) und bringt mir den Schein dann auch wieder ins Haus. Meistens hat sie ne Stunde Zeit mitgebracht, in der wir Kaffee schlürfen, Selbstgedrehte schmauchen und uns angeregt unterhalten. Die ist echt cool.
Und den weiten Weg kann sie teuer abrechnen, denn ihr 3er-BMW-Cabriolet fährt schließlich nicht mit Himbeersaft. Jaja, wenn Michel Kraut, der alte Sparfuchs, zuschlägt, dann geht mal richtig die Post ab in der Wirtschaft. Wenigstens ist das gut für die Märkte, die immer gerne mal beruhigt werden wollen.
Gleich will ich mich nochmal aufraffen, um mein letztes Beetprojekt zu vervollständigen. Danach ist der cat-walk zur Haustür dran.
Richtig spannend wird es eigentlich erst wieder, wenn ich die dauerhafte Pflege meines Freiluftwohnzimmers in Angriff nehmen muss. Ich habe keinen Rasenmäher und bin völlig unentschlossen, wie ich damit umgehen soll. Die vielen Optionen sind leider alle nicht verlockend oder aber außerhalb finanzieller Reichweite. So einen kleinen Roboter würde ich gerne mal ausprobieren. Im Dorf habe ich so ein Teil in Betrieb gesehen. Der fährt alleine mit Solarenergie und regelt einen nicht gerade kleinen Rasen. Mit "alleine Fahren" meine ich eine mir unbekannte Steuerung. Es gibt(gab?) welche, in die werden die Geländedaten eingegeben und solche, die mit Sensoren das Gelände selbst erfassen. Die brauchen nur die Information, wo die Grundstücksgrenze ist, sollte die nicht mit einem Hindernis kenntlich gemacht sein. Ich glaube, dass die Dinger scheißeteuer sind, denn dort im Dorf wohnen welche, die zu den Reichsten in der Gegend zählen. Ob sie's tatsächlich sind, wissen nur die Banker.
So, een Tass Kaff und ne Fluppe mit, dann rut vör de dör :-)
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Samstag, 4. Juni 2016
Im Osten geht die Sonne auf. Im Süden nimmt sie ihren Lauf. Im Westen wird sie untergehn. Im Norden ist sie nie zu sehn.
herr klimlof, 04:30h
Die letzte heute draußen gerauchte Fluppe wurde gekrönt von einem Sonnenuntergang,
Es kam auch ein Schwarm Gänse vorbei geflogen, Richtung Nordosten. Das ist ja ein akustisches Vergnügen der besonderen Art, denn die hören sich an, als würden sie miteinander schnacken. Machen sie ja vielleicht auch. Kann kein Gänsisch.
Obwohl ich lieber der Stubenhockerei meine Aufmerksamkeit gewidmet hätte, ergab ich mich dem Drängen der mittlerweile halbwegs stabil wirkenden Graspflänzchen. Die müssen dringen in den Boden. Doch der ist noch nicht einmal korrekt aufbereitet. Das habe ich heute mal mit Gewalt in Angriff genommen. Knacks und die Harke war zerbrochen. Dass ich so stark sein könnte, hätte ich nicht erwartet, weshalb ich die kaputte Harke jetzt als Symbol des fortschreitenden relaunches meiner selbst feiern kann.
Der Bodengrund, an dem das gute Stück scheiterte hat eine knetgummiartige Konsistenz, was mich ganz klar bis an die Grenzen fordert.
Üblicherweise bestraft mich das Leben für solcherlei Grenzgänge oder gar -überschreitungen mit schmerzhafter Ganzköpersteifheit, und wenn ich das ignoriere, dann schwellen mir irgendwelche Gelenke oder sowas in dem Dreh. Auf jeden Fall ist das Ergebnis ein bitterer Rückschlag.
Zudem vermindern diese Rückschläge meine noch verbliebene körperliche Restnutzungsdauer und damit meine Zeit als weitgehend selbstbestimmter Mensch. Das ist ein guter Grund, sich auf eine äußerst beschränkte Handlungsreichweite einzunorden. Kleine Kreise zu ziehen wird zum guten Ratschlag.
Das wirft ein ganz spezielles Licht auf meine aktuelle Aufwindphase. Denn ich habe neuerdings sogar sowas ähnliches wie Langeweile. Ein Phänomen, dass ich bereits seit Längerem überwunden zu haben glaubte. "Was soll ich bloß mal machen jetzt?" ist doch eine klassische Fragestellung, die den Gelangweilten plagt.
Mich plagt diese Frage ebenfalls, allerdings ist es nicht wie früher. Da wurde sowas wie "Was sollen wir machen?" mit "Auf dem Kopf stehen und lachen." beantwortet. Da war die Aussage "Mir ist langweilig." glasklar ein Kollateralschaden des Überdrusses. Nix bringt Bock. Alles schon tausendmal gemacht. Neuen input braucht das Land!
Langweilig ist dem jungen Mann im verlinkten Lied, weil er wartet und diese Wartezeit ohne Schicksalseingriffe zu bleiben scheint. Ne richtige Lösung hat er irgendwie auch nicht in petto.
Ich wüßte mich ja durchaus zu beschäftigen, wenn es nur um die Auswahl interessanter Zeitvertreibe ginge, aber das Meiste, das mir in den Sinn kommt, kollidiert mit meinen restriktiv aufgestellten Optionen. Gartenwühlerei schreddert mich, und Schreiben am PC leider leider auch. Sind zwar nur die Flunken, aber die sind ja leider so fürchterlich wichtig, weshalb ich da auch vorsichtig sein muss. Mit manischer Daddelei, KlickKlickKlickKlickKlickediKlick..., habe ich mir meinen Mausfinger bereits zu weitgehender Unbenutzbarkeit verbogen. Meine Vorsicht entspringt also echter Erfahrung und ist keine Hypochondrie, was jedoch nicht dafür sorgt, dass ich mir nicht wie ein Hypochonder vorkomme, weil ich mich ständig mit vorbestimmter negativer Erwartung selbst zu taxieren habe. So richtig cool ist das nicht, aber nützt ja nun mal nix.
Die wahren Nordlicht-Zen-Meister haben dafür sogar eine gereimte Weisheit im Portfolio:
Aber der eigentliche Gimmik war eher, dass ich mich bei tendenziell pubertärem Firlefanz erwischte. Das mit dem Nichthumpeln ist nämlich ein fürchterlich zweischneidiges Schwert, siehe oben.
Das Phänomen fiel mir in der letzten Zeit schon ein paar Male an mir auf, dass ich loszulatschen versuchte, als wäre ich normalgängig. Hier auf meinem Hof, der nicht nur ungepflastert sondern auch voller Fahrrillen und sonstiger Stolperfallen und Unebenheiten ist, kühlt sich mein Mütchen schnell, aber in der Zivilisation läuft es sich so gut, dass ich der Versuchung dort nicht richtig widerstehen kann. Ich eier los, was jedoch mit großer Sturzgefahr einhergeht, denn ich habe momentan nur ein Lauftechnik parat, die wie beim Fahrrad Fahren eine gewisse Mindestgeschwindigkeit voraussetzt. Dummerweise liegt diese leicht über meiner Kapazität, weshalb ich das nur wahnsinnig kurz durchhalte. Aber nun als Nichthumpler im Geschwindigkeitsbereich der Humpler zu agieren, kommt mir auch irgendwie seltsam vor. Ich kann mir meine Außenwirkung nicht richtig vorstellen. Und diese ist mir durchaus wichtig.
Ich hatte Zeiten, da machten die Leute Platz für mich, allerdings nicht aus Freundlichkeit, sondern weil sie Angst bekamen bei meinem Anblick. Vielleicht war es auch meine damals äußerst finstere Aura. Wahrscheinlich ne Mischung aus beidem.
Aber es war wirklich interessant zu beobachten, wie junge Mütter ihre kleinen aus aufgerissenen Augen starrenden Kinder beiseite zogen und dabei vermieden, mich anzusehen. Ich dachte ernsthaft darüber nach, mich mit einer stilechten Kutte und einem mindestens schulterhohen Wanderstab inklusive Pestglocke auszustatten, um den Aussätzigen, als den ich mich wahrgenommen fühlte, auch als solchen kenntlich zu machen.
Ich ließ das dann von wegen zu viel Schiss vor üblem Streit. Keine richtig heldenhafte Wendung, aber die geringe Chance, auf Banausen zu treffen, die meine Aktionskunst möglicherweise als entartet eingestuft hätten, war mir doch zu groß.
Gespiegeltes Elend ist möglicherweise schlimmer, oder wirkt schlimmer, als es der elenden Position ergeht.
Im Altersheim führt dieser Spiegeleffekt zu sofortigem Ausschluss, der elenden Person. Wenn ein individueller Verfall die Stufe erreicht, an der das Füttern unumgänglich wird, dann mobben die Fitteren den Gefütterten vom Tisch weg, am Besten ganz aus dem Saal, damit garantiert ist, dass sie dieses Elend im Detail nicht sehen und nicht miterleben zu müssen.
Aber die sind da sowieso ungesellig und finster drauf, wie ich finde. Selbst wenn im TV von Allen dasselbe geschaut wird, macht das jeder in seinem Zimmer und niemals im Gemeinschaftsraum. Die Geräuschkulisse ist da der Aufhänger für angebliche Gründe. Echt krass.
"Werd'... werd' ich auch so?" fragte ich meine Pflegerin ganz entsetzt, als sie mir davon erzählte. Sie lachte "Dann kriegen Sie von mir n Spak!" war ihre tröstliche Antwort. OK, es gibt also Hoffnung auf Abhilfe. Einfach mal spaken lassen, dann klappt's auch mit dem Sozialverhalten ;-)
Meine Fresse, ich weiß wohl, warum ich hier in meiner Ruine sitze. Scheiß auf den Messimüll rundherum. Vielleicht finde ich da auch noch ne Lösung. Wäre ja nicht das erste Mal, dass auch mal was klappt, was sauunwahrscheinlich ist und wo Alles irgendwie gegen spricht.
Das ist ja das Tolle am unbegründeten Optimismus. Man kann ihn einsetzen, wo es einem beliebt, wo es nötig, wichtig und richtig ist. Granatenmäßig freiheitsorientiert das Konzept. Weiter so!
Es kam auch ein Schwarm Gänse vorbei geflogen, Richtung Nordosten. Das ist ja ein akustisches Vergnügen der besonderen Art, denn die hören sich an, als würden sie miteinander schnacken. Machen sie ja vielleicht auch. Kann kein Gänsisch.
Obwohl ich lieber der Stubenhockerei meine Aufmerksamkeit gewidmet hätte, ergab ich mich dem Drängen der mittlerweile halbwegs stabil wirkenden Graspflänzchen. Die müssen dringen in den Boden. Doch der ist noch nicht einmal korrekt aufbereitet. Das habe ich heute mal mit Gewalt in Angriff genommen. Knacks und die Harke war zerbrochen. Dass ich so stark sein könnte, hätte ich nicht erwartet, weshalb ich die kaputte Harke jetzt als Symbol des fortschreitenden relaunches meiner selbst feiern kann.
Der Bodengrund, an dem das gute Stück scheiterte hat eine knetgummiartige Konsistenz, was mich ganz klar bis an die Grenzen fordert.
Üblicherweise bestraft mich das Leben für solcherlei Grenzgänge oder gar -überschreitungen mit schmerzhafter Ganzköpersteifheit, und wenn ich das ignoriere, dann schwellen mir irgendwelche Gelenke oder sowas in dem Dreh. Auf jeden Fall ist das Ergebnis ein bitterer Rückschlag.
Zudem vermindern diese Rückschläge meine noch verbliebene körperliche Restnutzungsdauer und damit meine Zeit als weitgehend selbstbestimmter Mensch. Das ist ein guter Grund, sich auf eine äußerst beschränkte Handlungsreichweite einzunorden. Kleine Kreise zu ziehen wird zum guten Ratschlag.
Das wirft ein ganz spezielles Licht auf meine aktuelle Aufwindphase. Denn ich habe neuerdings sogar sowas ähnliches wie Langeweile. Ein Phänomen, dass ich bereits seit Längerem überwunden zu haben glaubte. "Was soll ich bloß mal machen jetzt?" ist doch eine klassische Fragestellung, die den Gelangweilten plagt.
Mich plagt diese Frage ebenfalls, allerdings ist es nicht wie früher. Da wurde sowas wie "Was sollen wir machen?" mit "Auf dem Kopf stehen und lachen." beantwortet. Da war die Aussage "Mir ist langweilig." glasklar ein Kollateralschaden des Überdrusses. Nix bringt Bock. Alles schon tausendmal gemacht. Neuen input braucht das Land!
Langweilig ist dem jungen Mann im verlinkten Lied, weil er wartet und diese Wartezeit ohne Schicksalseingriffe zu bleiben scheint. Ne richtige Lösung hat er irgendwie auch nicht in petto.
Ich wüßte mich ja durchaus zu beschäftigen, wenn es nur um die Auswahl interessanter Zeitvertreibe ginge, aber das Meiste, das mir in den Sinn kommt, kollidiert mit meinen restriktiv aufgestellten Optionen. Gartenwühlerei schreddert mich, und Schreiben am PC leider leider auch. Sind zwar nur die Flunken, aber die sind ja leider so fürchterlich wichtig, weshalb ich da auch vorsichtig sein muss. Mit manischer Daddelei, KlickKlickKlickKlickKlickediKlick..., habe ich mir meinen Mausfinger bereits zu weitgehender Unbenutzbarkeit verbogen. Meine Vorsicht entspringt also echter Erfahrung und ist keine Hypochondrie, was jedoch nicht dafür sorgt, dass ich mir nicht wie ein Hypochonder vorkomme, weil ich mich ständig mit vorbestimmter negativer Erwartung selbst zu taxieren habe. So richtig cool ist das nicht, aber nützt ja nun mal nix.
Die wahren Nordlicht-Zen-Meister haben dafür sogar eine gereimte Weisheit im Portfolio:
Wat schast mokenDer drive, der mich aktuell erfasst hat, bringt mich zu den erstaunlichsten Sachen. Gestern erwischte ich mich dabei, wie ich beim Kaufmann versuchte, eine "gute Figur" zu machen. Ich humpelte plötzlich nicht mehr. Da lief ne ziemlich scharfe Braut rum, die ich nicht richtig zuordnen konnte. Machte nen indigenen Eindruck, aber ich hab keine Idee, wo ich sie hinpacken soll, also "Welches Dorf und welche Szene?"
schits int Bett
schits op Loken
schits vörbie
is okn Schwienerie
un hölst de Hand vör
löpt ok wat dör
Aber der eigentliche Gimmik war eher, dass ich mich bei tendenziell pubertärem Firlefanz erwischte. Das mit dem Nichthumpeln ist nämlich ein fürchterlich zweischneidiges Schwert, siehe oben.
Das Phänomen fiel mir in der letzten Zeit schon ein paar Male an mir auf, dass ich loszulatschen versuchte, als wäre ich normalgängig. Hier auf meinem Hof, der nicht nur ungepflastert sondern auch voller Fahrrillen und sonstiger Stolperfallen und Unebenheiten ist, kühlt sich mein Mütchen schnell, aber in der Zivilisation läuft es sich so gut, dass ich der Versuchung dort nicht richtig widerstehen kann. Ich eier los, was jedoch mit großer Sturzgefahr einhergeht, denn ich habe momentan nur ein Lauftechnik parat, die wie beim Fahrrad Fahren eine gewisse Mindestgeschwindigkeit voraussetzt. Dummerweise liegt diese leicht über meiner Kapazität, weshalb ich das nur wahnsinnig kurz durchhalte. Aber nun als Nichthumpler im Geschwindigkeitsbereich der Humpler zu agieren, kommt mir auch irgendwie seltsam vor. Ich kann mir meine Außenwirkung nicht richtig vorstellen. Und diese ist mir durchaus wichtig.
Ich hatte Zeiten, da machten die Leute Platz für mich, allerdings nicht aus Freundlichkeit, sondern weil sie Angst bekamen bei meinem Anblick. Vielleicht war es auch meine damals äußerst finstere Aura. Wahrscheinlich ne Mischung aus beidem.
Aber es war wirklich interessant zu beobachten, wie junge Mütter ihre kleinen aus aufgerissenen Augen starrenden Kinder beiseite zogen und dabei vermieden, mich anzusehen. Ich dachte ernsthaft darüber nach, mich mit einer stilechten Kutte und einem mindestens schulterhohen Wanderstab inklusive Pestglocke auszustatten, um den Aussätzigen, als den ich mich wahrgenommen fühlte, auch als solchen kenntlich zu machen.
Ich ließ das dann von wegen zu viel Schiss vor üblem Streit. Keine richtig heldenhafte Wendung, aber die geringe Chance, auf Banausen zu treffen, die meine Aktionskunst möglicherweise als entartet eingestuft hätten, war mir doch zu groß.
Gespiegeltes Elend ist möglicherweise schlimmer, oder wirkt schlimmer, als es der elenden Position ergeht.
Im Altersheim führt dieser Spiegeleffekt zu sofortigem Ausschluss, der elenden Person. Wenn ein individueller Verfall die Stufe erreicht, an der das Füttern unumgänglich wird, dann mobben die Fitteren den Gefütterten vom Tisch weg, am Besten ganz aus dem Saal, damit garantiert ist, dass sie dieses Elend im Detail nicht sehen und nicht miterleben zu müssen.
Aber die sind da sowieso ungesellig und finster drauf, wie ich finde. Selbst wenn im TV von Allen dasselbe geschaut wird, macht das jeder in seinem Zimmer und niemals im Gemeinschaftsraum. Die Geräuschkulisse ist da der Aufhänger für angebliche Gründe. Echt krass.
"Werd'... werd' ich auch so?" fragte ich meine Pflegerin ganz entsetzt, als sie mir davon erzählte. Sie lachte "Dann kriegen Sie von mir n Spak!" war ihre tröstliche Antwort. OK, es gibt also Hoffnung auf Abhilfe. Einfach mal spaken lassen, dann klappt's auch mit dem Sozialverhalten ;-)
Meine Fresse, ich weiß wohl, warum ich hier in meiner Ruine sitze. Scheiß auf den Messimüll rundherum. Vielleicht finde ich da auch noch ne Lösung. Wäre ja nicht das erste Mal, dass auch mal was klappt, was sauunwahrscheinlich ist und wo Alles irgendwie gegen spricht.
Das ist ja das Tolle am unbegründeten Optimismus. Man kann ihn einsetzen, wo es einem beliebt, wo es nötig, wichtig und richtig ist. Granatenmäßig freiheitsorientiert das Konzept. Weiter so!
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Mittwoch, 1. Juni 2016
Netflix nochmal und zugenäht!
herr klimlof, 13:53h
kann denn gar nix richtig klappen?
Jetzt habe ich mal wieder eine 100%ig schlaflose Nacht hinter mir und weiß nicht einmal richtig weshalb.
Üblicherweise kann ich sowas einem vorangegangenen Ereignis zuordnen, aber die beiden zur Verfügung stehenden Erklärungsmöglichkeiten gefallen mir beide nicht. Das muss doch auch anders gehen, oder was? Zuviel Garteneinsatz? Zuviele Videos? Das darf doch nicht sein.
Trotz Ostwind bin ich gestern meinen Konditionierungen gefolgt und habe ein wenig auf dem Hof gegärtnert. Auch wirklich nicht viel, denn ich merkte recht schnell, dass es nicht gut lief. Die Sonne war zu stechend und vom blöden Wind hatte ich Anflüge von Kopfweh, was bei mir eigentlich eine extreme Ausnahme darstellt.
Also wieder in die Stube zum befreiten Hocken.
Da fiel mir dann ein, dass ich ja noch einen netflix-account "aufbrauchen" durfte. Der eigentliche Inhaber, mein agrarischer Freund, hatte sich wohl satt gesehen und das Teil läuft wohl sowieso bald aus.
Auf netflix kamen wir in der Not, weil die streamothek mal wieder nicht wollte. Ursprünglich wollten wir die "Nackte Kanone" gucken, weil er den noch nicht kennt und ich auf sonen Quatsch ziemlich steh. Mit der Einschränkung natürlich, dass ich nach etlichen Jahren eine derartige geschmackliche Veränderung (Reifung?) durchlaufen habe, die zur Humorlosigkeit gegenüber früher lustig gefundenen Filme führt.
Wieviele Filme, die mal gut waren -und das gilt ja nicht nur für die lustigen sondern auch für die spannenden Sachen- sind nach nur einer Dekade zu blödem Schrott verkommen, obwohl sie für Lachtränen bei der Erstbesteigung sorgten damals.
Netflix funktioniert nicht unter Linux, mussten wir dann feststellen. Riesensauerei wie ich finde.
Also reboot, Windows hochgefahren und dort zugegriffen. "Nackte Kanone" gab's natürlich nicht. "12 Monkeys" auch nicht und Fellinis "Stadt der Frauen" genauso wenig wie "Clockwork Orange", weshalb wir dann bei "Hotshots Die Mutter aller Filme" landeten.
Hätte mein Kumpel sich nicht so abgerollt, wäre es mir wahrscheinlich deutlich weniger spaßig vorgekommen.
Grundsätzlich halte ich ja überhaupt nichts von diesem ganzen Bezahlquatsch. Das könnte darauf hinauslaufen, dass man bei allen Anbietern zuschlagen muss, weil ansonsten die Auswahl zu dürftig ist. Im hartz4-Satz ist so eine Kohle gar nicht vorgesehen, weshalb die jeder-löhnt-für-sich-allein-Lösung schnurstraks weg von Allem führt, was mit sozialer Gerechtigkeit, Bildung&Kultur für alle und so Kram zu tun hat.
Dann dürfen sich die Zwangspauperisierten nur noch Werbung ansehen. Haben ja den ganzen Tag Zeit, sich an den Sachen lecker zu gucken, was dann um so ärgerlicher ist, weil keines der Produkte in finanzieller Reichweite liegt.
Soll das jetzt tatsächlich ein wirtschaftsförderliches Konzept sein? Oder eines, das die Grundwerte unterstützt?
Bei aller Kritik an der Plattform ist die Serie "sense8" als ziemlich gelungen zu erwähnen. Mein Freund hatte mir vor Wochen bereits davon erzählt und so schlug er nach Hotshots vor, doch mal ne Folge "sense8" zu testen.
Also das war mal wieder echter Seriengenuss :-)
Ich habe wirklich viel Kram gesehen in den letzten Jahren (und auch davor bereits), sodass mich nur noch wenig richtig zu bespaßen in der Lage ist.
"Orphan Black" Staffel1 dürfte das Letzte sein, was ich als "Fernsehereignis" wahrgenommen hatte. Die 2te Staffel schiebe ich jetzt vor mir her wie diverse andere Serien auch, bei denen ich gerne staffelweise weitermachen würde. Und das heißt ja dann, das rechte Maß an Geduld aufzubringen.
Da ich jedoch nur mit stets abnehmendem Bock auf die Glotzerei vor dem ganzen Kram sitze, kann es auch noch so kommen, dass ich kaum was bis gar nix davon nochmal anstellen werde.
Allerdings macht sowas wie "sense8" dann doch wieder Lust auf geflippte Geschichten.
Die Story handelt auf der ganzen Welt, also Schauplätze von vielen Kontinenten. Die Hauptpersonen sind über ein Phänomen, welches "Limbische Resonanz" genannt wird, miteinander verbunden hinsichtlich ihrer Gefühle und Gedanken.
Irgendwie so ne Art multipler Persöhnlichkeiten, die sich auf multiple Körper verteilen. Jeder kann jeden connecten und auf Potential der anderen zugreifen.
Die armen Protagonisten wissen nichts von dieser Cluster-Bildung, sodass sie sich selbst als verrückt werdend wahrnehmen. Dazu haben sie alle n Arsch voller Probleme mit den unterschiedlichsten Dingen. Größtenteils natürlich Probleme, die in Todesnähe führen. Muß ja schließlich spannend werden.
Der große Kampf "gut vs böse" fängt erst nach der Hälfte der Staffel an. So lange wird benötigt, die Personen vorzustellen, ihre individuelle Problematik zu zeigen und schließlich noch die Limbische Resonanz respektive deren Wirken filmisch darzustellen, was häufig reichlich schwierig nachzuvollziehen ist, wie ich finde. Aber ist ja auch schwer diese doppelte Multiplizität plausibel zu gestalten. Da hatten beispielsweise "Orphan Black" oder "Heroes" das deutlich leichter.
Die Hauptpersonen sind allesamt gut ausgesucht. Einige Gesichter kommen mir bekannt vor, aber ich merke mir normalerweise keine Namen von Schauspielern. Den Ehrgeiz habe ich nicht mehr.
Der irakische Folterspezialist aus "Lost" ist auch dabei. Wie immer gefällt er mir gut in seiner Rolle, die hier allerdings mager ausfällt, weil er recht schnell eingeknastet wird und deshalb nur noch selten mal auftaucht.
Deswegen hier meine ausdrückliche Empfehlung an Freunde kruder Serien. Anschauen und Spaß haben :-)
Dann tat ich heute frühmorgens einen Glücksgriff beim Versuch, meinem Hund eine Zecke aus dem Fell zu drehen. Die war direkt am Mund, wo zwar wenig Fell dafür aber ein paar spiddelige Barthaare wachsen. Da ich mit meinen Korkenzieherfingern sowieso nicht mehr der Zeckenentfernheld bin, war mein Versuch auch eher halbherzig. Bisherige Bemühungen waren zumeist an den dämlichen Barthaaren gescheitert, die meinen Hund umgehend veranlassten, sich zu entziehen.
Dieser Glücksgriff allerdings wurde durch seinen Rückzieher unterstützt. Er bewegte den Kopf haargenau so, dass der letzte Teil der Drehung praktisch vom Hund kam und nicht von mir. Eigentlich ist dieser letzte Drehungsteil immer mein Waterloo, weil ich da dann nicht so nachfassen kann, wie es angebracht wäre. Und nun half der Hund, wie toll :-)
Leider überraschte mich das, weshalb ich meinen Glücksgriff unwillkürlich lockerte. Tja, wie dämlich ist das nur? Da flippte mir die Zecke aus den nutzlosen Fingern und fiel mir ... ja und das ist das Problem, das jetzt noch über ist. Wo ist die Zecke?
Seit dem spüre ich ständig etwas mein nacktes Bein heraufkrabbeln. Dabei ist das totaler Blödsinn, mal so rational&vernünftig gesehen. Zecken fallen von oben herab und klettern nicht... oder bin ich da im Irrtum? Außerdem habe ich null Ahnung, wie es sich überhaupt anfühlt, wenn ne Zecke am Bein krabbelt. Ich möchte es auch gar nicht so genau wissen, als dass ich ein derartiges Selbstexperiment wagte. Nope, irgendwo sind meine persönlichen Grenzen des Wissenwollens.
Aber wo ist die Zecke? Sie fiel mir in den Schoß. Ich hatte eine Decke um die Beine. Es war noch sehr dämmrig. So ein Mist aber auch! Ist sie im Sofa? Unterm Sofa? Irgendwo auf dem Teppich, der 1a zeckenfarbig ist?
Na, irgendwas Lösungsähnliches - vielleicht auch Lösungssimulierendes- fällt mir schon noch ein... denke ich doch ;-)
Jetzt habe ich mal wieder eine 100%ig schlaflose Nacht hinter mir und weiß nicht einmal richtig weshalb.
Üblicherweise kann ich sowas einem vorangegangenen Ereignis zuordnen, aber die beiden zur Verfügung stehenden Erklärungsmöglichkeiten gefallen mir beide nicht. Das muss doch auch anders gehen, oder was? Zuviel Garteneinsatz? Zuviele Videos? Das darf doch nicht sein.
Trotz Ostwind bin ich gestern meinen Konditionierungen gefolgt und habe ein wenig auf dem Hof gegärtnert. Auch wirklich nicht viel, denn ich merkte recht schnell, dass es nicht gut lief. Die Sonne war zu stechend und vom blöden Wind hatte ich Anflüge von Kopfweh, was bei mir eigentlich eine extreme Ausnahme darstellt.
Also wieder in die Stube zum befreiten Hocken.
Da fiel mir dann ein, dass ich ja noch einen netflix-account "aufbrauchen" durfte. Der eigentliche Inhaber, mein agrarischer Freund, hatte sich wohl satt gesehen und das Teil läuft wohl sowieso bald aus.
Auf netflix kamen wir in der Not, weil die streamothek mal wieder nicht wollte. Ursprünglich wollten wir die "Nackte Kanone" gucken, weil er den noch nicht kennt und ich auf sonen Quatsch ziemlich steh. Mit der Einschränkung natürlich, dass ich nach etlichen Jahren eine derartige geschmackliche Veränderung (Reifung?) durchlaufen habe, die zur Humorlosigkeit gegenüber früher lustig gefundenen Filme führt.
Wieviele Filme, die mal gut waren -und das gilt ja nicht nur für die lustigen sondern auch für die spannenden Sachen- sind nach nur einer Dekade zu blödem Schrott verkommen, obwohl sie für Lachtränen bei der Erstbesteigung sorgten damals.
Netflix funktioniert nicht unter Linux, mussten wir dann feststellen. Riesensauerei wie ich finde.
Also reboot, Windows hochgefahren und dort zugegriffen. "Nackte Kanone" gab's natürlich nicht. "12 Monkeys" auch nicht und Fellinis "Stadt der Frauen" genauso wenig wie "Clockwork Orange", weshalb wir dann bei "Hotshots Die Mutter aller Filme" landeten.
Hätte mein Kumpel sich nicht so abgerollt, wäre es mir wahrscheinlich deutlich weniger spaßig vorgekommen.
Grundsätzlich halte ich ja überhaupt nichts von diesem ganzen Bezahlquatsch. Das könnte darauf hinauslaufen, dass man bei allen Anbietern zuschlagen muss, weil ansonsten die Auswahl zu dürftig ist. Im hartz4-Satz ist so eine Kohle gar nicht vorgesehen, weshalb die jeder-löhnt-für-sich-allein-Lösung schnurstraks weg von Allem führt, was mit sozialer Gerechtigkeit, Bildung&Kultur für alle und so Kram zu tun hat.
Dann dürfen sich die Zwangspauperisierten nur noch Werbung ansehen. Haben ja den ganzen Tag Zeit, sich an den Sachen lecker zu gucken, was dann um so ärgerlicher ist, weil keines der Produkte in finanzieller Reichweite liegt.
Soll das jetzt tatsächlich ein wirtschaftsförderliches Konzept sein? Oder eines, das die Grundwerte unterstützt?
Bei aller Kritik an der Plattform ist die Serie "sense8" als ziemlich gelungen zu erwähnen. Mein Freund hatte mir vor Wochen bereits davon erzählt und so schlug er nach Hotshots vor, doch mal ne Folge "sense8" zu testen.
Also das war mal wieder echter Seriengenuss :-)
Ich habe wirklich viel Kram gesehen in den letzten Jahren (und auch davor bereits), sodass mich nur noch wenig richtig zu bespaßen in der Lage ist.
"Orphan Black" Staffel1 dürfte das Letzte sein, was ich als "Fernsehereignis" wahrgenommen hatte. Die 2te Staffel schiebe ich jetzt vor mir her wie diverse andere Serien auch, bei denen ich gerne staffelweise weitermachen würde. Und das heißt ja dann, das rechte Maß an Geduld aufzubringen.
Da ich jedoch nur mit stets abnehmendem Bock auf die Glotzerei vor dem ganzen Kram sitze, kann es auch noch so kommen, dass ich kaum was bis gar nix davon nochmal anstellen werde.
Allerdings macht sowas wie "sense8" dann doch wieder Lust auf geflippte Geschichten.
Die Story handelt auf der ganzen Welt, also Schauplätze von vielen Kontinenten. Die Hauptpersonen sind über ein Phänomen, welches "Limbische Resonanz" genannt wird, miteinander verbunden hinsichtlich ihrer Gefühle und Gedanken.
Irgendwie so ne Art multipler Persöhnlichkeiten, die sich auf multiple Körper verteilen. Jeder kann jeden connecten und auf Potential der anderen zugreifen.
Die armen Protagonisten wissen nichts von dieser Cluster-Bildung, sodass sie sich selbst als verrückt werdend wahrnehmen. Dazu haben sie alle n Arsch voller Probleme mit den unterschiedlichsten Dingen. Größtenteils natürlich Probleme, die in Todesnähe führen. Muß ja schließlich spannend werden.
Der große Kampf "gut vs böse" fängt erst nach der Hälfte der Staffel an. So lange wird benötigt, die Personen vorzustellen, ihre individuelle Problematik zu zeigen und schließlich noch die Limbische Resonanz respektive deren Wirken filmisch darzustellen, was häufig reichlich schwierig nachzuvollziehen ist, wie ich finde. Aber ist ja auch schwer diese doppelte Multiplizität plausibel zu gestalten. Da hatten beispielsweise "Orphan Black" oder "Heroes" das deutlich leichter.
Die Hauptpersonen sind allesamt gut ausgesucht. Einige Gesichter kommen mir bekannt vor, aber ich merke mir normalerweise keine Namen von Schauspielern. Den Ehrgeiz habe ich nicht mehr.
Der irakische Folterspezialist aus "Lost" ist auch dabei. Wie immer gefällt er mir gut in seiner Rolle, die hier allerdings mager ausfällt, weil er recht schnell eingeknastet wird und deshalb nur noch selten mal auftaucht.
Deswegen hier meine ausdrückliche Empfehlung an Freunde kruder Serien. Anschauen und Spaß haben :-)
Dann tat ich heute frühmorgens einen Glücksgriff beim Versuch, meinem Hund eine Zecke aus dem Fell zu drehen. Die war direkt am Mund, wo zwar wenig Fell dafür aber ein paar spiddelige Barthaare wachsen. Da ich mit meinen Korkenzieherfingern sowieso nicht mehr der Zeckenentfernheld bin, war mein Versuch auch eher halbherzig. Bisherige Bemühungen waren zumeist an den dämlichen Barthaaren gescheitert, die meinen Hund umgehend veranlassten, sich zu entziehen.
Dieser Glücksgriff allerdings wurde durch seinen Rückzieher unterstützt. Er bewegte den Kopf haargenau so, dass der letzte Teil der Drehung praktisch vom Hund kam und nicht von mir. Eigentlich ist dieser letzte Drehungsteil immer mein Waterloo, weil ich da dann nicht so nachfassen kann, wie es angebracht wäre. Und nun half der Hund, wie toll :-)
Leider überraschte mich das, weshalb ich meinen Glücksgriff unwillkürlich lockerte. Tja, wie dämlich ist das nur? Da flippte mir die Zecke aus den nutzlosen Fingern und fiel mir ... ja und das ist das Problem, das jetzt noch über ist. Wo ist die Zecke?
Seit dem spüre ich ständig etwas mein nacktes Bein heraufkrabbeln. Dabei ist das totaler Blödsinn, mal so rational&vernünftig gesehen. Zecken fallen von oben herab und klettern nicht... oder bin ich da im Irrtum? Außerdem habe ich null Ahnung, wie es sich überhaupt anfühlt, wenn ne Zecke am Bein krabbelt. Ich möchte es auch gar nicht so genau wissen, als dass ich ein derartiges Selbstexperiment wagte. Nope, irgendwo sind meine persönlichen Grenzen des Wissenwollens.
Aber wo ist die Zecke? Sie fiel mir in den Schoß. Ich hatte eine Decke um die Beine. Es war noch sehr dämmrig. So ein Mist aber auch! Ist sie im Sofa? Unterm Sofa? Irgendwo auf dem Teppich, der 1a zeckenfarbig ist?
Na, irgendwas Lösungsähnliches - vielleicht auch Lösungssimulierendes- fällt mir schon noch ein... denke ich doch ;-)
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Montag, 30. Mai 2016
Schon wieder Ostwind. Muss wohl so sein.
herr klimlof, 16:47h
Der blöde Ostwind verhagelt mir den Spaß am Draußen. Keinen Bock raus und das, obwohl es echt schön aussieht mit der Sonne.
Aber Ostwind ist doof. Zu trocken und dann bläst er dahin, wo ich gerne Windschatten hätte und sowieso, kontinentaler Mist halt.
Und ist er nicht warm&trocken der blöde Ostwind sondern kalt, dann gilt Folgendes:
Ich hab es sogar mit Zeitungen versucht, aber das drückt nur übel auf die Eier und hilft auch nicht richtig.
Dafür sind Zeitungen als Fußlappenersatz recht wirksam. Damit bleibt auch der gummibestiefelte Fuß halbwegs warm. Ebenfalls als unter der Jacke getragenes Brustschild gegen Ostwind sind sie ganz gut einsetzbar.
Stubenhocken macht mir immer noch ein schlechtes Gewissen, so dermaßen wurden wir damals darauf konditioniert, ständig draußen zu spielen. Auch esse ich meistens meine Teller leer und sorge dafür, dass möglichst nur auf den Tisch kommt, was mir tatsächlich schmeckt, denn wenn es erstmal auf dem Tisch ist, muss es ja schließlich gegessen werden. Und spielen tut man damit selbstverständlich auch nicht, Punktum! :-)
Schnell mal ne Fluppe auf dem Hof geraucht, um mich davon zu überzeugen, dass ich mit meiner vorurteilsgeborenen Jaulerei auch richtig liege. Jo, ist ätzend draußen. Die Sonne sticht. Das ist nie gut. Und die Eschen schmeißen kleine Samen. Das machten die Ahörner auch schon vor einer Woche.
Und mein agrarischer Freund erzählte von Rissen im Boden, in die eine Kinderfaust passen würde.
Als Kind, so entsinne ich mich, gab es mal ein Frühjahr mit sechs Wochen von diesem Wetter. Damals waren ja noch viel mehr Menschen direkt von der Landwirtschaft betroffen. In den 60ern waren noch über 50% aller Arbeitsstellen mit der Landwirtschaft verbandelt. In einem Flächenland wie SH dürfte der Anteil noch wesentlich größer gewesen sein.
Deswegen war diese Trockenzeit in aller Munde und wurde in allen Küchen&Stuben mit großer Sorge thematisiert. Nach meiner Erinnerung ist sie durch ihre Folgen bis zur Erntezeit immer wieder ein Thema respektive eine Erklärung gewesen.
Heutzutage bekommt man davon höchstens irgendwelchen medialen Output als Normalbürger, und der ist dann zumeist irgendwie verzerrend, also eher desinformierend als informativ. Schade eigentlich, denn so werden Solidarisierungsbestrebungen erschwert. Wo sollte man wie andocken, um ernsthaften agrarischen Reformbemühungen unter die Arme zu greifen? Die zuständige NGO-"Behörde", die hoffentlich auch NPO auf ihren Fahnen stehen hat? Hmm... postmoderne Zeiten halt...
Was früher, als nicht Alles besser sondern Manches nur weniger schlecht war dafür allerdings auch Vieles eklatant schlechter, also früher halt, als es anders war, da hatte die menschliche Komponente/Eigenschaft der Empfindungsfähigkeit, also Gefühle haben zu können und zu müssen, um sie letztendlich auch zu leben, eine deutlich andere Einbindung in das Leben, was zu völlig anderen Ergebnissen im zwischenmenschlichen Bereich führte.
Eine direkte Gegenüberstellung von damals&heute findet man im Umfeld des Todes von Kim Jong Il, dem großen nordkoreanischen Führer.
Als der starb wurde in der Tagesschau die entsprechende Ansage aus dem koreanischen TV gezeigt, bei der die Nachrichtensprecherin einen Weinanfall bekam und die Meldung nicht hervorbrachte (oder so ähnlich, kann kein koreanisch). Die Milse, die die Tagesschau verlas schaffte es hingegen, ihr Lachen über die Nordkoreaner jedenfalls so gut zu unterdrücken, dass sie immerhin den gesamten Text fehlerfrei runterlas. Es wurden dann noch auf der Straße sitzende Koreaner, die weinend ihr Leid teilten, gezeigt und aus dem off irgendwie verhöhnt. Jedenfalls fand ich die Kommentierung ebenso entwürdigend wie die Lachmaus an der Ansage.
Dass mir deswegen der Kamm schwillt, auch jetzt nach einigen Jahren, hat sicherlich damit zu tun, dass hier in Deutschland auch so geweint wurde. Und jeder, der darüber hässliche Witze gemacht hätte, wäre in den Abyss der Unmenschen verbannt worden.
Als Kennedy damals umgepustet wurde, brach auch für mich die Welt zusammen, obwohl ich erst ein kleiner Windelpuper war. Mein übliches Umfeld bestand aus ner Oma-Army. Ein Reihenhaus mit fast nur alten Leuten. Die drei real existierenden Teenies waren für mich auch Große.
Und alle diese Omas heulten wie die Nordkoreaner im TV. Was war nur passiert? Normalerweise haben die immer gestrahlt, wenn ich um die Ecke kam. Ich war das Kind des Königs, ein Geschenk des Himmels, und freute mich halt immer, wenn sie sich über mich freuten.
Doch da mussten dann meine Tanten gerufen werden, damit dann die am wenigsten verheulte Person sich mit mir beschäftigen konnte. Sone Art spontan fluktuierender Schichtdienst.
"Ein böser Mann hat einen sehr sehr guten Mann tot gemacht." Aha, das das so schrecklich sein konnte, verunsicherte mich ziemlich. Meine Mutter war ja auch tot, und das wurde ja auch nicht so beweint. Dass die Geschichten mit dem Weinen um meine Mutter bereits abgeschlossen waren, konnte ich zu der Zeit unmöglich überblicken.
Die Heulerei der alten Damen hatte zudem sehr häufig mich als Anlass... und der eigentlich berühmte Unterschied zwischen Anlass&Ursache ist für Windelpuper auch noch nicht existent.
Die guckten mich an und fingen spontan an zu flennen. Das muss einen doch gruseln, oder nicht?
Jetzt weiß ich halt, dass die damals darüber zusammenbrachen bei meinem Anblick, weil sie es zu schrecklich fanden, in welch eine Welt so Kleinis wie ich hineinwachsen sollten.
Die waren allesamt von den Kriegen der Vergangenheit genügend durchgebeutelt und lebten jetzt in Frieden und zunehmendem Wohlstand. Die hatten keinen Bock auf Attentate, und dann noch so ein Hoffnungsträger wie der Kennedy als Opfer.
Das war schon krass.
Doch nicht nur der Tod amerikanischer Hoffnungsträger-Präsis wurde mit Tränen betrauert. Irgendwann Mitte Ende 60er verstarb der Sohn des damaligen Landtagspräsidenten von Hassel. Der Sohnemann von Hassel war einer der über hundert Todespiloten, die wir Franz Joseph Strauß' starfighter-deal zu verdanken haben.
Da wurde aus Mitleid mit den armen Eltern auch auf der Straße geweint, weil es anders offensichtlich nicht zu bewältigen war.
Zu der Zeit kam die Milch in der Stadt vom Milchmann, der mit seinem passenderweise Milchwagen genannten Verkaufsgefährt zu relativ festen Zeiten durch die Straßen fuhr, mit einer Glocke auf sich aufmerksam machte und dann ca alle hundert Meter (eher viel weniger) anhielt, um den dort aus den Häusern strömenden Hausfrauen Milch, Butter, Sahne und vielleicht Käse zu verkaufen. Die Damen hatten alle ihre üblichen Gefäße dabei.
Sowohl beim Tode Kenedys als auch beim Tode des von Hasselmann-Sprösslings wurden die Treffen am Milchwagen zu echten Flennfestivals. Mir war das beim zweiten Mal, da war ich wohl knapp ABC-Schütze oder sogar schon schulisch dabei (und das fand in den Ferien statt), äußerst unangenehm mit der Heulerei. Mir war nicht danach und ich hätte ja auch nicht gedurft. War schließlich Mädchensache. Da musste man sich besser raushalten.
Aber wie auch immer, sowohl meine ethisch-moralische Erziehung als auch meine diesbezüglich in Selbstbestimmung erlangte Gesinnung sehen eine öffentliche Verballhornung von Menschen, die von tiefen Gefühlen geschüttelt werden, als absolutes NoGo und Raketenschlitten weg von den Grundwerten an. Da hilft weder Freiheit der Meinung noch Freiheit der Kunst oder der Berichterstattung oder was für ein Konzept auch immer hervorgeholt werden möge. Sowas ist einfach arschig, egal mit
welchem Grund es angeblich geschieht.
Wer interessiert ist am mindset der schwarzweißen 60er, dem empfehle ich die TV-Serie "Kommissar Freytag". Ein Zwanzigminüter, der Mitte der 60er gelaufen ist. Klar vor meiner Zeit als TV-Konsument, aber als ich mal ein paar Folgen davon in der Jetztzeit sah, war ich doch erstaunt über die transportierte Authentizität. Das gilt lange nicht für alle Produktionen aus der Zeit, die mir so untergekommen sind.
Im Gegenteil, gerade als "historische Reportagen" verkaufte zeitgenössische Sendungen, die auf alte Materialien aus den Archiven zugreifen, kommen mir häufig wie Klitterung vor, zu groß ist der Abstand zu meinen erinnerten Wahrnehmungen.
Jetzt, was das Gefühle haben und dafür angeprangert zu werden betrifft, müsste doch die Frage nicht nur erlaubt sein, sondern sich geradezu aufdrängen, ob denn diese erkennbare gesamtgesellschaftliche Verrohung ein angemessener Preis ist für die Lebensqualität3.0?
Lohnt sich das ganze Gehampel überhaupt?
Wenn ich mal was weiß, dann dass, dass ich das nicht weiß. Tendenziell oder aus dem Bauch heraus 8also ohne Wissen) habe ich schwere Zweifel.
Aber Ostwind ist doof. Zu trocken und dann bläst er dahin, wo ich gerne Windschatten hätte und sowieso, kontinentaler Mist halt.
Und ist er nicht warm&trocken der blöde Ostwind sondern kalt, dann gilt Folgendes:
Wenn stief weiht de Ostenwindund da kann man sich auch nicht gegen anziehen.
ward krus de Büdel und lütt de Pint
Ich hab es sogar mit Zeitungen versucht, aber das drückt nur übel auf die Eier und hilft auch nicht richtig.
Dafür sind Zeitungen als Fußlappenersatz recht wirksam. Damit bleibt auch der gummibestiefelte Fuß halbwegs warm. Ebenfalls als unter der Jacke getragenes Brustschild gegen Ostwind sind sie ganz gut einsetzbar.
Stubenhocken macht mir immer noch ein schlechtes Gewissen, so dermaßen wurden wir damals darauf konditioniert, ständig draußen zu spielen. Auch esse ich meistens meine Teller leer und sorge dafür, dass möglichst nur auf den Tisch kommt, was mir tatsächlich schmeckt, denn wenn es erstmal auf dem Tisch ist, muss es ja schließlich gegessen werden. Und spielen tut man damit selbstverständlich auch nicht, Punktum! :-)
Schnell mal ne Fluppe auf dem Hof geraucht, um mich davon zu überzeugen, dass ich mit meiner vorurteilsgeborenen Jaulerei auch richtig liege. Jo, ist ätzend draußen. Die Sonne sticht. Das ist nie gut. Und die Eschen schmeißen kleine Samen. Das machten die Ahörner auch schon vor einer Woche.
Und mein agrarischer Freund erzählte von Rissen im Boden, in die eine Kinderfaust passen würde.
Als Kind, so entsinne ich mich, gab es mal ein Frühjahr mit sechs Wochen von diesem Wetter. Damals waren ja noch viel mehr Menschen direkt von der Landwirtschaft betroffen. In den 60ern waren noch über 50% aller Arbeitsstellen mit der Landwirtschaft verbandelt. In einem Flächenland wie SH dürfte der Anteil noch wesentlich größer gewesen sein.
Deswegen war diese Trockenzeit in aller Munde und wurde in allen Küchen&Stuben mit großer Sorge thematisiert. Nach meiner Erinnerung ist sie durch ihre Folgen bis zur Erntezeit immer wieder ein Thema respektive eine Erklärung gewesen.
Heutzutage bekommt man davon höchstens irgendwelchen medialen Output als Normalbürger, und der ist dann zumeist irgendwie verzerrend, also eher desinformierend als informativ. Schade eigentlich, denn so werden Solidarisierungsbestrebungen erschwert. Wo sollte man wie andocken, um ernsthaften agrarischen Reformbemühungen unter die Arme zu greifen? Die zuständige NGO-"Behörde", die hoffentlich auch NPO auf ihren Fahnen stehen hat? Hmm... postmoderne Zeiten halt...
Was früher, als nicht Alles besser sondern Manches nur weniger schlecht war dafür allerdings auch Vieles eklatant schlechter, also früher halt, als es anders war, da hatte die menschliche Komponente/Eigenschaft der Empfindungsfähigkeit, also Gefühle haben zu können und zu müssen, um sie letztendlich auch zu leben, eine deutlich andere Einbindung in das Leben, was zu völlig anderen Ergebnissen im zwischenmenschlichen Bereich führte.
Eine direkte Gegenüberstellung von damals&heute findet man im Umfeld des Todes von Kim Jong Il, dem großen nordkoreanischen Führer.
Als der starb wurde in der Tagesschau die entsprechende Ansage aus dem koreanischen TV gezeigt, bei der die Nachrichtensprecherin einen Weinanfall bekam und die Meldung nicht hervorbrachte (oder so ähnlich, kann kein koreanisch). Die Milse, die die Tagesschau verlas schaffte es hingegen, ihr Lachen über die Nordkoreaner jedenfalls so gut zu unterdrücken, dass sie immerhin den gesamten Text fehlerfrei runterlas. Es wurden dann noch auf der Straße sitzende Koreaner, die weinend ihr Leid teilten, gezeigt und aus dem off irgendwie verhöhnt. Jedenfalls fand ich die Kommentierung ebenso entwürdigend wie die Lachmaus an der Ansage.
Dass mir deswegen der Kamm schwillt, auch jetzt nach einigen Jahren, hat sicherlich damit zu tun, dass hier in Deutschland auch so geweint wurde. Und jeder, der darüber hässliche Witze gemacht hätte, wäre in den Abyss der Unmenschen verbannt worden.
Als Kennedy damals umgepustet wurde, brach auch für mich die Welt zusammen, obwohl ich erst ein kleiner Windelpuper war. Mein übliches Umfeld bestand aus ner Oma-Army. Ein Reihenhaus mit fast nur alten Leuten. Die drei real existierenden Teenies waren für mich auch Große.
Und alle diese Omas heulten wie die Nordkoreaner im TV. Was war nur passiert? Normalerweise haben die immer gestrahlt, wenn ich um die Ecke kam. Ich war das Kind des Königs, ein Geschenk des Himmels, und freute mich halt immer, wenn sie sich über mich freuten.
Doch da mussten dann meine Tanten gerufen werden, damit dann die am wenigsten verheulte Person sich mit mir beschäftigen konnte. Sone Art spontan fluktuierender Schichtdienst.
"Ein böser Mann hat einen sehr sehr guten Mann tot gemacht." Aha, das das so schrecklich sein konnte, verunsicherte mich ziemlich. Meine Mutter war ja auch tot, und das wurde ja auch nicht so beweint. Dass die Geschichten mit dem Weinen um meine Mutter bereits abgeschlossen waren, konnte ich zu der Zeit unmöglich überblicken.
Die Heulerei der alten Damen hatte zudem sehr häufig mich als Anlass... und der eigentlich berühmte Unterschied zwischen Anlass&Ursache ist für Windelpuper auch noch nicht existent.
Die guckten mich an und fingen spontan an zu flennen. Das muss einen doch gruseln, oder nicht?
Jetzt weiß ich halt, dass die damals darüber zusammenbrachen bei meinem Anblick, weil sie es zu schrecklich fanden, in welch eine Welt so Kleinis wie ich hineinwachsen sollten.
Die waren allesamt von den Kriegen der Vergangenheit genügend durchgebeutelt und lebten jetzt in Frieden und zunehmendem Wohlstand. Die hatten keinen Bock auf Attentate, und dann noch so ein Hoffnungsträger wie der Kennedy als Opfer.
Das war schon krass.
Doch nicht nur der Tod amerikanischer Hoffnungsträger-Präsis wurde mit Tränen betrauert. Irgendwann Mitte Ende 60er verstarb der Sohn des damaligen Landtagspräsidenten von Hassel. Der Sohnemann von Hassel war einer der über hundert Todespiloten, die wir Franz Joseph Strauß' starfighter-deal zu verdanken haben.
Da wurde aus Mitleid mit den armen Eltern auch auf der Straße geweint, weil es anders offensichtlich nicht zu bewältigen war.
Zu der Zeit kam die Milch in der Stadt vom Milchmann, der mit seinem passenderweise Milchwagen genannten Verkaufsgefährt zu relativ festen Zeiten durch die Straßen fuhr, mit einer Glocke auf sich aufmerksam machte und dann ca alle hundert Meter (eher viel weniger) anhielt, um den dort aus den Häusern strömenden Hausfrauen Milch, Butter, Sahne und vielleicht Käse zu verkaufen. Die Damen hatten alle ihre üblichen Gefäße dabei.
Sowohl beim Tode Kenedys als auch beim Tode des von Hasselmann-Sprösslings wurden die Treffen am Milchwagen zu echten Flennfestivals. Mir war das beim zweiten Mal, da war ich wohl knapp ABC-Schütze oder sogar schon schulisch dabei (und das fand in den Ferien statt), äußerst unangenehm mit der Heulerei. Mir war nicht danach und ich hätte ja auch nicht gedurft. War schließlich Mädchensache. Da musste man sich besser raushalten.
Aber wie auch immer, sowohl meine ethisch-moralische Erziehung als auch meine diesbezüglich in Selbstbestimmung erlangte Gesinnung sehen eine öffentliche Verballhornung von Menschen, die von tiefen Gefühlen geschüttelt werden, als absolutes NoGo und Raketenschlitten weg von den Grundwerten an. Da hilft weder Freiheit der Meinung noch Freiheit der Kunst oder der Berichterstattung oder was für ein Konzept auch immer hervorgeholt werden möge. Sowas ist einfach arschig, egal mit
welchem Grund es angeblich geschieht.
Wer interessiert ist am mindset der schwarzweißen 60er, dem empfehle ich die TV-Serie "Kommissar Freytag". Ein Zwanzigminüter, der Mitte der 60er gelaufen ist. Klar vor meiner Zeit als TV-Konsument, aber als ich mal ein paar Folgen davon in der Jetztzeit sah, war ich doch erstaunt über die transportierte Authentizität. Das gilt lange nicht für alle Produktionen aus der Zeit, die mir so untergekommen sind.
Im Gegenteil, gerade als "historische Reportagen" verkaufte zeitgenössische Sendungen, die auf alte Materialien aus den Archiven zugreifen, kommen mir häufig wie Klitterung vor, zu groß ist der Abstand zu meinen erinnerten Wahrnehmungen.
Jetzt, was das Gefühle haben und dafür angeprangert zu werden betrifft, müsste doch die Frage nicht nur erlaubt sein, sondern sich geradezu aufdrängen, ob denn diese erkennbare gesamtgesellschaftliche Verrohung ein angemessener Preis ist für die Lebensqualität3.0?
Lohnt sich das ganze Gehampel überhaupt?
Wenn ich mal was weiß, dann dass, dass ich das nicht weiß. Tendenziell oder aus dem Bauch heraus 8also ohne Wissen) habe ich schwere Zweifel.
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Donnerstag, 26. Mai 2016
Was wären wir bloß ohne Telephongeräte?
herr klimlof, 12:24h
Gestern (oder vorgestern? bin grad etwas desorientiert in der Zeit... aber dass wir 2013 haben weiß ich immer ;-)) bekam ich einen Anruf von einem Freund, mit dem es sich das Jahr vorher reichlich verlaufen hatte gerade in Anbetracht des Umstands, dass wir die Jahre vorher sogar zwei mal wöchentlich eine gemeinsame Tour zu Penny & Co durchzogen.
Er konnte nicht mehr laufen wegen irgend ner Knochenschwundnummer, und Autofahren war auch nicht mehr drin, weswegen ich ihn dann immer einsammelte und zu den Zielen seiner Wahl brachte.
Irgendwann hatte ich kein Auto mehr, was er dann durch die Beschaffung eines Fahrzeugs bereinigen konnte. Er hatte geerbt und war jetzt kein h4-homie mehr sondern ein "reicher" Freund. Um klarzumachen, dass diese Autonummer ein gemeinsames Ding ist, auch wenn er als Hauptinvestor drin hing, habe ich die Versicherung getragen und den Sprit, zu dem er vorher immer seinen Obolus beigetragen hatte.
Meine Güte, wie das nur nach hinten losging. Er begann, mich regelrecht zu gängeln und Beschwerden darüber auf's Unflätigste zurück zu weisen inklusive bashings aller Art. Irgendwann hatte er mich sogar mal an der Jacke.
Das war auch oberbizarr. Weil ich ein Hinkepunk bin, gelang es dem fast Lahmen von seinem Sitz aus, mich am Schlaffitchen zu packen. Huiuiui, das war knapp, denn er ist trotz seines Verfalls im Gegensatz zu mir noch bärenstark gewesen.
Da habe ich dann ernsthaft überlegt, ob ich ihm die Karre nicht auf den Hof stellen soll, um mich nach Alternativen umzusehen. Allerdings wäre das ein echt heftiger Schritt gewesen bezogen auf meine Mobilität und die Reste meiner Sozialkontakte.
Den Einkaufskram wollte meine Pflegerin wohl mit übernehmen, wenn alle Stricke rissen, aber ohne Auto vor der Tür fühlt es sich deutlich anders an hier in der Einsamkeit als mit fahrbarem Untersatz.
Auch wenn ich es nie machte, was die bestehende Möglichkeit, einfach losfahren zu können angeht, so ist dies immer ein sehr wichtiger Fundamentstein meines Freiheitsgefühls gewesen und als einer der wenigen Rudimente früherer gefühlter Freiheiten, immer noch unverzichtbar wichtig für mich.
Ich will zwar nicht losfahren, könnte es aber, sollte es mir wichtig&richtig erscheinen.
Wir überlegten dann, inwieweit eine käufliche Übernahme des Autos in Frage käme, aber da bekamen wir uns fürchterlich über die Wertfeststellung in die Haare. Bei seiner Rechnung war es unbezahlbar für mich. Als ich jedoch eine radikale Gegenkalkulation hinlegte, die, hätte man sie zu ende gerechnet, dazu geführt hätte, dass ich zum Auto noch etwas Spritgeld hätte bekommen müssen von ihm, da scheiterten dann sämtliche Verhandlungen.
Eine Argumentation ganz schmissig mit "Sieh das doch mal so..." zu beginnen, birgt das Risiko, dass genau das "so Sehen" verweigert wird, und dann ist Alles für die Katz'. :-)
Doch bevor ich mich durchringen konnte, das ungebremste Dauergenörgel meines Freundes komplett abzustellen inklusive Freundschaft, die das vermutlich nicht überlebt hätte mit "Hier hast du deine Scheißkarre. Fahr doch selber! (Das wäre übrigens echt fiese&gemein, da er das keinesfalls mehr kann)" rief er mich an und hatte als Lösung für unser Problem einen Geniestreich im Gepäck. Er schenkte mir die Gurke.
Ab da ging's dann wieder mit der Stimmung. Wir brauchten auch nicht mehr zweieinhalb Stunden sondern es ging wieder ne Stunde schneller.
Er bekam dann vom Schicksal eine Assistentin, wie er sie nennt, an die Seite. Eine Dame unseres Alters, die bei ihm jetzt putzt, Einkäufe mit ihm macht und insgesamt sein Leben funktionieren lässt. Das passte gut zu meinem Supertief, währenddessen ich ihn nicht oder nur äußerst beschränkt hätte chauffieren können.
In dem vergangenen Jahr ist er so klöterig geworden, dass ohne Rollstuhl nix mehr geht aushäusig. Ne Pflegestufe wurde ihm verwehrt, weil er zu selbstironisch mit dem Ritual verfuhr, als der MDK bei ihm war. Die haben seine ironisch gemeinten Selbsteinschätzungen, die offensichtlich zynisch überhöht waren, beinhart für bare Münze genommen. Tja, wer doofe Witze macht, soll doch sehen, wo und wie er bleibt.
Ich war glücklicherweise zu weggetreten, als das Ritual bei mir abgehalten wurde. Dazu noch war ich strikt gebrieft, dass ich um Himmelswillen nicht aus meiner Weggetretenheit erwachen möge. Ich solle dem Pflegedienst die Kommunikation überlassen.
Das gab mir die Gelegenheit, die Situation mal aus der Beobachterperspektive wahrzunehmen. Schon seltsam, wenn man sich als Gesprächsgegenstand mit allerlei Attributierungen vorfindet, und was die Leute da ausbaldowern, wird über mein Leben entscheiden. Ich fand das ziemlich krass irgendwie.
Die Existenz dieses Rituals, das sich ausschließlich auf die Unterstellung gründet, ich könnte ja ein Täuscher sein, ist eine echte Schande für diese Gesellschaft. So sollten wir keinesfalls miteinander umgehen und schon gar nicht legalisiert und institutionalisiert. Wo in dem setting Grundwerte sein sollen, ist mir als Zeuge absolut schleierhaft.
Den Gesprächen und Vibrations am Tisch konnte ich entnehmen, dass bei mir zu keinem Zeitpunkt von irgend einer Seite auch nur der Hauch des Zweifels an der Richtigkeit meiner Einstufung als pflegebedürftig spürbar war. Das hat den widerwärtigen Akt an sich tatsächlich ziemlich entspannt. Doch wenn es läuft wie meinem Freund, der seine übliche Weggetretenheit mal überwunden hat, um sich mit der Kaspermaske der von vornherein nicht gewogen wirkenden MDK-Inquisitorin zur einseitigen Beschau zu stellen, dann sind sämtliche Grundwerte ab zum Hindukusch oder sonstwohin. Vor Ort sind sie jedenfalls nicht mehr.
Jetzt ist mein Freund mit seiner Assistntin leider in die h4-Falle getappt. Natürlich macht sie die Assistenz schwarz. Anders könnte mein Freund sich das nicht leisten. Richtig reich ist er nicht, höchsten gegen Leute wie mich könnte das gelten.
Nun ist sie in einer Maßnahme gelandet und steht nicht mehr für ihn zur Verfügung. Doch die h4-Maßnahme wird nicht umsonst das KZ3.0 genannt, denn da wird jeder verrückt. Wenn man krank wird währenddessen, muss man nachsitzen.
Es ist dramatisch.
Die arme Assistentin kommt aus Kanada und kennt sowas gar nicht. Bis vor knapp zwei Jahren hat sie gearbeitet. Neuer Job muss her, mit Ende Fünfzig ist das bekanntermaßen nicht so einfach bis unmöglich.
Jetzt ist sie am Durchdrehen und hat sich mit ihm überworfen, obwohl eigentlich beide existenziell von einander abhängen auf die eine oder andere Art.
Als er mir das am Telephon aufdröselte, fing er auch wieder mächtig an zu heulen. Das ist nie ein gutes Zeichen. Er hatte auch schon Phasen, in denen er seine gefühlte Wertlosigkeit mit nem Suizid krönen wollte. Die ersten Male war ich immer völlig von den Socken und ratlos, weshalb ich dann einen Freund anrief, der ihn länger kannte und auch seine Tiefs. Ich würde mich dran gewöhnen müssen, aber seine suizidalen Ergüsse seien eher eine Art Ritual, mit denen er sich aus den Tiefs rausheulen würde... jedenfalls so ähnlich.
Die Gewöhnungsphase war nicht schön, und sein letztes Tief wirklich lange her. Scheiße, das gibt ne neue Gewöhnungsphase, schätze ich.
Mir geht dabei viel mehr auf den Zappen, dass die Hilflosen systemisch allein gelassen werden. Als würde davon das Leben anderer Menschen besser. So ein Blödsinn!
Aber wie bekommt man die Menschen dazu, großflächig gelassener und liebevoller miteinander umzugehen?
Erich Kästner sagt ja ganz richtig:"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
Ein Ansatz ist das allemale. Wahrscheinlich reicht das sogar schon :-)
Aus der Reihe "Lange Telephonate" gab's dann noch einen talk mit meinem Ältesten, der wieder mal irre Geschichten aus der Stadt erzählte.
Erstmal fragte ich nach den Smombie-Partys, die er mir so erklärte.
"Das erste SM-Fon wird etwa bei der zweiten Tüte gezückt, und dann einer nach dem anderen." Aber eine geteilte, gemeinsame Aufmerksamkeit gab es sowie nicht in der Runde, weil immer einer am Labtop und einer an ner playse rumdaddelt.
Und wenn mein Sohn dann als letzter ohne Technik in der Kralle verlautbaren lässt, dass er jetzt gehen müsse, dann geht's "Wieso? Jetzt schon?" "Bleib doch noch, ist doch grad so gemütlich." und das kommt so herzlich, dass er Mühe hat sich da höflich vom Acker zu machen.
Dann erzählte er mir von einem "neuen Sport", dem sogenannten "sign spinning", bei dem ein Werbeschild akrobatisch präsentiert wird. Ganz neu aus Amerika. Durch die Werbung, die irgendwie untrennbar mit diesem "Sport" verbunden scheint, wird das ganze ja zu einem Spektakulum des postmodernen Kapitalismus, also aus meine bescheiden-asketischen Peacenik-Sicht voll oberböse :-)
Aber mein Söhnchen hat Spaß dran, und Sport ist ja auch gesund, und er machte keinen Sport, also ist das gut, dass er jetzt für die ErsteOrdnung Plakate schwingt. Hauptsache Schwitzen! ;-)
Wir haben ziemlich gelacht, als wir das aufgedröselt hatten, dass ich ja zum "Doppelten Blick" greifen muss, um mich auch angemessen mit ihm zu freuen.
Der Kram ist so kapitalistisch, dass es sogar die Verheißung gibt, ab einer bestimmten Qualität der Performance mitgenommen zu werden into the strictly commercially oriented wild, um da dann auch Pratze zu verdienen. Mit Stundenlöhnen, die die im Pflegebereich übersteigen, könnte sich das Ganze dann noch zu einer Konkurrenzsituation der Lebenswege aufschaukeln (natural selection?). Durch den Beginn einer Lehre hat er sich ja für drei Jahre gebunden. Sollte er jetzt mit diesem "Sport" an einem Wochenende so viel oder gar mehr verdienen als in einer Arbeitswoche, dann sind wahrscheinlich einige Abwägungen zu vollziehen.
Ich schnitt das ganz nebenbei als potentielle Entwicklungsmöglichkeit an, was bei meinem Sohn (gespieltes) Erstaunen hervorrief. Aber im nächsten Satz hatte er bereits ein eher selten verwendetes Wort wie "Langfristplan" im Mund, sodass mir klar wurde, dass er durchaus schon so weit gedacht hatte. Von wegen Überraschung :-)
Jetzt ist ja überwiegend Regenwetter, sodass die Pflanzen geradezu explodieren im Wachstum. Da muss ich wohl oder übel mal gegenangehen. Mein neuer Kleispaten ist frisch gefeilt und ziemlich ziemlich ziemlich scharf. Das Massaker möge beginnen! Alles nur wegen der "natural selection"
So macht das der MDK doch auch oder? ;-)
Er konnte nicht mehr laufen wegen irgend ner Knochenschwundnummer, und Autofahren war auch nicht mehr drin, weswegen ich ihn dann immer einsammelte und zu den Zielen seiner Wahl brachte.
Irgendwann hatte ich kein Auto mehr, was er dann durch die Beschaffung eines Fahrzeugs bereinigen konnte. Er hatte geerbt und war jetzt kein h4-homie mehr sondern ein "reicher" Freund. Um klarzumachen, dass diese Autonummer ein gemeinsames Ding ist, auch wenn er als Hauptinvestor drin hing, habe ich die Versicherung getragen und den Sprit, zu dem er vorher immer seinen Obolus beigetragen hatte.
Meine Güte, wie das nur nach hinten losging. Er begann, mich regelrecht zu gängeln und Beschwerden darüber auf's Unflätigste zurück zu weisen inklusive bashings aller Art. Irgendwann hatte er mich sogar mal an der Jacke.
Das war auch oberbizarr. Weil ich ein Hinkepunk bin, gelang es dem fast Lahmen von seinem Sitz aus, mich am Schlaffitchen zu packen. Huiuiui, das war knapp, denn er ist trotz seines Verfalls im Gegensatz zu mir noch bärenstark gewesen.
Da habe ich dann ernsthaft überlegt, ob ich ihm die Karre nicht auf den Hof stellen soll, um mich nach Alternativen umzusehen. Allerdings wäre das ein echt heftiger Schritt gewesen bezogen auf meine Mobilität und die Reste meiner Sozialkontakte.
Den Einkaufskram wollte meine Pflegerin wohl mit übernehmen, wenn alle Stricke rissen, aber ohne Auto vor der Tür fühlt es sich deutlich anders an hier in der Einsamkeit als mit fahrbarem Untersatz.
Auch wenn ich es nie machte, was die bestehende Möglichkeit, einfach losfahren zu können angeht, so ist dies immer ein sehr wichtiger Fundamentstein meines Freiheitsgefühls gewesen und als einer der wenigen Rudimente früherer gefühlter Freiheiten, immer noch unverzichtbar wichtig für mich.
Ich will zwar nicht losfahren, könnte es aber, sollte es mir wichtig&richtig erscheinen.
Wir überlegten dann, inwieweit eine käufliche Übernahme des Autos in Frage käme, aber da bekamen wir uns fürchterlich über die Wertfeststellung in die Haare. Bei seiner Rechnung war es unbezahlbar für mich. Als ich jedoch eine radikale Gegenkalkulation hinlegte, die, hätte man sie zu ende gerechnet, dazu geführt hätte, dass ich zum Auto noch etwas Spritgeld hätte bekommen müssen von ihm, da scheiterten dann sämtliche Verhandlungen.
Eine Argumentation ganz schmissig mit "Sieh das doch mal so..." zu beginnen, birgt das Risiko, dass genau das "so Sehen" verweigert wird, und dann ist Alles für die Katz'. :-)
Doch bevor ich mich durchringen konnte, das ungebremste Dauergenörgel meines Freundes komplett abzustellen inklusive Freundschaft, die das vermutlich nicht überlebt hätte mit "Hier hast du deine Scheißkarre. Fahr doch selber! (Das wäre übrigens echt fiese&gemein, da er das keinesfalls mehr kann)" rief er mich an und hatte als Lösung für unser Problem einen Geniestreich im Gepäck. Er schenkte mir die Gurke.
Ab da ging's dann wieder mit der Stimmung. Wir brauchten auch nicht mehr zweieinhalb Stunden sondern es ging wieder ne Stunde schneller.
Er bekam dann vom Schicksal eine Assistentin, wie er sie nennt, an die Seite. Eine Dame unseres Alters, die bei ihm jetzt putzt, Einkäufe mit ihm macht und insgesamt sein Leben funktionieren lässt. Das passte gut zu meinem Supertief, währenddessen ich ihn nicht oder nur äußerst beschränkt hätte chauffieren können.
In dem vergangenen Jahr ist er so klöterig geworden, dass ohne Rollstuhl nix mehr geht aushäusig. Ne Pflegestufe wurde ihm verwehrt, weil er zu selbstironisch mit dem Ritual verfuhr, als der MDK bei ihm war. Die haben seine ironisch gemeinten Selbsteinschätzungen, die offensichtlich zynisch überhöht waren, beinhart für bare Münze genommen. Tja, wer doofe Witze macht, soll doch sehen, wo und wie er bleibt.
Ich war glücklicherweise zu weggetreten, als das Ritual bei mir abgehalten wurde. Dazu noch war ich strikt gebrieft, dass ich um Himmelswillen nicht aus meiner Weggetretenheit erwachen möge. Ich solle dem Pflegedienst die Kommunikation überlassen.
Das gab mir die Gelegenheit, die Situation mal aus der Beobachterperspektive wahrzunehmen. Schon seltsam, wenn man sich als Gesprächsgegenstand mit allerlei Attributierungen vorfindet, und was die Leute da ausbaldowern, wird über mein Leben entscheiden. Ich fand das ziemlich krass irgendwie.
Die Existenz dieses Rituals, das sich ausschließlich auf die Unterstellung gründet, ich könnte ja ein Täuscher sein, ist eine echte Schande für diese Gesellschaft. So sollten wir keinesfalls miteinander umgehen und schon gar nicht legalisiert und institutionalisiert. Wo in dem setting Grundwerte sein sollen, ist mir als Zeuge absolut schleierhaft.
Den Gesprächen und Vibrations am Tisch konnte ich entnehmen, dass bei mir zu keinem Zeitpunkt von irgend einer Seite auch nur der Hauch des Zweifels an der Richtigkeit meiner Einstufung als pflegebedürftig spürbar war. Das hat den widerwärtigen Akt an sich tatsächlich ziemlich entspannt. Doch wenn es läuft wie meinem Freund, der seine übliche Weggetretenheit mal überwunden hat, um sich mit der Kaspermaske der von vornherein nicht gewogen wirkenden MDK-Inquisitorin zur einseitigen Beschau zu stellen, dann sind sämtliche Grundwerte ab zum Hindukusch oder sonstwohin. Vor Ort sind sie jedenfalls nicht mehr.
Jetzt ist mein Freund mit seiner Assistntin leider in die h4-Falle getappt. Natürlich macht sie die Assistenz schwarz. Anders könnte mein Freund sich das nicht leisten. Richtig reich ist er nicht, höchsten gegen Leute wie mich könnte das gelten.
Nun ist sie in einer Maßnahme gelandet und steht nicht mehr für ihn zur Verfügung. Doch die h4-Maßnahme wird nicht umsonst das KZ3.0 genannt, denn da wird jeder verrückt. Wenn man krank wird währenddessen, muss man nachsitzen.
Es ist dramatisch.
Die arme Assistentin kommt aus Kanada und kennt sowas gar nicht. Bis vor knapp zwei Jahren hat sie gearbeitet. Neuer Job muss her, mit Ende Fünfzig ist das bekanntermaßen nicht so einfach bis unmöglich.
Jetzt ist sie am Durchdrehen und hat sich mit ihm überworfen, obwohl eigentlich beide existenziell von einander abhängen auf die eine oder andere Art.
Als er mir das am Telephon aufdröselte, fing er auch wieder mächtig an zu heulen. Das ist nie ein gutes Zeichen. Er hatte auch schon Phasen, in denen er seine gefühlte Wertlosigkeit mit nem Suizid krönen wollte. Die ersten Male war ich immer völlig von den Socken und ratlos, weshalb ich dann einen Freund anrief, der ihn länger kannte und auch seine Tiefs. Ich würde mich dran gewöhnen müssen, aber seine suizidalen Ergüsse seien eher eine Art Ritual, mit denen er sich aus den Tiefs rausheulen würde... jedenfalls so ähnlich.
Die Gewöhnungsphase war nicht schön, und sein letztes Tief wirklich lange her. Scheiße, das gibt ne neue Gewöhnungsphase, schätze ich.
Mir geht dabei viel mehr auf den Zappen, dass die Hilflosen systemisch allein gelassen werden. Als würde davon das Leben anderer Menschen besser. So ein Blödsinn!
Aber wie bekommt man die Menschen dazu, großflächig gelassener und liebevoller miteinander umzugehen?
Erich Kästner sagt ja ganz richtig:"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
Ein Ansatz ist das allemale. Wahrscheinlich reicht das sogar schon :-)
Aus der Reihe "Lange Telephonate" gab's dann noch einen talk mit meinem Ältesten, der wieder mal irre Geschichten aus der Stadt erzählte.
Erstmal fragte ich nach den Smombie-Partys, die er mir so erklärte.
"Das erste SM-Fon wird etwa bei der zweiten Tüte gezückt, und dann einer nach dem anderen." Aber eine geteilte, gemeinsame Aufmerksamkeit gab es sowie nicht in der Runde, weil immer einer am Labtop und einer an ner playse rumdaddelt.
Und wenn mein Sohn dann als letzter ohne Technik in der Kralle verlautbaren lässt, dass er jetzt gehen müsse, dann geht's "Wieso? Jetzt schon?" "Bleib doch noch, ist doch grad so gemütlich." und das kommt so herzlich, dass er Mühe hat sich da höflich vom Acker zu machen.
Dann erzählte er mir von einem "neuen Sport", dem sogenannten "sign spinning", bei dem ein Werbeschild akrobatisch präsentiert wird. Ganz neu aus Amerika. Durch die Werbung, die irgendwie untrennbar mit diesem "Sport" verbunden scheint, wird das ganze ja zu einem Spektakulum des postmodernen Kapitalismus, also aus meine bescheiden-asketischen Peacenik-Sicht voll oberböse :-)
Aber mein Söhnchen hat Spaß dran, und Sport ist ja auch gesund, und er machte keinen Sport, also ist das gut, dass er jetzt für die ErsteOrdnung Plakate schwingt. Hauptsache Schwitzen! ;-)
Wir haben ziemlich gelacht, als wir das aufgedröselt hatten, dass ich ja zum "Doppelten Blick" greifen muss, um mich auch angemessen mit ihm zu freuen.
Der Kram ist so kapitalistisch, dass es sogar die Verheißung gibt, ab einer bestimmten Qualität der Performance mitgenommen zu werden into the strictly commercially oriented wild, um da dann auch Pratze zu verdienen. Mit Stundenlöhnen, die die im Pflegebereich übersteigen, könnte sich das Ganze dann noch zu einer Konkurrenzsituation der Lebenswege aufschaukeln (natural selection?). Durch den Beginn einer Lehre hat er sich ja für drei Jahre gebunden. Sollte er jetzt mit diesem "Sport" an einem Wochenende so viel oder gar mehr verdienen als in einer Arbeitswoche, dann sind wahrscheinlich einige Abwägungen zu vollziehen.
Ich schnitt das ganz nebenbei als potentielle Entwicklungsmöglichkeit an, was bei meinem Sohn (gespieltes) Erstaunen hervorrief. Aber im nächsten Satz hatte er bereits ein eher selten verwendetes Wort wie "Langfristplan" im Mund, sodass mir klar wurde, dass er durchaus schon so weit gedacht hatte. Von wegen Überraschung :-)
Jetzt ist ja überwiegend Regenwetter, sodass die Pflanzen geradezu explodieren im Wachstum. Da muss ich wohl oder übel mal gegenangehen. Mein neuer Kleispaten ist frisch gefeilt und ziemlich ziemlich ziemlich scharf. Das Massaker möge beginnen! Alles nur wegen der "natural selection"
So macht das der MDK doch auch oder? ;-)
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Montag, 23. Mai 2016
Blöder Regen, so ein Mist!
herr klimlof, 20:15h
Da komme ich nach hause und finde einen Blumenkasten auf dem Kopf liegend vor. Der stand zu schräg, sodass die Regenlast ihn eine Etage tiefer zwang. Ob eine der ca zwanzig klitzekleinen Graskeimlinge überlebt hat, ist äußerst zweifelhaft. Meine Güte, das geht ja gut los mit dem grow-Kram.
Zum Glück war es nicht der Kasten mit den Kaufsamen. Das wäre dreifach ärgerlich.
Das mit der Heugabel klappte übrigens super. Sofort Geld zurück und Forke bestellt. Nächste Woche Mittwoch ist sie da. Im Katalog heißt so ein Teil Dunggabel. Nie zuvor gehört :-)
Nun fiel mir noch was ein, das durchaus erwähnenswert ist, und zwar geht es um SM-Fons, die mit den lustigen Apps :-)
Dort, wo ich heute zu Gast war, saßen wir mit fünf Leuten, drei davon verdammt jung (20?) aber einer hatte kein solches Gerät. Das ist ja doch bemerkenswert heutzutage.
Was mir äußerst angenehm auffiel, war die Abwesenheit der Geräte. Weder das von Mutter noch das vom Sohnemann waren zu sehen. Die Tochter erwartete eine Nachricht von der Arbeit, weshalb das Teil in einer Hülle vor ihr lag.
Als ich mit dem Sohnemann, der heute eine Wirtschaftsprüfung für irgend einen Abschluss geschrieben hatte, über Inhalte der Arbeit und sonstigen BWL-Kram schnackte, war irgendein Begriff unklar... weil ich den jungen Mann in seiner richtigen Annahme verunsichert hatte, und er zückte sein Fensterchen in die Cloude. Das fand ich cool, danach steckte er es auch gleich wieder weg. Sowas habe ich schon anders erlebt.
Erst recht mein Sohnemann, der mir von einem Treffen mit Bekannten erzählte, wo er der einzige war, der nicht an so einem Teil rum... ja was eigentlich? Er meinte, dass es deswegen so besonders bizarr rüber kam, weil sie sich ausdrücklich verabredet hatten. "Sollen wir uns nicht mal treffen?" lautete die Startfrage. Jo, das haben sie denn ja. Mein Sohn hat dann in die Pausen beim Aufblicken von dem Gerät, Kurzgespräche initiiert :-)
Ich frage mich, was der Einzelne nach einem solchen Beisammensein mit nach Hause nimmt. Denn dass das gemeinsame Sitzen und SM-Fon Nutzen fühlt sich ja sicherlich anders an, als würde man es alleine betreiben. Wie beim Sex? Da ist das auch nicht egal.
Ob wohl von den Teilnehmern einer solchen Runde reflektiert wird, dass ja jeder seine eigenen speziellen Informationen erhielt, da ja vermutlich wenig Wahrscheinlichkeit besteht, dass auch nur zwei Leute identische Information erhielten? Gehen die nach hause und denken dann, dass die Anderen mit denselben Themen gefüttert wurden?
Meine kleine Geselligkeit heute mit richtigen Gesprächen, die sich teilweise verliefen in irgendwelchen Albernheiten/Lustigkeiten, aber auch manchmal länger und mit Allen stattfanden, gibt genügend gemeinsame Referenzpunkte beim nächsten Treffen. Da könnte man dann nach dem Verlauf der angekündigten Nahpläne oder dem Heilungsfortschritt bei Unpässlichkeiten fragen usw.
Was aber hat ne SM-Fon-Runde für Referenzpunkte? Brauchen die vielleicht keine? Weil sie ja vermutlich beim nächsten Mal wieder nur simultan appsen.
Mir ist das etwas unheimlich, da mir die Mechanismen einer solchen Runde überhaupt nicht vorstellbar sind.
ich muss meinen Sohn mal fragen, ob das ein Dauerzustand ist, oder ob das nur daran lag, dass sie sich alle frisch kennengelernt hatten, in der Berufsschule oder so.
Zum Glück war es nicht der Kasten mit den Kaufsamen. Das wäre dreifach ärgerlich.
Das mit der Heugabel klappte übrigens super. Sofort Geld zurück und Forke bestellt. Nächste Woche Mittwoch ist sie da. Im Katalog heißt so ein Teil Dunggabel. Nie zuvor gehört :-)
Nun fiel mir noch was ein, das durchaus erwähnenswert ist, und zwar geht es um SM-Fons, die mit den lustigen Apps :-)
Dort, wo ich heute zu Gast war, saßen wir mit fünf Leuten, drei davon verdammt jung (20?) aber einer hatte kein solches Gerät. Das ist ja doch bemerkenswert heutzutage.
Was mir äußerst angenehm auffiel, war die Abwesenheit der Geräte. Weder das von Mutter noch das vom Sohnemann waren zu sehen. Die Tochter erwartete eine Nachricht von der Arbeit, weshalb das Teil in einer Hülle vor ihr lag.
Als ich mit dem Sohnemann, der heute eine Wirtschaftsprüfung für irgend einen Abschluss geschrieben hatte, über Inhalte der Arbeit und sonstigen BWL-Kram schnackte, war irgendein Begriff unklar... weil ich den jungen Mann in seiner richtigen Annahme verunsichert hatte, und er zückte sein Fensterchen in die Cloude. Das fand ich cool, danach steckte er es auch gleich wieder weg. Sowas habe ich schon anders erlebt.
Erst recht mein Sohnemann, der mir von einem Treffen mit Bekannten erzählte, wo er der einzige war, der nicht an so einem Teil rum... ja was eigentlich? Er meinte, dass es deswegen so besonders bizarr rüber kam, weil sie sich ausdrücklich verabredet hatten. "Sollen wir uns nicht mal treffen?" lautete die Startfrage. Jo, das haben sie denn ja. Mein Sohn hat dann in die Pausen beim Aufblicken von dem Gerät, Kurzgespräche initiiert :-)
Ich frage mich, was der Einzelne nach einem solchen Beisammensein mit nach Hause nimmt. Denn dass das gemeinsame Sitzen und SM-Fon Nutzen fühlt sich ja sicherlich anders an, als würde man es alleine betreiben. Wie beim Sex? Da ist das auch nicht egal.
Ob wohl von den Teilnehmern einer solchen Runde reflektiert wird, dass ja jeder seine eigenen speziellen Informationen erhielt, da ja vermutlich wenig Wahrscheinlichkeit besteht, dass auch nur zwei Leute identische Information erhielten? Gehen die nach hause und denken dann, dass die Anderen mit denselben Themen gefüttert wurden?
Meine kleine Geselligkeit heute mit richtigen Gesprächen, die sich teilweise verliefen in irgendwelchen Albernheiten/Lustigkeiten, aber auch manchmal länger und mit Allen stattfanden, gibt genügend gemeinsame Referenzpunkte beim nächsten Treffen. Da könnte man dann nach dem Verlauf der angekündigten Nahpläne oder dem Heilungsfortschritt bei Unpässlichkeiten fragen usw.
Was aber hat ne SM-Fon-Runde für Referenzpunkte? Brauchen die vielleicht keine? Weil sie ja vermutlich beim nächsten Mal wieder nur simultan appsen.
Mir ist das etwas unheimlich, da mir die Mechanismen einer solchen Runde überhaupt nicht vorstellbar sind.
ich muss meinen Sohn mal fragen, ob das ein Dauerzustand ist, oder ob das nur daran lag, dass sie sich alle frisch kennengelernt hatten, in der Berufsschule oder so.
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Regentropfen, die auf mein Blechdach klopfen.
herr klimlof, 11:27h
Das ist wahnsinnig gemütlich, dem Trommeln des Regens zu lauschen. OK, wenn ich was Gestreamtes glotzen will, muss ich manchmal ganz schön aufdrehen, was dann weniger gemütlich ist.
Aber momentan ist das echt der Hit.
Gestern Mittag war noch Ostwind und strahlender Sonnenschein, dannn ist der Wind umgelaufen und frischte mächtig auf. Jetzt herrscht nahezu Windstille. Das dürfte die Regenakustik so angenehm machen.
Gerade wieder meine Lieblingspflegerin zu "Gast" gehabt und so meine tägliche Portion Sozialkontakt genossen.
Gestern gab's mal wieder Jungsbesuch. Mein agrarischer Freund und einer aus dem Dorf hier (Der Bauernbursche kommt auch aus dem Dorf, aber aus der nördlichen Diaspora, sogar mit nem grünen Ortsschild) Der Eine tuckerte mit ner 650er-BMW voraus, und der Andere auf dem Fahrrad hinterher. Sah echt seltsam aus.
Die beiden wollten mal wieder für mich gärtnern, worüber ich mich riesig freute, denn mir drohte das über den Kopf zu wachsen, wozu auch nicht viel gehört.
Den Tag zuvor hatte ich mir in einer sentimentalen Anwandlung den "letzten Kleispaten meines Lebens" gekauft. Ich hatte seit ewigen Zeiten mal wieder eine Runde durch den lokalen Baumarkt gemacht, denn der schließt in fünf Wochen. Da kam ich irgendwie nicht an dem Spaten vorbei, obwohl ich das Teil selber kaum mehr bedienen kann. Aber meine Helfer sind zu stark für meinen alten Gartenspaten. Zu starke Helfer haben mir bereits allerhand Gerät zerbrochen. Schade, aber so sammelt man Erfahrung. Dass Werkzeuge kaputtbar sind, muss man erst erfahren. Aus der kindlichen Sicht heraus sind sie unzerstörbar, aber dann im Teenie-Alter macht das Ding dann knack und kaputt.
Wie kann es anders gehen?
Jedenfalls haben die Beiden dann mal eben schnickschackschnuck ein Beet in Kleiboden angelegt. Der junge Bauer ist obercool. Er greift überall mal in die Erde, um dran zu schnuppern. Daran lässt sich allerhand erkennen, wenn man erstmal etwas Erfahrung damit hat. Ich kann nur die grobe Aussage machen, ob es sich um "gute" Erde handelt, oder ob ein Problem vorliegen könnte... wenn eben kein Wurm drin ist ;-)
"Viel Humus ist hier aber nicht drin." urteilte er, nachdem er einige Spit Erde gewendet hatte. Ich musste echt grinsen. Weil da seit zwanzig Jahren Bäume stehen, die vorher nicht dort waren, enthielt der Boden zumindest etwas Humus vom herbstlichen Laub. Ansonsten wäre es grauer Boden gewesen, mit dem man auch Mauerwerk erstellen könnte.
Eine der Wände, die wir beim Einzug eingerissen hatten, waren mit Lehm gemauert. Wahrscheinlich war der direkt vom Grundstück entnommen.
Bei meinem rührseligen Rundgang durch die Welt von Garten und Haus nahm ich auch noch eine Heugabel mit. Eigentlich wollte ich eine Mistforke, aber die war alle. Ich hatte bei der Heugabel irgendwie Zweifel, dass sie meinen Zwecken überhaupt dienlich sei, weshalb ich das meinem gerade anwesenden Besuch (vom Vortag) erzählte. Er war auch vom Land und kennt sich aus. "Schlechte Wahl" war seine Reaktion "Meinst du ich soll lieber nochmal los zum Umtauschen?" fragte ich nach "Jo, besser ist das." Heugabeln sind für Heu, und davon habe ich definitiv zu wenig. Ich habe nämlich Gartenabfälle im Sinn, also Mist, und da ist eine Zinke mehr Gold wert.
Jetzt also los zum Baumarkt. Handelsrechtlich müsste es als "Irrtum in der Sache" durchgehen, aber ich rechne nicht damit, dass sowas überhaupt zur Sprache kommt, zumal ich ja auch jeden (realistischen) Aufpreis für die Zinke mehr zu bezahlen bereit bin. Schaunmermal... der "sterbender Baumarkt Test" :-)
Aber momentan ist das echt der Hit.
Gestern Mittag war noch Ostwind und strahlender Sonnenschein, dannn ist der Wind umgelaufen und frischte mächtig auf. Jetzt herrscht nahezu Windstille. Das dürfte die Regenakustik so angenehm machen.
Gerade wieder meine Lieblingspflegerin zu "Gast" gehabt und so meine tägliche Portion Sozialkontakt genossen.
Gestern gab's mal wieder Jungsbesuch. Mein agrarischer Freund und einer aus dem Dorf hier (Der Bauernbursche kommt auch aus dem Dorf, aber aus der nördlichen Diaspora, sogar mit nem grünen Ortsschild) Der Eine tuckerte mit ner 650er-BMW voraus, und der Andere auf dem Fahrrad hinterher. Sah echt seltsam aus.
Die beiden wollten mal wieder für mich gärtnern, worüber ich mich riesig freute, denn mir drohte das über den Kopf zu wachsen, wozu auch nicht viel gehört.
Den Tag zuvor hatte ich mir in einer sentimentalen Anwandlung den "letzten Kleispaten meines Lebens" gekauft. Ich hatte seit ewigen Zeiten mal wieder eine Runde durch den lokalen Baumarkt gemacht, denn der schließt in fünf Wochen. Da kam ich irgendwie nicht an dem Spaten vorbei, obwohl ich das Teil selber kaum mehr bedienen kann. Aber meine Helfer sind zu stark für meinen alten Gartenspaten. Zu starke Helfer haben mir bereits allerhand Gerät zerbrochen. Schade, aber so sammelt man Erfahrung. Dass Werkzeuge kaputtbar sind, muss man erst erfahren. Aus der kindlichen Sicht heraus sind sie unzerstörbar, aber dann im Teenie-Alter macht das Ding dann knack und kaputt.
Wie kann es anders gehen?
Jedenfalls haben die Beiden dann mal eben schnickschackschnuck ein Beet in Kleiboden angelegt. Der junge Bauer ist obercool. Er greift überall mal in die Erde, um dran zu schnuppern. Daran lässt sich allerhand erkennen, wenn man erstmal etwas Erfahrung damit hat. Ich kann nur die grobe Aussage machen, ob es sich um "gute" Erde handelt, oder ob ein Problem vorliegen könnte... wenn eben kein Wurm drin ist ;-)
"Viel Humus ist hier aber nicht drin." urteilte er, nachdem er einige Spit Erde gewendet hatte. Ich musste echt grinsen. Weil da seit zwanzig Jahren Bäume stehen, die vorher nicht dort waren, enthielt der Boden zumindest etwas Humus vom herbstlichen Laub. Ansonsten wäre es grauer Boden gewesen, mit dem man auch Mauerwerk erstellen könnte.
Eine der Wände, die wir beim Einzug eingerissen hatten, waren mit Lehm gemauert. Wahrscheinlich war der direkt vom Grundstück entnommen.
Bei meinem rührseligen Rundgang durch die Welt von Garten und Haus nahm ich auch noch eine Heugabel mit. Eigentlich wollte ich eine Mistforke, aber die war alle. Ich hatte bei der Heugabel irgendwie Zweifel, dass sie meinen Zwecken überhaupt dienlich sei, weshalb ich das meinem gerade anwesenden Besuch (vom Vortag) erzählte. Er war auch vom Land und kennt sich aus. "Schlechte Wahl" war seine Reaktion "Meinst du ich soll lieber nochmal los zum Umtauschen?" fragte ich nach "Jo, besser ist das." Heugabeln sind für Heu, und davon habe ich definitiv zu wenig. Ich habe nämlich Gartenabfälle im Sinn, also Mist, und da ist eine Zinke mehr Gold wert.
Jetzt also los zum Baumarkt. Handelsrechtlich müsste es als "Irrtum in der Sache" durchgehen, aber ich rechne nicht damit, dass sowas überhaupt zur Sprache kommt, zumal ich ja auch jeden (realistischen) Aufpreis für die Zinke mehr zu bezahlen bereit bin. Schaunmermal... der "sterbender Baumarkt Test" :-)
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